«Härdöpfel usem Abländsche»

  02.08.2019 Abländschen

Agrotourismus aufbauen in Zusammenarbeit mit dem Gasthaus Weisses Kreuz – das ist die Idee von Hanspeter Reust und Thomas Frei.

ANITA MOSER
Das Berghotel Weisses Kreuz in Abländschen gehört Geraldine und Patrik Rolle. Noch ist das Ehepaar auf der Suche nach einem Pächter. Die Geschäftsidee von den beiden Querköpfen Hanspeter Reust und Thomas Frei könnte die Suche erleichtern. Mit ihrer Projektidee möchten sie die Volkswirtschaft im kleinen Dorf Abländschen ankurbeln und die Abwanderung stoppen. «Wir möchten in Zusammenarbeit mit dem Gasthaus Weisses Kreuz im Abländschen Agrotourismus aufbauen», erklärt Reust.

Am 9. 9. ab 9 Uhr wird geerntet
Anfang Juni wurden im Abländschen auf acht Aren rund 400kg Kartoffeln gesetzt. «Nach Schulbüchlein gibt es eine Ernte vom Sieben- bis Achtfachen,», erklärt Reust. Geerntet werden die Kartoffeln am Montag, 9. September um 9 Uhr. Zwei Sorten wurden gepflanzt: Desirée und Annabelle. «Daraus gibt schöne Bratkartoffeln», so Thomas Frei.

Bratwurst nach Rezeptur von Spitzenkoch
«Parallel dazu produziert die Buure Metzg eine Bratwurst, die zu dieser Kartoffel passt», erzählt Reust. Die Rezeptur stammt vom 19-Punkte-Koch André Jäger. «Eine spezielle Wurst zu dieser speziellen Kartoffel – von der Region für die Region», erklärt Reust das Geschäftsmodell. Das Gericht wird im Bernerhof von Thomas Frei serviert. «Es het, solangs het.»

3000 Kilogramm Kartoffeln
Eigentlich betreibt Hanspeter Dänzer aus dem Abländschen Milchwirtschaft, er hat zurzeit 20 Kühe, ist im Sommer auf der Alp und produziert dort Käse. Seit diesem Frühling ist er nun zusätzlich «Kartoffelbauer». Erfahrungen mit Kartoffeln habe er nur wenig, aber das Projekt bereite ihm Freude, sagt der Landwirt. «Sonst hätten wir nicht mitgemacht», betont er und ergänzt: «Man muss etwas wagen.»

Für das «Härdöpfel»-Projekt hat er acht Aren Heuwiese und Weideland umgepflügt und Anfang Juni Kartoffeln gesetzt.

Bisher sei das Schadenpotenzial gering, einzig Schneckenkörner habe er streuen müssen. Geht es die nächsten Wochen so weiter, rechnet er mit einer Ernte von gut drei Tonnen.

Kochwettbewerb für die Gstaader Messe
Und wie vor zwei Jahren werden auch in diesem Jahr die Jungköche und Lernenden in einem Wettbewerb das Tagesmenü für die Gstaader Messe kreieren. Und zwar aus den «Härdöpfel» aus dem Abländschen. Die Gerichte werden wiederum von einer Fachjury – Peter Wyss und Hugo Weibel (ehemalige Küchenchefs des Gstaad Palace) sowie 18-Punktekoch Robert Speth – bewertet. «Das Siegermenü steht an der Gstaader Messe als Hauptgericht auf der Karte», so Thomas Frei.

Die Gstaader Messe findet vom 24. bis 27. Oktober statt.


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