Anekdoten zum Schwingen im Saanenland seit 1900
23.09.2025 SaanenlandGetreu der Anordnung der sieben Sägemehlringe am ESAF
1900
Schwinget um ein schönes Schaf
Sonntag, 28. Oktober, am Gstaad
Dazu Musikunterhaltung
Beginn 1 Uhr
Bei ungünstigem Wetter 8 Tage später
Im ...
Getreu der Anordnung der sieben Sägemehlringe am ESAF
1900
Schwinget um ein schönes Schaf
Sonntag, 28. Oktober, am Gstaad
Dazu Musikunterhaltung
Beginn 1 Uhr
Bei ungünstigem Wetter 8 Tage später
Im Auftrag des Schwingerverbandes lädt dazu ein
Der Beauftragte: Kohli, Wirt.
Dazu passt die Festinschrift vom Unspunnenfest 1805:
Der Mann das Schaf gewinnt,
Die Frau die Wolle spinnt,
Die Strümpfe trägt das Kind.
1907
Schwinget in Paris
20 der besten Schwinger aus dem Oberland und dem Emmental wurden in die Hauptstadt Frankreichs eingeladen, um sich dort an einem internationalen «Schwingermatch» zu messen.
Die Delegation: acht Emmentaler, acht Oberländer und zwei Waadtländer. Brand Robert (Lauenen) wurde auch berücksichtigt.
Der Aufenthalt sollte 20 Tage dauern. Entschädigt wurden sie mit 25 Franken Taggeld und Reisentschädigung.
Die Schweizer Schwinger gewannen alle Gänge, das Publikum hatte seine helle Freude. Zuletzt wollte niemand mehr mit unseren Mannen schwingen, was zur Folge hatte, dass sie früher als vorgesehen nach Hause kamen, zum Erstaunen ihrer Frauen!
1921
10. Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest Bern, 30. und 31. Juli
Gegen 10’000 Zuschauende
Auf dem Schwingplatz wetteifern in bunter Folge Jodler,
Alphornbläser und Fahnenschwinger, während droben auf der Allmend beim Aargauerstalden der Hornuss durch die Luft schwirrt. Für die Zuschauenden gibt es viel zu sehen und zuhören, unter anderem auch den Spruch;
Leitid meh d’Schwinghose a
wurd me weniger Höseler ha.
Kommentar: Im Schlussgang trafen die Wägsten und Besten aufeinander, ein Turner und ein Senn. Die Technik der Turner war der strotzenden Kraft der Sennen überlegen und so war es nicht mehr als logisch, dass der Turner als Sieger den Sägemehlring verliess.
«I has bös gha»
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, an einem lokalen Schwinget im Saanenland, kommentierte Dölfi seinen letzten Gang mit den Worten: «I has bös gha.» Er meinte damit «sich abrackern».
Das Schweizerische Idiotikon enthält aber auch Deutungen mit Bezug auf den Gemütszustand: «er böset», «etwas Böses und Schändliches tun».
In unserem Land sind verschiedene Dialekte beheimatet. Was den Menschen im Saanenland verständlich ist, klingt in den Ohren der Unterländer fremd und oft unverständlich. So kam es, dass Dölfis Aussage «I has bös gha» in Gegenden ausserhalb des Saanenlandes eine andere Bedeutung erfuhr. Im Kern des Begriffes ist nicht mehr «sich abrackern», sondern der Gegner war «ein Böser».
1926
Das Schwingfest und die Radiophotographie
Eine epochemachende Erfindung der Neuzeit, welche gegenwärtig die Runde in der Tagespresse macht, soll am Oberländischen Schwingfest in Gstaad praktisch erprobt werden.
Auf der Photographie ist nicht nur jedes Härchen, sondern auch das Mienenspiel und sogar das schlechte Gewissen sichtbar. Die betreffenden Bilder werden sofort entwickelt, kopiert und am
Abend im Hotel Bernerhof der ganzen Festgemeinde zum allgemeinen Gaudium vorgezeigt.
1934
Oberländisches Schwingfest in Saanen
Mit frohen Jauchzern und schallenden Liedern verlassen die Schwinger, nach allen Richtungen ziehend, den schmucken Festort, der allen in angenehmer Erinnerung bleiben wird.
Ein wahrer Heimatschutz bewahrt.
Vor allem unsere Eigenart!
Die Berg und Seen bleiben stehn.
Nur Sitten können untergehn.
Schön ist das Jodeln und das Singen,
Das Alphornblasen und Fahnenschwingen.
Gehört, gesehen muss man es haben,
Herz und Seele sich daran erlaben.
1951
Gabenschwinget in Gstaad
Wosch e rächta Hoselupf gseh
De chum i d’s Gstaad cho luege,
es lohnt sich – würsch es fälbar gseh
die Chünscht vom Schwinger z’luege.
Schwingklub Saanenland
Schlussgang-Originalkommentar
Abwechselnd wurde gezogen, was die Hosen hielten. Ein schöner Hüftschwung von Oehrli Gusti führte fast zum Resultat, Romang Werner konnte sich aber über die Brückeretten. Frisch gegriffen – doch alles Ziehen und Kraften nützte nichts mehr. Unentschieden wurde der Gang nach der 10. Minute abgebrochen