Kostbarkeiten für die Ewigkeit: die Auktion der Haldi-Sammlung
15.11.2024 PublireportageFranziska und Ulrich Haldi lebten ihre Sammelleidenschaft. Was einst als Hobby begann, wurde für Ulrich Haldi zum Beruf. Mit seiner Frau sammelte er kostbare Stücke aus dem Saanenland: Möbel, Scherenschnitte und mehr. Nun wird der Nachlass des Ehepaars Haldi vom 27. bis 30. ...
Franziska und Ulrich Haldi lebten ihre Sammelleidenschaft. Was einst als Hobby begann, wurde für Ulrich Haldi zum Beruf. Mit seiner Frau sammelte er kostbare Stücke aus dem Saanenland: Möbel, Scherenschnitte und mehr. Nun wird der Nachlass des Ehepaars Haldi vom 27. bis 30. November im Auktionshaus Zofingen versteigert. Denn Franziska Haldi war es ein Anliegen, dass ihre Sammlerstücke neue Liebhabende finden.
Das Ehepaar Franziska und Ulrich Haldi teilte die grosse Leidenschaft des Sammelns. Ulrich Haldi sammelte schon von Kindesbeinen an alles, was er über seine Heimat, das Saanenland, in die Hände bekam: Schriften, Bücher, Grafiken. Während des Studiums in Bern kamen Möbel, Bilder und Kleinantiquitäten dazu, wobei es ihm vor allem Christoph Hopfengärtner (1758–1843) angetan hatte, der letzte grosse Ebenist des Ancien Regime. Zuerst als rechte Hand und später als Nachfolger des Berner Kunsthändlers und Auktionators Jürg Stuker, machte er seine Leidenschaft, die er mit seiner Frau Franziska teilte, zum Beruf. So manches kostbare Stück konnte er vom ursprünglichen Standort bis in die eigene Sammlung verfolgen, wobei auch er die Objekte über die Auktion ersteigert hatte.
Von Spiegeln bis hin zu Truhen
Die Sammlung wuchs: Es kamen Pendulen, Spiegel, Appliken und Kommoden des Bildhauers und Bildschnitzers Johann Friedrich Funk II (1745– 1811) dazu, eine berührende Terracotta Figur des Plastikers Valentin Sonnenschein (1749–1828) und gleich zwei Gemälde von Franz Francken II. In ihrer Wohnung in Bern entstand ein kleines Gesamtkunstwerk. Parallel dazu sammelten Ulrich und Franziska Haldi Kulturgut aus dem Saanenland. Bemalte Möbel wurden oft unsachgemäss «restauriert» und verloren so ihren Wert. Es war nicht einfach, Schränke, Truhen, Hängekästchen oder kleine «Truckli» zu finden, die sich noch im Originalzustand befanden.
Die Liebe zur filigranen Scherenschnittkunst
Haldis Leidenschaft galt auch der Scherenschnittkunst. Ihre Sammlung beinhaltet aussergewöhnliche Werke, die dazu einladen, in die faszinierende Welt des Schweizer Scherenschnitts ein zutauchen. In der Sammlung befinden sich viele von Johann Jakob Hauswirth (1809-1871), einem einfachen Bauernknecht und Tagelöhner aus dem Paysd'Enhaut, der als Begründer der schweizerischen Scherenschnitttradition gilt. Trotz mangelnder Schulbildung und klobiger Hände schuf er ohne Vorzeichnungen filigrane Kunstwerke. Um die Schere besser führen zu können, befestigte er Drahtringe an den Griffen. Seine Werke entstanden aus schwarzem oder farbigem Papier und zeigten detailreiche Szenen des bäuerlichen Lebens: Alpaufzüge, Käsereien, Jagden, aber auch Feste und religiöse Zeremonien. Louis David Saugy (1871– 1953) aus Rougemont führte diese Tradition fort und entwickelte sie weiter. Als Postbote kam er in viele Bauernstuben und liess sich von Hauswirths Werken inspirieren.
Für das Ehepaar war Kunst nie nur etwas für Museen, sondern Teil ihres täglichen Lebens. Auch nach dem frühen Tod ihres Mannes liebte Franziska Haldi es, Gäste einzuladen, zu bewirten und sie dabei an ihrer Sammlung teilhaben zu lassen. Sei es in Bern, am runden Hopfengärtner Tisch, fein eingedeckt mit Sèvres-Porzellan, oder im Haus auf den Halten, wo sich im über 400-jährigen «Füürhus» gemütlich plaudern liess.
Suche nach neuen Liebhabenden
Im Mai 2024 ist Franziska Haldi verstorben und mit ihr so manche Geheimnisse und Geschichten über ihre geliebten Objekte. Dass die Objekte zur Versteigerung kommen sollten und so neue Liebhabende finden, war der explizite Wunsch Franziska Haldis, die dem Auktionshaus Stuker und später dem Auktionshaus Zofingen freundschaftlich verbunden war. Zu Lebzeiten plante sie mit dem Auktionshaus Zofingen die Versteigerung ihrer Familiensammlung. «Durch ihre Geschichte und Verbundenheit mit der Galerie Stuker war es ihr wichtig, dass ihre Sammlung als Ganzes in einer Auktion angeboten wird, damit die Stücke ihrer Sammlung die Geschichte fortsetzen können», sagt Sander Jongbloed, Geschäftsleiter und Teilhaber des Auktionshauses Zofingen. Franziska Haldi habe die Kultur des Saanenlands immer sehr am Herzen gelegen. «Es ist deshalb schön, dass wir diesen letzten Abschnitt ihrer Geschichte mit dem Saanenland teilen können.»
Die Versteigerung von Haldis Liebhaberstücken findet an der Herbstauktion in der Klösterligasse 4 in Zofingen statt. Vom 16. bis 23. November 2024 können alle zur Auktion stehenden Objekte in einer Ausstellung besichtigt werden. Zusätzlich zu den Auktionstagen vom 27. bis 30. November 2024 findet für die Haldi-Sammlung am 28. November ein spezieller Versteigerungsblock statt. Zudem gibt es noch 3500 weitere Lose für die restlichen Auktionstage, dies in den Kategorien Schmuck, Gemälde, Antiquitäten etc.
Alle Auktionsobjekte können im Onlinekatalog unter:
www.auktionshaus-zofingen.ch eingesehen werden.