«Es läuft wie verrückt heute»

  06.08.2019 Saanenmöser

In Saanenmöser hat am Donnerstag der traditionelle 1.-August-Markt der Dorforganisation Saanenmöser im Beisein von Flurin Riedi, Geschäftsleiter GST, stattgefunden. Präsidentin Solveig Lanz führt durch den Markt und hat allerlei Wissenwertes zu berichten.

MARTIN GURTNER-DUPERREX
Auf dem Bahnhofplatz von Saanenmöser geht es am strahlend schönen Nationalfeiertag gegen Mittag zu. Da, wo normalerweise Autos parkieren, herrscht heute ein geschäftiges, volkstümliches und lustiges Markttreiben. Überall fröhliches Lachen und Geplauder, im Hintergrund helle Ländlermusikklänge. Vor Freude kreischende Kinder bespritzen sich am Brunnen mit eiskaltem Wasser. Solveig Lanz, die Präsidentin der Dorforganisation Saanenmöser, empfängt den neugierigen Besucher im Gastronomieteil – sie muss nur noch schnell zwei Sonnenschirme zurechtrücken, damit die Gäste an den langen Tischen ein wenig Schatten haben. Dann machen wir uns zusammen auf einen kleinen Rundgang durch den längst zur Tradition gewordenen 1.-August-Markt.

Kleines Dorf, grosser Anlass
Wie viele Jahre es diesen Märit schon gibt? Sie fragt Heidi, die auch Vorstandsmitglied ist. Jesses, sie habe keine Ahnung, aber bestimmt schon viele Jahre. Da müsse man Brigitte fragen … Und weiter geht die Tour zur Kletterwand – von einer Firma zur Verfügung gestellt – zu den Ständen hin. «Das ist der grösste Anlass, den die Dorforganisation Saanenmöser durchführt, mit Musik, Essen und Ständen», so die Präsidentin stolz. Man sei halt ein kleines Dorf, gerade mal 200 Einwohner. Anschliessend gehe man am Abend mit dem Fackelzug zum Birkenwäldli, wo zum Feuer und Alphornklängen gefeiert werde.

Attraktiv bleiben
«Eigentlich ist es hier immer recht voll, es läuft wie verrückt heute», sinniert Solveig Lanz. «Wir müssen immer schauen, dass wir attraktive Stände haben.» Dieses Jahr seien es zwölf, alles Einheimische oder aus der Nachbarschaft. Mit den Einnahmen der Standvermietung könne man gerade mal die eigenen Auslagen und die Musikkapelle – heuer ist es das Trio Saanenland – berappen. Dies hier sei übrigens ihr «Büebel», munter verkauft er mit ein paar Meitli am Kinderstand Nidletäfeli und andere Schleckereien.

Einheimische Produkte
Und «dahie» führt die Präsidentin zu weiteren Ständen: Fleischprodukte, Hornbergkäse, Glace, Schweizer Alpenkräuter (das Trocknen sei eine Höllenarbeit!), getrocknete Pilze (keine frische wegen der Trockenheit!) … alles eigene, selbstgemachte Produkte. In der «Künstlerecke» gibt es Scherenschnitte (Ja, auch die Gewinner der OL-Woche kriegen so einen!) und Bauernmalerei zu bestaunen. «Du hast noch einen Kaffi zugute, gell», ruft sie einer Kollegin zu und weiter gehts zum Getränkeausschank.

Die Gulaschkanone
Der offerierte Gästeapéro ist das Herzstück des Marktes, wo man auch viele Einheimische trifft – und den strahlenden neuen Geschäftsleiter vom GST Flurin Riedi, mit dem wir Fototermin haben. Ein paar Schritte weiter stehen wir staunend vor der Gulaschkanone – das sei ein Leihgabe von einem Stammgast, kommentiert Solveig Lanz. Hier werden bis zu 150 Pots-au-feu – im militärischen Volksmund «Spatz» – und Risotto mit Steinpilzen gegart. «Die schwitzen sich einen ab!», bedauert sie die emsigen Köche, was diese aber nicht daran hindert, lachend für das Pressefoto zu posieren. Sie sind schon 17 Jahre hier dabei … Somit seien wir «rundum», kündigt meine sympathische Führerin an und eilt bereits zurück zu ihren Pflichten als Gastgeberin. Für sie und ihre Helferinnen und Helfer wird es noch ein sehr langer und geschäftiger Tag werden …


ERLEBNISWEG IM ZEICHEN DER SAANENGEISS

In ihrer Ansprache zum Nationalfeiertag am Markt in Saanemöser hiess Solveig Lanz, Präsidentin der Dorforganisation Saanenmöser, den neuen Geschäftsleiter von Gstaad Saanenland Tourismus, Flurin Riedi, als zukünftigen Schönrieder willkommen. Es habe Sie sehr gefreut, dass der Schweizer Elite-Mountainbiker vor drei Wochen mit ihr Saanenmöser ausgekundschaftet und unter anderem auch den Golfplatz besucht habe – per Velo notabene. Sie erwähnte auch, dass als Ergänzung zum normalen Wanderangebot der Kinder-Erlebnisweg von Saanenmöser nach Schönried nächstes Jahr eröffnet werden könne. «Der Weg ist mit attraktiven Elementen bespielt, im Zentrum steht die Saanegeiss», verriet sie.


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