Asche richtig entsorgen kann grosse Schäden verhindern

  01.05.2020 Saanenland

«Der Grossteil der Menschen unterschätzt, wie lange Asche als Zündstoff dient und wieder ein Feuer entfachen kann», sagt Rolf von Siebenthal. Der Kreiskaminfegermeister spricht von zwei bis drei Tagen, in denen sich Kohlenstoffe in der Asche, sofern die Temperatur stimmt und Sauerstoff dazu gelangt, wieder entzünden kann. Die unsachgemässe Aufbewahrung von Asche ist eine der häufigsten Ursachen, weshalb Brände entstehen. Dies führt auch im Saanenland immer wieder dazu, dass deshalb ganze Wohnhäuser abbrennen.

BLANCA BURRI

Schlechte Beispiele
Der Kaminfeger zeigt seinen Kunden fast täglich auf, dass man Asche nicht in Plastiksäcken, -kübeln oder gar im Papiersack lagern darf. Die Behältnisse gehören nie auf den Holz- oder Teppichboden. Auch der Misthaufen, Borte und Wald sind für die Asche tabu. Genau das sind nämlich die Situationen, die Rolf von Siebenthal und sein Team immer wieder antreffen. «Wenn ich den Leuten erkläre, dass der Plastikkübel schmilzt, der Teppich oder auch der Misthaufen Feuer fangen kann, verstehen sie das häufig und ändern ihr Verhalten.» Es gäbe aber auch einige Unverbesserliche.

Er wird manchmal auch positiv überrascht. Wenn er nach Jahren des Predigens plötzlich einen neuen Blechkübel mit Deckel sehe, frage er nach, woher der Sinneswandel komme. «Unser Plastikeimer ist geschmolzen, wir hatten grosses Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist», sei eine von vielen ähnlichen Antworten, die er erhalte.

Auch ein trockener Misthaufen oder eben der Waldboden könnten Feuer fangen, weshalb diese Entsorgung ungeeignet, sogar verboten sei.

Christian Brand, Feuerwehrkommandant Saanen, fügt ein weiteres Beispiel an, das oft zum Einsatz der Feuerwehr führt: «Es ist eine schlechte Idee, die Asche des Vortags mit dem Staubsauger zu putzen.» Manchmal müsse die Feuerwehr dann den brennenden Staubsauger löschen.

Weitere Prävention
Ist ein Kamin verrusst, kann das zu einem Kaminbrand führen. «Die Ablagerung von Russ aus unvollständiger Verbrennung ist sehr gefährlich», weiss von Siebenthal. Entzündet sich dieser, dehnt sich das Material um ein Vielfaches aus und kann so das Austreten der Hitze verhindern, was zu einem Hausbrand führen kann. Deshalb empfiehlt der Fachmann den Immobilienbesitzern, sich an die Verantwortung zu halten, die Kamine regelmässig putzen zu lassen. Ebenfalls empfiehlt er, nur unbelastetes Holz zu verbrennen, das weniger Ablagerungen hinterlässt und dadurch die Lebensdauer der Anlage verlängert und weniger Schäden verursacht.

Feuer nie unbeaufsichtigt lassen
Christian Brand betont, dass nicht nur die Asche fachgerecht entsorgt werden müsse, sondern auch das Feuer nie unbeaufsichtigt sein dürfe. Weder im Haus noch im Freien. «Lassen Sie jetzt, wo die Grillsaison bald wieder beginnt, immer Vorsicht walten», ruft er die Bevölkerung auf. Man dürfe sich nicht vom Feuer entfernen, denn die Funken könnten aufs Gras oder trockenen Waldboden übergreifen. Obwohl das kürzlich ausgesprochene Feuerverbot für das Saanenland wieder aufgehoben worden ist, sei mit dem Hantieren mit Feuer immer Sorgfalt geboten. Auch dann, wenn man die Feuerstelle nach dem Grillieren verlasse. Es ist angezeigt, erst zu gehen, wenn die Asche kalt ist. Weiter könne man sie mit Wasser bespritzen oder einen Stein darauf legen, damit sie vom Wind nicht verteilt werde und winzige Glutpartikel doch noch ein Waldbrand auslösen könnten.


RICHTIGE ENTSORGUNG VON ASCHE

• Metallkübel mit Deckel benutzen.
• Draussen lagern.
• Mehrere Meter Abstand zu Gebäuden einhalten.
• Nach drei Tagen und wenn die Asche zu 100 Prozent kalt ist, in Abfallsack und in Abfallcontainer entsorgen.
• Achtung: Für Grossverbraucher gelten andere Regeln.


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