Dorforganisationen verbinden - sind Sie ein Teil davon?
16.07.2024 PublireportageWir bringen Menschen zusammen – Einheimische mit Zweitheimischen, Gästen und Freunden der Region. Dank der Dorforganisationen (DO) entwickeln sich der Tourismus, die Wirtschaft und der Lebensraum in der Region auf vielfältige Art und Weise. Mit ihren ...
Wir bringen Menschen zusammen – Einheimische mit Zweitheimischen, Gästen und Freunden der Region. Dank der Dorforganisationen (DO) entwickeln sich der Tourismus, die Wirtschaft und der Lebensraum in der Region auf vielfältige Art und Weise. Mit ihren Anlässen am 1. August oder verschiedenen Märkten schaffen die DOs eine Verbindung unter allen Bewohnerinnen und Gästen. Auf dieser Seite präsentieren wir ein paar konkrete Beispiele.
LAUENEN
1. AUGUST: MICHAEL MING, DO-PRÄSIDENT
«Die 1.-August-Feier ist der Traditionsanlass in Lauenen, man trifft sich, man tauscht sich aus. Wir haben jeweils ca. 600 Besucher bei uns in Lauenen – je nach Wetter. Sie kommen aus Lauenen und dem ganzen Saanenland zum Zusammensein, für den Marktbesuch, um gemeinsam Musik zu hören. Manchmal gehen auch einige Gäste interessiert über den Markt oder bewundern das Feuer. Man tauscht sich aus und kommt miteinander ins Gespräch. So kommt es immer wieder zu neuen Verbindungen, zu bereichernden Begegnungen, zu neuen Ideen und Inputs. Für das gegenseitige Verständnis ist dies unbestritten ein sehr wichtiger Anlass.
Der Vorstand der Dorforganisation Lauenen und der Vorstand des Turnvereins Lauenen organisieren die 1. August-Feierlichkeiten gemeinsam. Dazu finden vor dem Anlass zwei bis drei Sitzungen statt. Am Anlasstag selbst sind etwa 40 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz, welche sich entweder um den Aufbau, die Festwirtschaft, die Marktstände, das Rahmenprogramm oder die Sicherheit sowie um weitere Angebote und Ämtli rund um den 1. August kümmern. Diese gemeinsame Freiwilligenarbeit schweisst zusammen, macht Spass und fördert die Identifikation mit der Dorfgemeinschaft.»
SAANENMÖSER
1. AUGUST: EIN ZWEITHEIMISCHER
«Ich wohne in Muri bei Bern und habe seit 2005 eine Ferienwohnung in Saanenmöser. So oft es geht, ist unsere Familie in der Region, etwa 10 bis 16 Wochen im Jahr. Das Saanenland kenne ich seit meiner Schulzeit – zum ersten Mal bereits 1960, damals in der Landschulwoche und später in Jugendskilagern. Den Besuch der 1.-August-Feiern sowie den Kontakt mit den Einheimischen schätzen meine Familie und ich sehr. Es ist immer sehr stimmig, angenehm und sehr bereichernd. Die Feiern sind gut organisiert und wir geniessen zusammen mit den Einheimischen die besinnliche Stimmung.
Generell habe ich guten Kontakt zu den Einheimischen, einmal durch das Golfspielen und zum anderen durch Begegnungen bei Anlässen, wie eben der 1.-August-Feier oder auch beim Menuhinfestival, den Sommets Musicaux oder am Tennisturnier. Das Angebot in der Destination Gstaad ist so gross, da lernt man viele Leute kennen, Einheimische wie auch Gäste!
Ich schätze die Bemühungen der Tourismusorganisation und auch der Dorforganisationen sehr, ein gutes Angebot zu kreieren und anzubieten.
SAANEN
1. AUGUST: TONI VON GRÜNIGEN, PRÄSIDENT
«Die 1.-August-Feier ist ein wichtiger Anlass für die ganze Schweiz und natürlich auch für unsere Region. Es ist im Prinzip ein Anlass für die Einheimischen, aber auch die Zweitheimischen und unsere Gäste bekommen so ein gutes Bild vom Brauchtum, wie wir es pflegen. Sie bekommen einen Teil des Lebens in der Region mit, knüpfen Kontakte mit den Einheimischen und entwickeln so eine stärkere Bindung zur Region. Und diese emotionale Bindung ist sicher ein wichtiger Entscheidungsfaktor dafür, wo jemand seine Ferien verbringen will!
