Hotel Ermitage: Solbad wurde komplett erneuert

  21.06.2019 Schönried

Innerhalb von nur knapp zehn Wochen wurde das Solbad im Hotel Ermitage vergrössert und das 40 Jahre alte Becken durch ein Kunststoffbecken ersetzt.

ANITA MOSER
Der Zeitplan war eng: Am Sonntag, 17. März um 13 Uhr wurden die letzten Gäste verabschiedet, fünf Minuten später hat man mit den ersten Vorbereitungen für die Sanierung begonnen. «Und am Montagmorgen um sieben Uhr sind die ersten Bauarbeiter eingetroffen», erzählte David Romanato, seit Oktober 2018 Direktor des Ermitage Wellness- & Spa-Hotels. «Und dann ging die Post ab.» Und zehn Wochen später, am Mittwoch, 29. Mai, am Tag vor Auffahrt, verliessen die letzten Bauarbeiter kurz vor Mittag das Haus, wenig später wurden die ersten Gäste begrüsst.

Neues Becken und modernste Solbadtechnik
2011 blieb das Haus für den grössten Um- und Erweiterungsbau seiner Geschichte während acht Monaten geschlossen. Es entstanden zwei neue Häuser und der 3500 Quadratmeter grosse Wellness- und Spa-Bereich mit dem Lady’s Spa, zehn verschiedenen Saunen und Dampfbädern wurde neu eingerichtet. Diesen Frühling nun wurde das Solbad komplett erneuert, um 20 Quadratmeter seitlich und nach aussen vergrössert, das 40-jährige Becken durch ein Kunststoffbecken ersetzt. «Wir haben etwas gesucht, das nachhaltig ist und das der Sole Widerstand leisten kann», erklärte Romanato. Polypropylen habe diese Eigenschaften. Und ein Kunststoffbecken lasse sich in viel kürzerer Zeit realisieren als ein Becken aus Beton. Das Becken wurde durch eine Spezialfirma im Gwatt bei Thun auf Mass vorfabriziert und vor Ort installiert. Die Solbadtechnik sei auf dem neusten Stand. «Die Technik hat in den letzten vierzig Jahren grosse Fortschritte gemacht», erklärte der technische Leiter Roman Gerber. Für die optimale Reinigung des Solewassers sorgt eine komplett neue Wasseraufbereitung mittels Filter und moderner Salzelektrolyse. «Heute werden massiv weniger Chemikalien eingesetzt.» Die Energie liefert die Fernwärme Schönried.

Vier Millionen Franken
Der ganze Innenraum des Solbades wurde neu gestaltet mit hochwertigen Materialien wie Holz, Glas und Naturstein. Von der thailändischen Wellnesskultur ist die neue Banyan-Lounge inspiriert. Die Ruhelounge – früher befand sich dort der Fitnessraum, dieser bekam einen neuen Standort – ist exklusiv den Hotelgästen vorbehalten. Die Wände zieren aus Thailand importierte Holzschnitzereien. «Die Besitzerfamilie Lutz hat eine persönliche Beziehung zu Thailand, deshalb war das sehr naheliegend», begründet David Romanato.

Über vier Millionen Franken hat die Besitzerfamilie in die Sanierung und Erweiterung investiert. Und wo immer möglich wurden einheimische Unternehmungen berücksichtigt, wie der Hoteldirektor betonte.

David Romanato: seit Oktober im Betrieb
Gebaut wurde das Hotel Ermitage 1955, 1977 haben es die Hoteliers Heiner Lutz und Laurenz Schmid gekauft und geführt. 2014 haben sie es Heiner Lutz’ Bruder Jürg Lutz und seine beiden Söhnen Julian und Ambros Lutz verkauft. Das Hotel beschäftigt rund 100 Mitarbeitende. Geführt wird das Fünfsternehaus seit Oktober 2018 von David Romanato. Wenn man mit 33 die Chance bekomme, so ein Hotel zu führen, sollte man sie wahrnehmen, schmunzelte der 34-Jährige. Er habe sich sehr gut eingelebt. «Ich bin gut eingearbeitet worden», betonte er. Aufgewachsen ist er in Villars-sur-Glâne, im französischsprachigen Teil des Kantons Freiburg. Die Schule besuchte er jedoch auf Deutsch. Seine Mutter ist Bernerin, sein Vater Italiener. «Ich hatte das Glück, dreisprachig aufzuwachsen.»

Die Saison sei gut angelaufen, betont der Direktor.

Peter Dosot: im März 2018 zurückgekehrt
25 Jahre war Peter Dosot Küchenchef im Hotel Ermitage. Nach einem sechs Jahre dauernden «Abstecher» nach Italien, wo er zusammen mit seiner Frau ein Restaurant betrieben hat, ist er im März 2018 als Küchenchef zurückgekehrt. «Wegen dem Ermitage und dem Saanenland», wie er betont. Seine Küche bezeichnet er als «moderne Schweizer Küche mit mediterranem Einschlag». Daran habe sich in den vergangenen sechs Jahren nichts geändert. «So etwas ändert man nicht von heute auf morgen.» Wenn immer möglich beziehe er die Produkte lokal, darauf lege man im Haus grossen Wert: in der Dorfmolkerei, in der Dorfmetzgerei und in der Dorfbäckerei, das Gemüse zum grossen Teil bei den Bauern. «Wir haben alles vor Ort, davon muss man profitieren.» Seine Küche – sie besticht mit viel Tageslicht und ist klimatisiert – hat er damals mitkonzipiert, ist aber kurz nach der Inbetriebnahme ausgewandert. Nun, nach gut einem Jahr zieht er breit lachend Bilanz: «Sie ist gar nicht so schlecht …» Seine Küchenbrigade besteht aus rund 20 Angestellten: vier Abwäscher, 16 Köche, darunter ein Lehrling.


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