Richtiges Handeln im Notfall kann Leben retten. Während zweier Samstage vermittelten die Samariter des Saanenlandes den Kursbesuchenden genau dieses essenzielle Grundwissen. Babys und Kleinkinder standen im Fokus.
ELISA OPPERMANN
Der Samariterkurs für ...
Richtiges Handeln im Notfall kann Leben retten. Während zweier Samstage vermittelten die Samariter des Saanenlandes den Kursbesuchenden genau dieses essenzielle Grundwissen. Babys und Kleinkinder standen im Fokus.
ELISA OPPERMANN
Der Samariterkurs für Notfälle bei Kleinkindern wurde 2023 neu überarbeitet. An den zwei vergangenen Samstagen fand der begehrte Massnahmenkurs im Schulhaus Turbach statt. Laut den Organisatoren sind solche Kurse oft ausgebucht. Weshalb solch ein Wissen nicht nur für Eltern und werdende Eltern, sondern für alle Personen unserer Gesellschaft empfehlenswert ist, wird innerhalb kürzester Zeit nach Kursbeginn klar.
Erika Aegerter, selbst Mutter von drei Kindern, informierte die Teilnehmer: innen über den Kursablauf. Atemnot, Trauma, Verkehrsunfall – alles nur Beispiele der zahlreichen Themen, die es zu behandeln gab. Anfangs wurde anhand von Lektüren und Präsentationen ein Grundwissen vermittelt, anschliessend durften die Kursbesuchenden die Theorie in die Praxis umsetzen. Mithilfe von Puppen und Gruppenübungen wurde fleissig geübt.
Anzahl falsch montierter Kindersitze nimmt stark zu
Diverse Fakten überraschten die Zuhörer:innen. Darunter die Tatsache, dass die Anzahl der falsch montierten Kindersitze zwischen den Jahren 2016 und 2023 um 50 Prozent zugenommen hatten. Wie wichtig es ist, sich die Zeit zu nehmen, einen Kindersitz richtig zu montieren, zeigte die Abbildung (siehe Abbildung 1). Ablesbar ist hier, dass ein Autounfall für ein Kleinkind etwa dieselbe Auswirkung hat wie ein Sturz aus dem vierten Stock.
Wichtig sei bei der Ankunft am Unfallort laut Aegerter vor allem zu akzeptieren, dass man manchmal am besten hilft, indem man selbst Hilfe holt. Auf keinen Fall sollte man sich selbst zusätzlich gefährden. Insbesondere in gewissen Konfliktsituationen wie bei Schlägereien oder Unfällen mit Tieren sei dies schwierig. (Siehe Ampelschema).
Todesfalle Luftballon
Gefahren im Strassenverkehr sind für die meisten wohl bekannt, dass jedoch eines der gängigsten Spielzeuge zum tragischen Verhängnis werden kann, ist meist nicht so geläufig.
Erst letztes Jahr, 2023, verlor eine Schweizer Familie ihre zweijährige Tochter. Sie erstickte an einem Luftballon. Während die Kursleitenden Aegerter und Hans-Ruedi Romang zwar die Kursteilnehmenden auf die richtigen Griffe und Massnahmen im Falle Ersticken unterrichteten, wiesen sie auch darauf hin, dass ein Luftballon zu den gefährlichsten Objekten gehöre: Durch seine Haptik sei dieser – laut der Verantwortlichen – fast unmöglich aus der Luftröhre zu entfernen.
Pflicht für die einen, ein Muss für jeden!
Die Liste der möglichen Gefahren im Leben ist lang: «Aber wir können unseren Kindern keinen Helm anziehen. Lasst sie entdecken, lasst sie lernen, Kinder haben ein Recht auf Risiko», so Erika Aegerter. Das Wichtigste gemäss der Mutter und Samariterin sei, die richtigen Vorkehrungsmassnahmen zu kennen. Während der Notfallkurs zum Beispiel für Tagesmütter eine Pflicht sei, so würde er doch jedem von uns eine Horizonterweiterung bieten.
Kurse wie diese werden in regelmässigen Abständen im Saanenland veranstaltet. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.samariterverein-saanenland.ch