«Chäs us Abländsche»
17.09.2024 AbländschenAm letzten Samstag, 14. September organisierte der Vorstand der Dorforganisation mit einigen freiwilligen Helferinnen und Helfern die zur Tradition gewordene «Chäsete» in Abländschen.
Wie üblich wurde vor der Remise von Hanspeter Dänzer die ...
Am letzten Samstag, 14. September organisierte der Vorstand der Dorforganisation mit einigen freiwilligen Helferinnen und Helfern die zur Tradition gewordene «Chäsete» in Abländschen.
Wie üblich wurde vor der Remise von Hanspeter Dänzer die originelle und praktische Einrichtung für vier «Chäschessi» an einem Drahtseil montiert. Dank dieser Einrichtung können die «Chessi» über dem Feuer hin und her verschoben und die Temperatur geregelt werden. In einem «Chessi» wurden Abländscher Kartoffeln für ein Raclette gesotten, das es in der Festwirtschaft gab.
Über den eigentlichen Produktionsverlauf des Käses wurde bereits in den vorherigen Berichten (2018, 2022 und 2023) im Detail berichtet. Nach wie vor waren das Interesse sowie die Begeisterung sehr gross. Jung und Alt haben diverse Prozesse oder originelle Momente mit dem Handy festgehalten. Viele Fragen mussten von den Fachleuten beantwortet werden. Unter anderem wurde die Frage aufgeworfen, wie viele Kilogramm Milch von den Kühen der drei Abländscher Bauern im Durchschnitt produziert werden. Einmal ca. 130’000 kg und zweimal ca. 85’000 bis 90’000 kg, das heisst gesamthaft ca. 300’000 kg, die auf der Alp oder in verschiedenen Käsereien verarbeitet werden. In der Regel gehört der Alpkäse in die Gruppe der Halbhartkäse.
Zuzüglich werden noch ca. 1200k g Ziegenmilch zu Ziegenkäse verarbeitet. Die erwähnten Zahlen sind eine approximative Annahme, denn das Quantum ist meistens von Wetter, Futter und der jeweiligen Gegebenheit abhängig.
Nebst dem Alpkäse werden weitere Milchprodukte und Trockenwürste hergestellt, die unter anderem im Gastlosenhüttli neben der Remise bezogen werden können.
Wer nächstens ein Fondue unter freiem Himmel geniessen möchte, kann das im grossen hölzernen Caquelon, welches von Gstaad Saanenland Tourismus unter der Tanne in der Chappelenmatte aufgestellt wurde. Fonduemischung, Zutaten und Brot sowie weitere Utensilien können bei Simon Dänzer im Zitbödeli bezogen werden. In der Remise wurde eine gemütliche Festwirtschaft eingerichtet. Als Hauptmenü gab es ein feines Raclette und anschliessend eine Meringue mit Doppelrahm. Wegen der kalten Witterung war auch ein wärmendes Kaffee Fertig bekömmlich oder ein deftiger Schluck guten Weins. Zur Unterhaltung spielte die dreiköpfige Ländlerkapelle «Zämegwürflet» lüpfige Klänge.
In einer Ecke konnten sich Alt und Jung an den verschiedenen Jungtieren erfreuen und gar ins Gehege klettern, um mit den Tieren zu kuscheln.
Dem durchführenden Vorstand, der Dorforganisation unter dem Präsidium von Hanspeter Dänzer sowie den zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern darf ein sehr grosses Lob für diesen Anlass ausgesprochen werden. Trotz kühlem und bedecktem Wetter kam eine ansehnliche Anzahl Leute. Sie liessen sich nicht irritieren, sondern genossen eine tolle Stimmung, bei der ein gemütlicher Schwatz allzeit möglich war.
Das Ziel, der breiten Bevölkerung auf originelle Art und Weise Einblick in das Brauchtum der Älpler zu gewähren, ist allen hervorragend gelungen.
HANS-PETER VENNER