Mobilempfang lässt zu wünschen übrig

  19.02.2021 Abländschen

Der Mobilempfang in der Bäuert Abländschen ist ungenügend, finden die Bewohner und wehren sich mithilfe der Gemeinde bei den Anbietern. Dies geht aus dem Jahresbericht der Dorforganisation hervor. Ebenso, dass Abländschen im Naturpark aufgenommen werden möchte und dass es sich durch die Wiedereröffnung des Restaurants einen Aufschwung erhofft.

BLANCA BURRI
Wer in Abländschen mit dem Smartphone telefonieren will, kann das nicht überall. Der Landwirt Hanspeter Dänzer hat im Stall beispielsweise keinen Empfang. Im Haus ist er ebenfalls eingeschränkt. Das Telefonieren ist nur an einer Stelle möglich. Gleich wie ihm geht es vielen Bewohnern von Abländschen. Im Zeitalter von Homeoffice ist die Situation auch für Feriengäste ärgerlich. Aufgrund der vielen Reklamationen hat Dorforganisationspräsident Hanspeter Dänzer die Sache an die Hand genommen und die Gemeinde schriftlich aufgefordert, sich für einen besseren Empfang einzusetzen. Rolf Marti, Fachleiter Stab, setzt sich mit dem Thema auseinander. «Wir sind seit Jahren daran, mit den Anbietern die besten Lösungen zu finden. Aber wir bemerken, dass es zwischendurch immer wieder Rückschritte gibt.» Im aktuellen Fall trage er momentan Fakten zusammen, um danach die nötigen Schritte einzuleiten.

Nach einer Stunde kein Netz
Weiteres Ungemach steht bei Stromausfall an. Die Antenne verfügt über eine Batterie, die für eine Dauer von einer Stunde eingerichtet ist. Wenn der Strom länger wegbleibt, fällt das Mobilfunknetz zusammen. «Ich möchte mir nicht ausmalen, was bei einem Notfall passiert», fasst Dänzer seine Sorgen zusammen. Wenn eine Person beispielsweise während eines Stromausfalls ein medizinisches Problem hat, könne sie die Ambulanz nicht rufen, weil sie keinen Empfang habe. «Da müssen wir nicht lange diskutieren, das ist nicht tragbar», hält Dänzer fest.

Aufnahme in Naturpark
Hätte die Hauptversammlung der Dorforganisation physisch stattgefunden, wäre über den Regionalen Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut informiert worden. Abländschen möchte im Naturpark aufgenommen werden. «Wir erhoffen uns, dadurch etwas bekannter zu werden», sagt Hanspeter Dänzer. Hierfür wird ein Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Naturpark unterschrieben. Dieser beinhaltet die Nachhaltigkeitsziele und den vierstelligen Betrag, welche die Gemeinde jährlich zu leisten hat. Dieses Anliegen wird voraussichtlich im Sommer der Bevölkerung zur Beschlussfassung vorgelegt, wie Verwaltungsdirektor Thomas Bollmann mitteilt.

Fruchtbäume, Kartoffeln und ein Restaurant
Anlässlich der ersten Information zum Naturpark hätten einige Fruchtbäume im feierlichen Rahmen gepflanzt werden sollen. «Das haben wir nun auf später verschoben, wenn die Pandemie-Einschränkungen etwas gelockert werden», so Dänzer. Er möchte sich inzwischen vertieft mit den Pflanzen auseinandersetzen und herausfinden, welche Sorte sich besonders gut für das Klima in Abländschen eignet.

Grosse Freude hat Dänzer an den Kartoffeln und am Roggen, welche auf seinen Feldern wachsen. «Die Produkte sind ein weiteres Standbein für meinen Betrieb.» Der Anbau auf über 1300 Höhenmetern hat Berichterstattung in der Presse ausgelöst. Ähnlich wie der neue Namen des Restaurants «zur Sau», der kontrovers diskutiert wurde. «Abländschen hat durch diese Art von Marketing einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt», zieht Dänzer Bilanz. «Neugierige möchten wissen, wo die Produkte angebaut werden und wie das Restaurant ‹zur Sau› aussieht. Das bringt Menschen ins Tal.» Eine Idee müsse halt manchmal etwas ausgefallen sein, wenn man Erfolg haben wolle, verteidigt er den Namen «zur Sau», den die Gstaader Geschäftsmänner Thomas Frei und Hanspeter Reust ausgedacht haben. Sie zeichnen für den Betrieb des Restaurants verantwortlich. Es scheint zu nützen. Bereits heute sei der Parkplatz im Winter voller Skitourengänger, Schneeschuhläufer und Wanderer.


HAUPTVERSAMMLUNG

Alle Traktanden der ordentlichen Hauptversammlung der Dorforganisation Abländschen wurden von den 19 Votanten einstimmig genehmigt: Protokoll, Jahresbericht 2019/20, Jahresrechnung 2019/20 mit einem Gewinn von 1843 Franken und Entlastung Vorstand.

 


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