Kolibakterien im Trinkwasser
03.11.2023 NachbarschaftSeit Samstag ist das Trinkwasser in Schwarzenmatt/Boltigen verunreinigt. Mittlerweile sind die Messwerte deutlich besser geworden und haben schon fast wieder Trinkwasserniveau.
KEREM S. MAURER
Am Samstag, 28. Oktober wurden die Einwohnerinnen und Einwohner von ...
Seit Samstag ist das Trinkwasser in Schwarzenmatt/Boltigen verunreinigt. Mittlerweile sind die Messwerte deutlich besser geworden und haben schon fast wieder Trinkwasserniveau.
KEREM S. MAURER
Am Samstag, 28. Oktober wurden die Einwohnerinnen und Einwohner von Schwarzenmatt/Boltigen mittels Flugblattes über eine «mikrobiologische Verunreinigung» des Trinkwassers informiert. Das Leitungswasser sollte nicht mehr getrunken oder zur Medikamenteneinnahme verwendet werden. Auch nicht zur Herstellung oder Behandlung von Lebensmitteln oder zur Reinigung von Lebensmittelgefässen. Das Leitungswasser müsse vor dem Gebrauch zur Herstellung von Lebensmitteln abgekocht oder zum Spülen von Geschirr auf mindestens 72 Grad Celsius erhitzt werden. Der Grund dafür seien Kolibakterien, die im Trinkwasser festgestellt wurden, wie Heinz Niederhauser, Finanzverwalter und Sekretär der Umweltkommission der Gemeinde Boltigen, auf Anfrage bekannt gibt.
Trübung beeinträchtigt UV-Tätigkeit
«Im Rahmen der routinemässigen Beprobung der Trinkwasserversorgung wurden geringe Mengen E. coli-Bakterien gefunden», teilt Heinz Niederhauser mit. Weil dieses Bakterium tendenziell krankmachend sei, gelte eine Nulltoleranz. Zu dieser Verunreinigung hätte die Witterung der vergangenen Tagen mit einer längeren Trockenphase und den darauffolgenden Niederschlägen geführt. Diese hätten Partikel aufgewirbelt, was eine Trübung des Quellwassers verursachte. «Die Wirksamkeit der für die Desinfektion des Trinkwassers eingesetzten UV-Anlagen kann durch diese Schwebeteilchen oder Partikel beeinträchtigt werden», erklärt Niederhauser. Grundsätzlich dürfe ungenügend desinfiziertes Wasser nicht ins Leitungsnetz gelangen. Gemeinsam mit den Kantonalen Laboratorien sei man dabei, die Ursachen zu identifizieren und die Massnahmen zu treffen, damit ein solcher Fall möglichst nicht wiederholt werde. Die Herkunft der Bakterien sei nicht geklärt, so Niederhauser, aber: «Betrachten wir das Einzugsgebiet der Quelle Chlus, ist wohl von natürlichen Umwelteinflüssen auszugehen.»
Mögliche Entwarnung
«Die letzten Messungen haben die Anforderungen an die Trinkwasserqualität bereits durchwegs erfüllt», so Niederhauser. Man warte diesbezüglich noch auf die Resultate einer zweiten Probe zur Bestätigung, hiess es bei Redaktionsschluss am gestrigen Donnerstag. Man rechne damit, dass heute Freitag bereits Entwarnung gegeben werden könne, sagt Heinz Niederhauser.