Übrigens, für den kommenden 1. August hat die Dorforganisation Saanen etwas ganz Spezielles in ihr Programm mitaufgenommen: Die Fahne der Gemeinde Saanen wird feierlich eingeweiht. Bisher hatten wir ja keine eigentliche Gemeindefahne, die an einem Umzug mitgetragen werden kann, sondern nur Fahnen, wie wir sie an die Masten hängen. Die neue Fahne wird künftig bei offiziellen Anlässen gehisst oder eben getragen. So wird unsere Tradition noch stärker sichtbar gemacht.»
WELCHE ROLLE ÜBERNIMMT GSTAAD SAANENLAND BEI ANLÄSSEN WIE DEM 1. AUGUST ODER DEN MÄRKTEN?
Es gibt alle Hände voll zu tun bei den Vorbereitungen zu den 1.-August-Feiern und den Märkten. Tatkräftige Unterstützung bekommen die DOs von der sechsköpfigen GST-Werkgruppe. Schnell und effizient stellen die starken Männer Marktstände auf oder bereiten das Augustfeuer inklusive des ganzen Festgeländes vor – mit Rednerpult, Zuschauerbänken, Sonnenschirmen, Tischgarnituren oder einem Podest sowie Stühlen für die Musiker. «Über das Tourismusbüro Saanen buchen die DOs oder auch andere Veranstalter, welches Material wir wann und wohin bringen sollen», sagt Markus Schwizgebel von der Werkgruppe. Und am nächsten Tag wird selbstverständlich alles wieder tipptopp weg- und aufgeräumt. Nicht alle sechs arbeiten zusammen an derselben Veranstaltung. Jeweils alleine oder auch zu zweit unterstützen sie die Freiwilligen der DO. Und das sehr effizient: Ein Festgelände aufzubauen dauert etwa vier Stunden, der Abbau einschliesslich Müllentsorgung etwa drei. «Im Alleingang eine Bühne von drei mal sechs Metern mit zwölf Bühnenelementen aufzubauen, dauert einschliesslich Kommen und Gehen etwa eine Stunde», rechnet Schwizgebel vor.
Vier der sechs Herren sind um die 60 Jahre alt und teilweise schon sehr lange dabei. Spitzenreiter ist da Tony Ryter mit über 30 Jahren Zugehörigkeit. Nachwuchs gibt es bei den fleissigen Helfern zum Glück aber auch: Silvan Sumi (33) und Lukas von Siebenthal (25) sind beide Landwirte und arbeiten seit bereits vier Jahren in Teilzeit in der Werkgruppe mit.
DIE 9 DORFORGANISATIONEN:
GSTAAD · SAANEN · SCHÖNRIED · TURBACH · GSTEIG-FEUTERSOEY
SAANENMÖSER · LAUENEN · ABLÄNDSCHEN · ZWEISIMMEN
WUSSTEN SIE SCHON...?
Jedes Dorforganisationsmitglied ist automatisch auch Mitglied bei Gstaad Saanenland Tourismus, kann also an den GST-Generalversammlungen teilnehmen und damit die Region gesamthaft unterstützen.
