Lenk Bergbahnen: erstes Geschäftsjahr in neuer Rolle
03.12.2024 NachbarschaftAm vergangenen Samstag, 30. November fanden 288 Genossenschafterinnen und Genossenschafter den Weg an die 76. Generalversammlung der Lenk Bergbahnen (LBB). Die Anwesenden wurden über das vergangene Geschäftsjahr in Kenntnis gesetzt. Im Fokus stand dabei die neue Rolle der ...
Am vergangenen Samstag, 30. November fanden 288 Genossenschafterinnen und Genossenschafter den Weg an die 76. Generalversammlung der Lenk Bergbahnen (LBB). Die Anwesenden wurden über das vergangene Geschäftsjahr in Kenntnis gesetzt. Im Fokus stand dabei die neue Rolle der Genossenschaft als Besitzerin der neuen Betriebsgesellschaft, Bergbahnen Adelboden-Lenk AG, über deren operative Tätigkeiten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter ebenfalls informiert wurden.
Am Samstag, 30. November begrüsste André Troxler, Präsident der Verwaltung der Genossenschaft Lenk Bergbahnen (LBB), die Genossenschafterinnen und Genossenschafter in der Mehrzweckhalle Lenk zur 76. ordentlichen Generalversammlung. Das vergangene Geschäftsjahr 2023/24 dauerte vom 1. Oktober 2023 bis 30. Juni 2024. Es stand ganz im Zeichen des Wandels: Mit dem Beginn der vergangenen Abrechnungsperiode wurde eine neue Ära eingeläutet: Am 1. Oktober 2023 nahm die Bergbahnen Adelboden-Lenk AG (BAL AG) – die gemeinsame Betriebsgesellschaft der Bergbahnen Adelboden AG und Lenk Bergbahnen – ihren operativen Betrieb auf (wir haben berichtet).
Erstes Geschäftsjahr mit neuer Rolle
Alle operativen Tätigkeiten wurden von den Mutterhäusern Bergbahnen Adelboden AG (BAAG) und Genossenschaft Lenk Bergbahnen an die Tochtergesellschaft BAL AG übertragen, wie Lenk Bergbahnen in einer Medienmitteilung schreibt. Damit habe sich die LBB von der Seilbahnbetreiberin zur Immobilien- und Anlagenverwalterin gewandelt. Die Genossenschaft Lenk Bergbahnen erziele seitdem keine betrieblichen Einnahmen mehr, sondern lediglich Mieteinnahmen aus den an die BAL AG vermieteten Infrastrukturen, die im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt 4’223’395 Franken betragen haben, so Lenk Bergbahnen. «Die Verwaltung der Lenk Bergbahnen bleibt dennoch massgeblich in die Gesamtstrategie der Unternehmensgruppe eingebunden, insbesondere in die Koordination und Kontrolle des Finanzplans für die Erneuerung der Infrastrukturen», erklärt Verwaltungspräsident André Troxler. Die LBB treibe Projekte, wie die Solarfarm Hahnenmoosbärgli und die neue Wasserfassung Ronewald am Leiterli voran, so Troxler. Auch die Raumplanungsverfahren für ein neues Bergrestaurant auf dem Metschstand, die Sanierung des Berghauses Leiterli oder einer durchgängigen Weiterentwicklung des Mountainbike-Routennetzes in Adelboden und an der Lenk stünden im Fokus der Genossenschaft – allerdings würden lange kantonale Verfahren den Fortschritt erschweren.
Das Geschäftsjahr habe mit einem Nettoerlös von 4’360’067.24 Franken abgeschlossen. Nach Abzug der betriebsnotwendigen Abschreibungen von 2’739’866.49 Franken sowie der Finanzaufwendungen und Steuern habe ein Jahresgewinn 2023/24 nach OR von 765’239.80 Franken resultiert, so Lenk Bergbahnen weiter.
Operatives Ergebnis mit Luft nach oben
Die Genossenschafter:innen wurden auch über die Tätigkeiten und Zahlen aus dem operativen Geschäft der Tochtergesellschaft BAL AG informiert. Das allererste Geschäftsjahr der BAL AG sei mit vielen Meilensteinen gespickt gewesen: Im Winter 2023/24 sei im gesamten Tarifverbund ein neues Preismodell für Skitickets eingeführt worden, die Unternehmung verantworte nach der Übernahme des Restaurants Geilsbrüggli neu fünf Gastronomiebetriebe und am Betelberg habe Joana Hählen Ende Dezember 2023 ihre «eigene» Skimovie-Piste eingeweiht.
Gemäss Lenk Bergbahnen habe die BAL AG trotz einer ab dem 10. Februar wettertechnisch extrem schwierigen Wintersaison mit fast 25 Millionen Franken Verkehrsertrag Winter ein solides Ergebnis erwirtschaftet. Die drei fehlenden Sommermonate würden beim Verkehrsertrag Sommer zu Buche schlagen: Dieser weise 768’857 Franken aus. Die Gastronomie sei mit einem Gesamterlös von knapp 3,5 Millionen Franken deutlich unter den Erwartungen geblieben. Nach ersten Herausforderungen (Personalengpässe, -ausfälle und neue Prozesse) seien die Verantwortlichen bestrebt, die nun eingeleiteten Massnahmen zur Ertragssteigerung und Kostensenkung konsequent umzusetzen. Insgesamt habe die BAL AG Gesamteinnahmen von 31,3 Millionen Franken erwirtschaftet. Das EBITDA betrage 9’530’399 Franken (30,5 Prozent), das EBIT liege bei 499’958 Franken. Die Jahresrechnung 2023/24 schliesse mit einem positiven Jahresergebnis von 521’351 Franken ab, so Lenk Bergbahnen. Dennoch gebe es Optimierungspotenzial: «Wir müssen insbesondere die Ertragssituation in der Gastronomie deutlich verbessern und unsere Anlagen in den Monaten Januar und März sowie im Sommer besser auslasten. Zudem müssen wir Massnahmen zur Effizienzsteigerung und Optimierung der Betriebskosten ergreifen. Diese sind nötig, damit wir den wirtschaftlichen Herausforderungen wie Inflation, Fachkräftemangel und Energiepreise besser begegnen können», erklärt Nicolas Vauclair, CEO der BAL AG. Er fügt an: «Nur so können wir die in Zukunft erforderlichen Investitionen mit Zuversicht angehen».
Nachdem die 288 anwesenden Genossenschafter:innen viele Informationen zum Geschäftsgang 2023/24 erhalten und sämtliche traktandierten Anträge einstimmig genehmigt hatten, würdigte der LBB-Verwaltungspräsident die gute Zusammenarbeit mit den Partnern in Adelboden. In einer kurzen Laudatio verdankte er das Engagement von BAAG-Direktor Markus Hostettler, der Ende Januar 2025 pensioniert wird. Vauclair wird die Geschäftsführung der BAAG am 1. Januar 2025 übernehmen und fortan beiden Muttergesellschaften vorstehen.
PD/AMO