Herr Schopfer, wie lange arbeiteten Sie am Hornberg und was bedeutete das für Sie?
Von meinen 20 Jahren am Hornberg arbeitete ich elf Jahre am Funi, später am Skilift Hühnerspiel. Vorerst machte ich nur die Ablösungen für die Schlittenführer, ...
Herr Schopfer, wie lange arbeiteten Sie am Hornberg und was bedeutete das für Sie?
Von meinen 20 Jahren am Hornberg arbeitete ich elf Jahre am Funi, später am Skilift Hühnerspiel. Vorerst machte ich nur die Ablösungen für die Schlittenführer, später war ich als Maschinist für die obere Sektion verantwortlich. Während wir Maschinisten viel Erfahrung mitbrachten, waren es immer wieder jüngere Männer, die diese Arbeit übernahmen. Es waren Landwirte im Nebenerwerb oder auch Bauarbeiter, die im Winter keine Arbeit hatten. Diese Anstellung brachte mir und vielen anderen Kleinbauern einen willkommenen finanziellen Zustupf. Die Arbeit mit den Skigästen war abwechslungsreich und machte mir Freude.
Wie ging das Einrichten der Anlagen zu Beginn der Saison vor sich?
Wir dürfen nicht vergessen, wenn wir im Dezember den Funi herrichteten, hatten wir entweder schon eine beachtliche Schneedecke oder dicken Winterfrost. Mit der Kraft von sechs bis sieben Männern zogen wir die Seile aus und montierten die Schlitten, damit ein Trassee gefahren werden konnte. Später kam ein «Waldteufel» zum Einsatz, der dann vom Habegger Handseilzug abgelöst wurde.
Die Sicherheitsvorschriften von damals lassen sich nicht mit heute vergleichen.
Gab es Unfälle mit diesem einfachen Transportmittel?
Die Zugseile wurden kontrolliert und gewartet, wie wir es verstanden – es war halt eine andere Zeit. Jeder Schlitten hatte eine Rückhaltesperre, die bei einem Seilriss das Gefährt sofort zum Stillstand gebracht hätte. Die Skifahrer hatten keine Helme, die Schlitten waren offen, Gurten kannte man nicht. Man musste darauf bedacht sein, dass niemand aus dem Schlitten fiel und platzierte Kinder vorzugsweise vorne. Zum Glück sind wir von grösserem Unglück verschont geblieben. Wenn einmal ein Schlitten in Schieflage geriet, so verletzte sich dabei nie jemand gravierend. Patrouilleure, um verunfallte Skifahrer zu bergen, kamen damals bereits auf den Pisten und im Pulverschnee zum Einsatz.
Wie schnell fuhr ein Funi, wie lange dauerten die Fahrten?
Unsere Arbeitszeit war von 8.30 bis 16.30 Uhr. Die ganze Fahrt dauerte mit Umsteigen und dem Fussmarsch zum oberen Schlitten 15 bis 20 Minuten. Die Funischlitten bewegten sich mit gut drei Metern in der Sekunde vorwärts.
War das Funi täglich in Betrieb?
An schönen Wintertagen während der Saison fuhren wir andauernd und beförderten mit den neueren Aluminiumschlitten 52 Personen pro Fahrt.
Bei schlechtem Wetter oder gar Regen wurde der Betrieb nicht eingestellt, damit das Trassee erhalten blieb. Bei schönem Wetter, vor allem wenn die Tage länger wurden, beförderten wir viele Gäste ohne Ski, die zum Essen und «Sünnele» auf den Hornberg kamen. Diese fuhren gegen Abend wieder mit dem Funischlitten zurück. Um 16.20 Uhr war die letzte Fahrt, dann konnten wir uns auf den Heimweg machen. Uns Bauern reichte die Zeit gut, um uns den Kühen auf unseren Betrieben zu widmen.