«Mir Froue heis luschtig…»
10.12.2024 NachbarschaftAber nicht nur die Frauen hatten es am vorletzten Samstagabend, 30. November beim Konzert in der katholischen Kirche lustig. Mit der Auswahl von «The Sparklettes», vier a cappella singenden Frauen, hatte der organisierende Zweisimmen Jazz Club zum Start der Wintersaison wieder ...
Aber nicht nur die Frauen hatten es am vorletzten Samstagabend, 30. November beim Konzert in der katholischen Kirche lustig. Mit der Auswahl von «The Sparklettes», vier a cappella singenden Frauen, hatte der organisierende Zweisimmen Jazz Club zum Start der Wintersaison wieder ein gutes Gespür für ein abwechslungsreiches Programm bewiesen.
«Guten Abend Jazzfreaks», begrüsste Jules van Enckevort die Konzertgäste am Abend des 30. November in der katholischen Kirche. Der Zweisimmen Jazz Club kann auf einen Besucherrekord in der letztjährigen Jazzsaison zurückblicken, die dem Blues gewidmet war, und erwartet nun mit Spannung diesen Jazzwinter.
«Jazz, Blues und World Music live erleben!»
Jazz, Blues und World Music nach Zweisimmen zu bringen, ist mittlerweile in der 31. Saison das Motto der beiden Zweisimmer Freunde Jules van Enckevort und Markus Bachmann. Und das mit Erfolg. In dieser Saison steht wieder Vielfältigkeit auf dem Programm: von a cappella zu Volkstümlichem und von Pop zu Soul Jazz als Schlussbouquet.
Am vorletzten Samstag wartete mit dem A-cappella-Quartett «The Sparklettes» eine geballte Portion Wortwitz und Parodie auf das Publikum. Die vier energiegeladenen Frauen, Doris McVeigh, Xenia Zampieri, Nina Gutknecht und Isabelle Ritter fesselten die Zuhörenden mit ihrer hohen Gesangskunst, Mimik und der immer wieder versteckten oder auch offensichtlichen Gesellschaftskritik in Form von kleinen Spitzen, gekonnt in den Text eingebaut. Mit «Es wott es Froueli z Märit gah» wurde das Publikum gleich zu Beginn auf eine Reise mit durchaus bekannten Melodien von Volksliedern genommen. Die meisten der jazzig gehaltenen Songs wurden vierstimmig gesungen. Aber einige auch als Solo einer Einzelnen, bei dem die anderen den Rhythmus machten und mit stimmlichen Einwürfen das Lied bereicherten.
Enorme Stimmvielfalt und Abwechslung
«The Sparklettes» boten mit ihrem Programm eine enorme Stimmvielfalt und Abwechslung. Manche der Schweizer Lieder wie «Grüezi wohl, Frau Stirnimaa», «Mir Froue heis luschtig» oder «Anneli, wo bisch geschter gsi» luden fast schon zum Mitsingen ein. Sie wurden vom Text her traditionell vorgetragen, oder sehr gekonnt musikalisch frei interpretiert, kleine kritische Bemerkungen inklusive, was es für das Publikum sehr interessant machte. Ein Programm, das sich durchaus lohnt, mehrmals zu hören. Immer wieder können neue Nuancen entdeckt werden.
Vom Liebeskummer hin zu juckenden Strumpfhosen
Die vier Frauen liessen kaum ein Thema aus, Liebeskummer wurde besungen, aber auch juckende Strumpfhosen, «Dubbel», die es überall gibt, oder auch Gummibäume. Mit «I bi ä geile huere Gummiboum, öpper muess ne schliesslech sy» brachten sie das Publikum zum lachen. Etwas schmalzig wurde es bei dem eigens für den «Eurovision Song Contest» kreierten Lied und romantisch mit einer Ballade von Stephan Eicher. Mit dem grandiosen «Swiss Birchermüesli-Medley», wo die Schweizer Liedkultur von «Dert äne am Bärgli», über «La haut sur la montagne», vom «Schacher Seppli» über Polo Hofer, DJ Bobo, Luca Hänni zu Bligg im Schnelldurchlauf präsentiert wurde, und dem Bettmümpfelilied «Echo» verabschiedeten sich Doris McVeigh, Xenia Zampieri, Nina Gutknecht und Isabelle Ritter vom Publikum. Der begeisterte Applaus war ihnen sicher.
«SIMMENTAL ZEITUNG»/KERSTIN KOPP
Am 2. Dezember hat der Zweisimmen Jazz Club seinen 30. Geburtstag gefeiert.


