Alliance SwissPass hat Arbeit aufgenommen

  21.01.2020 Verkehr

Seit Beginn dieses Jahres fasst die Alliance SwissPass den öffentlichen Verkehr der Schweiz zusammen. Auch die MOB und PostAuto AG sind Teil dieses Zusammenschlusses.

KERSTIN BÜTSCHI
Bis jetzt ist es in der Schweiz nicht möglich, mit einem einzigen Ticket zwischen Fernverkehr, lokalen Bussen oder – in den Städten – auf das Tram umzusteigen. In der Schweiz existieren momentan zwei Modelle: der nationale direkte Verkehr (z.B. Halbtax, GA, streckenbezogene Tickets) und die Tarifverbünde (Zonentickets oder -abos). Die Alliance SwissPass, welche als Branchenorganisation mit dem Jahreswechsel die Arbeit aufgenommen hat, will nun die Anliegen der beiden Modelle behandeln: eine Reise, ein Ticket. In dieser Allianz sind 250 Transportunternehmen und die 17 Tarifverbünde der Schweiz gemäss Gesetz «Mitglied».

Das Ziel der Allianz ist es, harmonisierte und wirtschaftliche Tarife, moderne und attraktive Vertriebslösungen sowie kundenfreundliche Sortimente und Informationssysteme zu schaffen. Dabei soll auch immer die Kundensicht mitgedacht werden. Ein erster Schritt in diese Richtung wurde bereits mit dem Projekt ÖV-Ticket 2020 gemacht, welches das automatische Ticketing hervorbrachte. Es muss nach dem Einsteigen und Aussteigen ein- respektive ausgecheckt werden und die Rechnung wird anschliessend automatisiert versendet. Die Schweiz ist das erste Land, das diese Technologie landesweit einführt. In der Medienmitteilung schreibt die Allianz: «Das zeigt, dass der Schweizer ÖV nach wie vor Pionierleistungen erbringt.»

Auch MOB und PostAuto AG dabei
Die MOB und PostAuto AG sind seit Jahresbeginn sogenannte «Mitglieder» der Alliance SwissPass. Gegenüber dem «Anzeiger von Saanen» äussert sich die Medienstelle der PostAuto AG positiv: «Wir begrüssen die Kooperation zugunsten unserer Fahrgäste.» Die Post-Auto AG ist stark involviert und engagiert sich in unterschiedlichen Gremien des neuen Dachverbands.

Gemäss ersten Erfahrungen hängen die Kosten und Leistungen stark von Ort und Fahrt ab. So schrieb die «Jungfrau Zeitung» zur Aufnahme des Berner Oberlandes in den Libero-Tarifverbund, dass diese Einführung zu Preissenkungen wie Preiserhöhungen geführt hat. So kostet das Jahresabonnement für die Strecke Spiez–Thun 17% weniger, während für die Strecke Thun–Bern 20% mehr gezahlt werden muss als im Vorjahr. Pendler zwischen dem Simmental und dem Saanenland berichten dem «Anzeiger von Saanen» gegenüber von Veränderungen: So kostet beispielsweise das Streckenabo zwischen St. Stephan und Gstaad rund einen guten Drittel weniger als im Vorjahr bei gleichzeitiger Vergrösserung der Zonen.


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