Mit Alphorn, Lampions und Leidenschaft – Nationalfeiertag im Saanenland
05.08.2025 Saanenland1.-August-Feier in Schönried
Die in den Landesfarben geschmückte Moosbar bot den passenden Rahmen für den traditionell-gemütlichen 1.-August-Höck in Schönried.
Der Vorstand der Dorforganisation Schönried ...
1.-August-Feier in Schönried
Die in den Landesfarben geschmückte Moosbar bot den passenden Rahmen für den traditionell-gemütlichen 1.-August-Höck in Schönried.
Der Vorstand der Dorforganisation Schönried bewirtete die zahlreich erschienen Einheimischen, Zweitheimischen und Gäste mit den traditionellen Bratwürsten, Grillschnecken und Schüblig – mit dem buntem Grillgemüse fand erstmals auch eine Vegi-Variante Platz auf dem Grill und grossen Zuspruch bei den Besuchenden. Diese liessen sich auch durch wiederkehrende Regengüsse die Laune nicht verderben.
Kurz nach 21.30 Uhr prasselte knisternd und funkensprühend das 1.-August-Feuer. Der erneut einsetzende Regen und die kühle Luft erschwerten es erheblich, die Himmelslichter aufsteigen zu lassen. Dennoch gelang es, einige als glühende Lichtpunkte in den Nachthimmel schweben zu lassen.
VORSTAND DORFORGANISATION SCHÖNRIED
1.-August-Feier in Saanenmöser
Saanenmöser strahlte in sanftem Sonnenlicht. Auf dem festlich geschmückten Dorfplatz reihten sich Marktstände an Marktstände. Nicht zu übersehen waren die Kletterwand, eine Gulaschkanone und ein rauchender Grill. Nach und nach fanden sich Einheimische und Gäste ein.
EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH
In fröhlicher Stimmung begrüsste Solveig Lanz-Kernen, die Präsidenten der
Dorforganisation Saanenmöser, die Anwesenden in englischer Sprache und wohlklingendem «Mösnerdialekt». Ihr war es wichtig, die immense Arbeit ihrer Vorstandsmitglieder hervorzuheben. Sie gedachte auch der Vorfahren, die Grossartiges geleistet haben. Begleitet vom Duo Saanenland, Andreas Kolly und Willi Bütschi, wünschte sie den vielen Gästen eine unterhaltsame 1.-August-Feier.
Das Fest in Saanenmöser war sehr vielseitig gestaltet. So hielt man zum Beispiel das Publikum mit einem Wettbewerb bei Laune. Viele Kinder erfreuten sich an der Kletterwand. Gegen Mittag wurden die Warteschlangen vor den Essensausgaben lang und länger. Es gab Gegrilltes, inklusive Pommes und leckeren «Spatz» aus der mythischen Gulaschkanone. Gar an ein grosses Festzelt dachten sie, um den Gästen nach der Feier einen «Absacker» zu ermöglichen.
Die Sonne verabschiedete sich kurz nach 21 Uhr. Wenige Minuten später bewegten sich, einem Tausendfüssler gleich, Erwachsene und Kinder mit ihren teilweise selbst angefertigten Lampions auf dem Promenadenweg in Richtung 1.-August-Feuer, das am Lätzgütli loderte. Die Alphornbläser Stefan Lobsiger und Ruedi König eröffneten die Feier.
Festredner war Armin Oehrli, Bergführer. Er hatte nicht, wie vor vielen hundert Jahren Wilhelm Tell, eine Armbrust, dafür mehrere Pfeile im Köcher.
Mit seinem ersten Pfeil erwähnte er ein Zitat des Schriftstellers Jeremias Gotthelf: «Zu Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland.» Mit seinen Schriften und Predigten versuchte Gotthelf, die Welt zu verbessern.
Sein zweiter Pfeil war auf Wilhelm Tell orientiert. Dieser setzte damals ein Zeichen für die Freiheit der jungen Eidgenossenschaft, indem er mit seiner Armbrust auf den Landvogt Gessler schoss.
Mit seinem dritten Pfeil würdigte er seinen Berufskollegen Melchior Anderegg. Dieser lebte von 1827 bis 1914 in Meiringen. Sein Leitsatz, den er seinen zwölf Kindern mit auf den Weg gab, lautete: «Fortschritt in die richtige Richtung muss von unten kommen und wachsen. Anstatt um irdische Güter zu streiten, helft dort, wo die Not am grössten ist.»
Nach seiner gehaltvollen und mit prächtigem Applaus verdankten Ansprache kam der Regen.
