Erfolgreiche Erwachsenenbildung mit vielen Facetten
25.03.2025 BildungDer Vorstand der Volkshochschule Obersimmental-Saanenland konnte deren Mitgliedern an der jährlichen Hauptversammlung eine positive Jahresrechnung, eine gewachsene Teilnehmerzahl, ein neues Vorstandsmitglied und eine neue Geschäftsstellenleiterin präsentieren.
...Der Vorstand der Volkshochschule Obersimmental-Saanenland konnte deren Mitgliedern an der jährlichen Hauptversammlung eine positive Jahresrechnung, eine gewachsene Teilnehmerzahl, ein neues Vorstandsmitglied und eine neue Geschäftsstellenleiterin präsentieren.
JENNY STERCHI
Die noch bis Ende März amtierende Geschäftsstellenleiterin der Volkshochschule Obersimmental-Saanenland Katja Minnig erklärte den Anwesenden, sie habe für das vergangene Geschäftsjahr sorgfältig und vorsichtig budgetiert. Das Interesse an bestehenden und neuen Kursen sorgte für ein vielseitiges Angebot vom Tanzkurs über Sprachen bis hin zum Pilzkurs, bei dem das Sammelgut sogar gemeinsam zubereitet und verspeist wurde.
Solides Rechnungsergebnis
Der Ertragsüberschuss von 3358 Franken in der Jahresrechnung für 2024 war das Ergebnis, was die Anwesenden sehr zufrieden stimmte. Für das Budget des laufenden Jahres gab es eine nicht ganz unwesentliche Unbekannte: «Ein neues Abrechnungsverfahren bei den Subventionen wurde uns für das kommende Jahr in Aussicht gestellt und nun frühzeitig eingeführt», veranschaulichte Katja Minnig bei der Vorstellung des Budgets 2025. Da sie nicht genau wisse, wie die Beträge neu berechnet würden, sei sie von Subventionen in Höhe von 20’000 Franken ausgegangen.
Gute Bedingungen für Nachfolgerin
Umso wichtiger sei es für die scheidende Geschäftsstellenleiterin gewesen, nicht riskant zu planen. «Mit vorsichtig prognostizierten Erträgen übergebe ich das Rechnungswesen mit gutem Gewissen an meine Nachfolgerin», fügte Minnig an. Auch die Rezertifizierung mit dem Qualitätslabel EduQua gelang erneut. Da diese seit letztem Jahr nach neuer Norm beurteilt wird, war die Anspannung bei den Verantwortlichen doch leicht erhöht. Nach zehn Jahren in dieser leitenden Funktion übergibt Katja Minnig die Geschicke der Volkshochschule Obersimmental-Saanenland Ende des Monats an Helen Begert.
Positive Entwicklung bei Teilnehmerzahlen
Im vergangenen Jahr konnten etwas weniger Kurse als im Jahr zuvor realisiert werden. Insgesamt umfasste das Bildungsangebot 154 Kurse, von denen schliesslich 128 durchgeführt werden konnten. Neue Kurse bräuchten laut Vorstand teilweise eine gewisse Anlaufzeit. Wobei der Kurs «Einsatz effektiver Mikroorganismen im Garten und Haushalt» bereits bei der Erstausschreibung schnell ausgebucht war. Etwas schüchterner war das Interesse beim Angebot «Kaltbaden», das im Forellensee veranstaltet wurde. Doch auch dafür fanden sich schliesslich genügend Mutige, um den Kurs durchführen zu können.
Auffällig ist, dass entgegen der leicht gesunkenen Kurszahl die Zahl der Kursteilnehmenden gewachsen ist. Das sei laut Minnig ganz im Sinne der Verantwortlichen: «Wir wollen nicht unbedingt grösser werden, uns ist es wichtiger, kontinuierlich gut ausgelastet zu sein.»
Wechsel im Vorstand
Mit der Wahl von Doris Däpp konnte die seit letztem Jahr vakante Vorstandsstelle besetzt werden. Ebenso einstimmig, wie sie ins Gremium gewählt wurde, wurde die Präsidentin Brigitte Zahnd für eine nächste Amtszeit bestätigt. Doch es geht weiter mit der Suche nach einem neuen Vorstandsmitglied. Ursache dafür ist die Demission von Marius Frank. Doch der Ausblick, an der nächsten Mitgliederversammlung in einem Jahr eine Kandidatin oder einen Kandidaten zur Wahl vorschlagen zu können, erschien durchaus optimistisch.
Minnig blickt auf ihre Zeit zurück Katja Minnig ist noch bis Ende des Monats als Geschäftsstellenleiterin der Volkshochschule Obersimmental-Saanenland im Einsatz. An der Mitgliederversammlung letzte Woche wurde sie gebührend verabschiedet und stand für einige Fragen zur Verfügung.
INTERVIEW: JENNY STERCHI
Sie waren zehn Jahre lang als Geschäftsstellenleiterin der Volkshochschule Obersimmental-Saanenland unterwegs. Können Sie diese Zeit mit einigen wenigen Worten beschreiben?
Zuerst verloren in den Aufgaben, anschliessend sehr herausfordernde Jahre, zum Teil abgelöst durch Routinen, die einiges vereinfachten. Vielseitigkeit und gute Kontakte.
Stichwort Herausforderungen: Die Coronapandemie war wie für alle Bildungsinstitutionen ein einschneidendes Ereignis. Wie haben Sie das rückblickend erlebt?
Ich bin sonst eigentlich ein eher pessimistischer Mensch, halte meine Erwartungen jeweils lieber etwas kleiner. Aber an dieser Stelle habe ich erstaunlicherweise zu keiner Zeit daran gezweifelt, dass wir das irgendwie schaffen würden, dass es funktionieren wird. In der besagten Situation habe ich immer positiv gedacht. Ich habe mir immer gesagt, dass wir das Beste daraus machen werden. Und wenn es dann nicht funktioniert, dann ist es eben so, aber dann funktioniert es für alle anderen wohl auch nicht. Und diese Ungewissheit, die zu diesem Zeitpunkt bei allen herrschte, machte es für mich fast ein bisschen einfacher. Vielleicht war es auch die überaus gesunde Finanzsituation, in der sich die Volkshochschule Obersimmental-Saanenland befand, die meinen Optimismus damals förderte.
Was kostete jeweils mehr Nerven: Die immer wiederkehrende EduQua-Zertifizierung oder der Start eines neuen Semesters?
Wer die Handbücher zur Rezertifizierung kennt – und die sind seit letztem Jahr dank neuer Normen auch wieder wie neu –, weiss, dass das eine wirklich anstrengende und mitunter nervenaufreibende Aufgabe ist. Dagegen ist der Semesterstart wirklich kein Problem.
Waren Sie selber jemals als Teilnehmende in einem der Kurse?
Ja, unter anderem im Aerobic bei Sandra Teuscher.