Gesundheitszentrum in Château-d’Oex: finanzielle Erholung und Neubauprojekt
01.04.2025 NachbarschaftIn Château-d’Oex fand vergangene Woche eine öffentliche Informationsveranstaltung über die aktuellen Herausforderungen und die Zukunft des Pôle Santé du Pays-d’Enhaut (PSPE) statt, an der gemäss einer Medienmitteilung mehr als 200 Personen ...
In Château-d’Oex fand vergangene Woche eine öffentliche Informationsveranstaltung über die aktuellen Herausforderungen und die Zukunft des Pôle Santé du Pays-d’Enhaut (PSPE) statt, an der gemäss einer Medienmitteilung mehr als 200 Personen teilnahmen. Das Gesundheitszentrum befinde sich auf dem Weg zur finanziellen Erholung. Vorgestellt wurde auch das Projekt zum Bau eines neuen multidisziplinären Gebäudes, das die Gesundheitsversorgung und -förderung sowie die Krankenhausstruktur der Region verändern soll.
Anne Weill-Lévy, Präsidentin des Stiftungsrats des PSPE, und Yvon Jeanbourquin, Generaldirektor, erinnerten zunächst an die Herausforderungen der letzten Jahre: Angesichts grosser finanzieller Schwierigkeiten habe das PSPE in Zusammenarbeit mit dem Kanton eine strikte Strategie entwickelt, um seine Stabilität wiederherzustellen und seinen Fortbestand zu sichern. Der Fokus liege auf drei Bereichen: der finanziellen Konsolidierung nach dem Ende der Sonderbeihilfen, der Nachhaltigkeit der Pflege mit einem patientenzentrierten Ansatz sowie dem Bau eines neuen, bedarfsgerechten Gebäudes.
Fortbestand des Angebots dank finanzieller Erholung
Dank der heute verbesserten finanziellen Lage könne der PSPE seine medizinisch-sozialen Dienste weiterentwickeln, einschliesslich des Krankenhauses, des Pflegeheims und des Sozialmedizinischen Zentrums. Das Krankenhaus behält seinen Notfalldienst bei und ergänzt ihn durch eine neue Bereitschaftsstelle sowie einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst mit regionalen Ärzten.
Dr. Klaus Schustereder, medizinischer Direktor, betonte während der Veranstaltung die Bedeutung des Ausbaus somatischer, psychiatrischer und notfallmedizinischer Angebote sowie einer verstärkten Zusammenarbeit mit lokalen Gesundheitseinrichtungen, inklusive der komplementärmedizinischen.
Ein multidisziplinäres Gebäudeprojekt für die Zukunft
Maximilien Stauber, Vizepräsident des Stiftungsrats, stellte das Bauprojekt für das zukünftige multidisziplinäre Gebäude vor, in dem die Pflege-, Gesundheits- und Krankenhausdienste untergebracht werden sollen. Ziel dieses Projekts ist es, die Infrastrukturen zu modernisieren und an die geltenden Normen anzupassen. Für die Anpassung des derzeitigen, vor fast 50 Jahren erbauten Krankenhauses habe die Kantonale Versicherungsanstalt eine Frist bis zum 31. Dezember 2028 festgelegt.
Die Investitionssumme für dieses Projekt werde auf 20 bis 25 Millionen Franken geschätzt. Der PSPE müsse mindestens 20 Prozent der Finanzierung selbst aufbringen, also zwischen 4 und 5 Millionen Franken.
Trotz der Unterstützung der Gemeinden Château-d’Oex, Rougemont und Rossinière reichen die Eigenmittel der Stiftung nicht aus. Daher wurde eine Spendenkampagne gestartet, um Mittel von Stiftungen, Verbänden, Unternehmen und Privatpersonen zu sammeln. Die Aktion läuft bis zum 30. Juni 2025.
Öffentliches Interesse und zukünftige Einbindung
Der Austausch mit der Öffentlichkeit am Ende der Präsentation war laut Medienmitteilung konstruktiv. Die Teilnehmenden zeigten grosses Interesse an der Qualität der Versorgung, der Zugänglichkeit der Dienstleistungen und der Einbeziehung lokaler Akteure. Viele betonten, wie wichtig es sei, ein Versorgungsmodell von überschaubarer Grösse beizubehalten, das an regionale Besonderheiten angepasst sei und sich von der Funktionsweise grosser Krankenhäuser unterscheide.
Stiftungsratspräsidentin Anne Weill-Lévy unterstrich, dass der Erfolg des Projekts von der Zusammenarbeit öffentlicher Einrichtungen, privater Partner und Bürger:innen abhängt. Regelmässige Informationsveranstaltungen sollen Transparenz gewährleisten und die Bevölkerung aktiv einbinden.
PD/SWO
Informationen zum Projekt unter: www.hopitalpspe.ch