Eine kalte Dusche für die Berufsehre

  22.07.2022 Internes

Die Gilde Gutenbergs hat ein neues Mitglied: Noah Bill. Der ausgelernte Interactive Media Designer wurde am Mittwoch nach der alten Tradition im Chälblibrunnen «gegautscht» – wenn auch nicht ganz freiwillig. Er ist nun offiziell Mitglied der Buchdrucker.

JOCELYNE PAGE
Ritsch, ratsch und die Kabelbinder sind zu. Noah Bill sitzt mit zusammengebundenen Händen und Füssen im Sitzungszimmer. Die Überraschung steht ihm ins Gesicht geschrieben, obwohl er wusste, was ihm nun blüht: Es geht ans «Gautschen».

Als junger Interactive Media Designer bei der Müller Marketing AG und der Müller Medien AG wurde Noah Bill nach altem Brauch offiziell in die Gilde Gutenbergs aufgenommen. Wie es die Tradition seit dem 16. Jahrhundert vorsieht, haben ihn seine Kolleginnen und Kollegen am Mittwoch gefesselt in einen kleinen Wagen gepackt, durch die Gstaader Promenade gerollt und im Chälblibrunnen getauft, dies nachdem die Gautschmeisterin Anita Moser den im alten Hochdeutsch verfassten «Gautschbrief» verlesen hatte.

Ohne Widerstand
Noah Bill liess die Zeremonie ohne grossen Widerstand über sich ergehen – still und mit einem vielsagenden Schmunzeln. Traditionsgemäss darf sich der Gäutschling gegen das bevorstehende kalte Bad wehren. Doch Noah Bill wählte den stillen Protest. Als sein Kollege Cédric Chevalley auf den Wagen zeigte, antwortete er lachend: «Nein, ich steige da bestimmt nicht freiwillig rein! Das müsst ihr schon selbst tun!» Befohlen, getan: Die Vorgesetzten und Kollegen packten ihn und platzierten ihn im schicksalsträchtigen Gefährt.

Und so wurde am Ende alles gut: Er erhielt nicht nur die Ehre, bei den Jüngern Gutenbergs aufgenommen zu sein, sondern genoss letztendlich auch die willkommene Erfrischung bei den aktuellen Hitzetemperaturen.


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