Höhere Steuereinnahmen als erwartet

  21.06.2019 Lenk

Die römisch-katholische Kirchgemeinde Gstaad verzeichnete 2018 höhere Steuereinnahmen als erwartet. Darüber informierte sie an der Kirchgemeindeversammlung vom 18. Juni an der Lenk und stimmte über die neue Landeskirchenverfassung ab.

Die Pfarrervakanz während der ersten acht Monate prägten das vergangene Jahr der römisch-katholischen Kirchgemeinde Gstaad. Das widerspiegelte sich auch in den Zahlen, welche Kassierin Eva Regli an der Kirchgemeindeversammlung kompetent präsentierte. Ein grosser Teil der Arbeiten, die normalerweise vom Pfarrer ausgeführt wurden, fiel auf das Pfarramtsekretariat und auf weitere Bereiche zurück und wurde von all diesen Personen mit viel Herzblut erledigt. Deshalb verzeichnete die Kirchgemeinde bei den Personalkosten leicht höhere Ausgaben als budgetiert.

Im vergangenen August wurde Pfarrer Pasalidi mit einer würdigen Einsetzungsfeier in seinem neuen Amt begrüsst. Kirchgemeinderatspräsident Felix Neff: «Ein Neuanfang hat immer auch Unbekanntes, so war es auch bei uns nicht anders. Alexander Pasalidi musste sich in unserer Pfarrei eingewöhnen und wir gewöhnen uns an ihn.» Damit eine Kirchgemeinde gut funktioniere, brauche es viele helfende Hände. Darauf könne die Kirchgemeinde mit den drei Gottesdienstorten Gstaad, Zweisimmen und Lenk glücklicherweise zählen. Der Präsident drückte seine grosse Wertschätzung gegenüber allen Mitarbeitenden an der Versammlung aus.

Mehr Steuern als erwartet
«Wie viele Gemeinden und Kirchgemeinden im Berner Oberland haben auch wir mehr Steuereinnahmen verzeichnet als budgetiert», informierte die Kassierin. Sie lagen rund 570’000 Franken höher als erwartet. Damit konnten höhere Abschreibungen getätigt werden, sodass die Gebäude auf je einen Franken abgeschrieben wurden. Die Rechnung schloss mit einem Ertrag von 2,145 Millionen Franken und einem Ertragsüberschuss von 90’230 Franken.

Neue Kirchenverfassung
Die neue Kirchenverfassung beschäftigt wie alle anderen Kirchgemeinden auch die römisch-katholische Kirche Gstaad. Präsident Felix Neff zeigte den 24 Anwesenden auf, wie wichtig sie ist: «Mit den Jahren hat sich gezeigt, dass die alte Verfassung konzeptionelle und auch rechtliche Mängel aufweist.» Die neue wartet mit einigen Neuerungen auf: Die bisherige Synode heisst ab 2020 Landeskirchenparlament, der Synodalrat Landeskirchenrat. Angestellte der Landeskirche ab einem Beschäftigungsgrad von 20 Prozent dürfen weder ins Parlament noch in den Rat gewählt werden (Eigeninteressen).

Es gibt noch weitere strukturelle Anpassungen, wie zum Beispiel das Anstellungsverhältnis der Geistlichen. Ab Januar 2020 werden sie nicht mehr vom Kanton, sondern neu von der Landeskirche angestellt. Die Finanzierung ist weiterhin durch den Kanton geregelt, die Landeskirche ist dem Kanton dafür Rechenschaft schuldig. Mit dem neuen Gesetz werden die Kirchen verpflichtet, ihre Organisation nach demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätzen festzulegen. Gleichzeitig werden ihnen vom Kanton weniger Vorgaben zur Organisation gemacht. Sie werden jedoch neu explizit dem kantonalen Datenschutzgesetz und anderen kantonalen Gesetzen unterstellt (z.B. Beschaffungswesen). Die Kirchgemeinden bleiben dem bernischen Gemeindegesetz unterstellt, und auch das Recht, Steuern zu erheben, bleibt bestehen. Die Kirchgemeinde Gstaad befürwortete die neue Kirchenverfassung zuhanden der Landeskirche einstimmig.

Unter Verschiedenem informierte Felix Neff, dass sich erfreulich viele Seniorinnen und Senioren für die Reise vom 30. September bis 5. Oktober ins Tessin angemeldet haben. Gleichzeitig gab er das Datum für das Pfarreifest in Zweisimmen bekannt, das am 27. Oktober stattfindet.

Nach der Pflicht das Vergnügen: Alle sassen bei bei einem Glas Wein gemütlich zusammen, lachten, diskutierten und traten irgendwann den Heimweg wieder an.

PD RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHGEMEINDE GSTAAD


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