ZWEISIMMEN
SOMMERFEST: MATTHIAS KURT, EINHEIMISCHER
«Zweisimmen ist seit Jahrhunderten Marktplatz und es ist herrlich zu spüren, wie Zweisimmen aufblüht, wenn Märkte oder ein Sommerfest auf seiner wunderschönen Bahnhofstrasse stattfinden. Es liegt an uns Menschen, Zweisimmen Schwung zu geben, das ist Lebensqualität, das ist wichtig! Der lange Tisch, der sich über die ganze Bahnhofstrasse erstreckt, ist fantastisch: Er verbindet, er schenkt Gästen und uns Einheimischen Glücksmomente und ist beste Hefe und Sauerteig für schöne Kontakte – menschliche und manchmal sogar geschäftliche. Die Gäste sind begeistert, wenn sie gelebte Volkskultur erleben dürfen. Und uns Einheimischen tut es gut, mit dem Sommerfest das «Wir-Gefühl» zu stärken. Es ist sehr wichtig, mit solchen Anlässen das Selbstbewusstsein der Randregionen zu stärken. Die Dorforganisation ist auf dem Sommerfest immer mit einem Stand vertreten und nutzt die Bühne als charmanter Botschafter von Zweisimmen. Und leistet noch viel mehr: Denn als alter Touristiker stelle ich fest, dass die Tourismusorganisationen immer mehr administrative und strategische Aufgaben zu bewältigen haben. Da springen die Dorforganisationen mit ihren aktiven Zweisimmerinnen und Zweisimmern bei den verschiedensten Anlässen als herzliche Gastgeber in die Bresche. Oder wie beim Sommerfest der Gewerbeverein. Für Zweisimmens Dorforganisation verwende ich zwei Wörter, die unser Deutsch nicht kennt: Zweisimmens ‹acceuil› ist einfach ‹charming›!»
GSTAAD ZÜGLETE:
GERHARD MOOSMANN, LANDWIRT
«Wir nehmen bereits seit Beginn der Gstaad Züglete im Jahr 2015 an diesem schönen Brauch teil – mit einigen wenigen Unterbrüchen. Was uns daran gefällt? Ich denke, es ist die Verbindung von Brauchtum, Landwirtschaft und Tourismus. Also die Tatsache, dass wir an diesem speziellen Tag auch den Gästen des Saanenlandes unsere Tradition näherbringen können. Ich finde, dass man an der Gstaad Züglete die Durchmischung im Publikum besonders gut sieht: vom einheimischen pensionierten alten Bauern mit der Tabakpfeife und in seiner alten Tracht, die bereits etwas abgeschossen ist, bis hin zur elegant gekleideten Dame, die über das Treiben in der Promenade staunt und die Kühe für ihre Instagram-Story filmt.
Die Kühe schmücken wir aber nicht nur für die touristische Züglete, sondern auch für uns selbst. Das ist eine alte Tradition, um Danke zu sagen – dass alles gut gegangen ist und man einen guten Sommer hatte. Der Schmuck ist auch eine Art Wertschätzung für die Tiere. Jede Familie zelebriert das Zügeln auf ihre eigene Art und Weise. Unsere Züglete ist vielleicht nicht so perfekt wie bei anderen Familien, die an der Gstaad Züglete teilnehmen. In unserer Familie trägt vielleicht jemand mal eine kurze rote Hose oder andere, weniger traditionelle Kleidung. Aber ich finde es gut, dass an diesem Anlass alles Platz hat. Es ist wichtig, dass die Gäste, aber auch die Einheimischen an diesem Tag einen Einblick in die Landwirtschaft erhalten, wenn auch nur einen kleinen. Dass sie verstehen, wie viel Arbeit doch hinter dem Beruf des Landwirts steckt.»
GSTEIG
GSTEIGMÄRET: CAROLE KOHLI, STANDBETREUERIN
«Der Gsteigmäret ist für uns ein wichtiger Anlass, an welchem wir unsere Produkte vermarkten. Wir haben seit 2016 jedes Jahr unseren Stand dort und verkaufen Alpkäse, Mutschli, Raclettekäse, Steinmandlikäse und auch Nidletäfeli. Wir schätzen den direkten Kontakt mit den Einheimischen, Zweitheimischen und den Gästen, mit denen sich am Stand angeregte Gespräche entwickeln. Es ist sogar schon vorgekommen, dass Gäste, die unseren Stand am Märet besucht haben, unseren Käse nachbestellt haben, um ihn auch in ihrer Heimat zu geniessen. Am Gsteigmäret herrscht immer eine gemütliche Stimmung, man trifft sich jedes Jahr am letzten Samstag im September. Ich bin der Dorforganisation Gsteig für die Organisation des Marktes dankbar. Generell finde ich die DO wegen der Planung, Organisation und finanzieller Unterstützung von diversen Anlässen für unser Dorfleben sehr wichtig. Ich denke da zum Beispiel auch an den Gsteiger Adventsmarkt oder den Samichloustag.»