1.-August-Feier auf dem Eigen – Gemeinschaft, Tradition und Weitblick
Inmitten der beeindruckenden Bergkulisse feierten rund 50 Personen am Nationalfeiertag ein stimmungsvolles 1.-August-Fest auf dem Eigen. Organisiert wurde der Anlass von der Dorforganisation Turbach, die mit viel Herzblut einmal mehr zeigte, was lebendige Dorfgemeinschaft bedeutet.
Bei trockenem und angenehm warmem Wetter kamen Einheimische und Gäste zusammen, um gemeinsam zu feiern, sich auszutauschen und die Schweizer Tradition zu würdigen. Auch dieses Jahr war die Feier geprägt von einer offenen und herzlichen Atmosphäre – passend zu den Zielen der Dorforganisation, die das Dorfleben aktivieren und mit gemeinsamen Anlässen Begegnung und Verbindung schaffen will.
Ein besonderer Höhepunkt war die 1.-August-Rede von Christian Däpp aus Aeschi. In seinen Worten erinnerte er daran, wie wichtig Freude, Gemeinschaft und das bewusste Aufeinanderschauen gerade in unserer heutigen Zeit sind – Werte, die auch in kleinen Dörfern wie Turbach grossgeschrieben werden.
Auch musikalisch kam die Festgesellschaft auf ihre Kosten: Ruedi Steffen begleitete den Abend auf seiner Handorgel und sorgte mit seinen Klängen für eine gemütliche und festliche Stimmung.
Die Kulisse hätte eindrücklicher kaum sein können: Als es dämmerte, erleuchteten Höhenfeuer auf den umliegenden Gipfeln – darunter das Rüblihorn, das Eggli und weitere Bergspitzen – den Nachthimmel und erinnerten auf ihre eigene Weise an Zusammenhalt, Weitblick und Heimat.
Ein weiterer schöner Moment war der Besuch einer Gruppe niederländischer Touristen, die eigens aus Zweisimmen angereist war. Sie liessen sich vom Charme des Anlasses mitreissen und mischten sich neugierig und herzlich unter die Festgemeinschaft – ein lebendiges Beispiel dafür, wie Tradition und Offenheit zusammenfinden können.
Mit diesem gelungenen Fest unter freiem Himmel ist der Dorforganisation Turbach erneut ein Anlass gelungen, der in Erinnerung bleibt – ein Fest, das nicht nur den Nationalfeiertag würdigte, sondern auch das, was ein Dorf lebendig macht: Begegnung, Musik, Tradition und ein gemeinsamer Blick auf das, was verbindet.
STEFAN BINGGELI, HERZNACH
1.-August-Feier in Gsteig
Es braucht nicht unbedingt Reden, Umzüge, Märkte und Feuerwerke, um den Geburtstag der Schweiz zu feiern. Dass es auch anders geht, bewies Gsteig.
MARIANNE BETTLER
Die Häuser im Dorf waren hübsch herausgeputzt und mit Fahnen und Kerzen geschmückt. Sogar das Bären-Maskottchen trug ein Leibchen mit Schweizersymbol.
Im Restaurant trug das Trio Brand-Steiner mit seiner Musik zur guten Stimmung bei. Ab 18 Uhr gabs ein reichhaltiges Salatbuffet und viele Köstlichkeiten vom Grill.
Ab und zu schaute jemand zu den Berggipfeln hoch, in der Hoffnung, einen klaren Himmel sehen zu können. Endlich war es dunkel kel genug und die ersten Feuer wurden sichtbar. Auf dem Mittag-, Nägeli-, Spitz- und Arpelihorn sowie auf der Chrine, dem Sanetsch und Gaagge leuchteten Höhenfeuer und zeugten von grosser Dankbarkeit gegenüber unserem Land. Ein Moment der Stille kehrte ein. Leider blieben Schluchhore und Oldenhorn in ein dichtes Wolkenkleid gehüllt.
Zum Abschluss bescherten uns Kinder mit riesigen Zuckerstöcken ein kleines Feuerwerk.
Kurz vor Mitternacht erschien die erste Gruppe vom Arpelihore und wurde mit Applaus empfangen. Ein wenig müde, aber glücklich, genossen die vier Männer Speis und Trank. Nach und nach kamen auch die anderen Klettergruppen heil und ganz zurück. Dass sogar Schulbuben mit von der Partie waren, ist besonders lobenswert.
Allen, welche uns diesen eindrücklichen Abend beschert haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Chüejerzmorge 2025
Der Jodlerklub «Gruss vom Wasserngrat» Gstaad organsierte das traditionelle Chüejerzmorge, bei dem Gäste und Einheimische zusammenkamen, um typische Alprodukte und Jodelgesang zu geniessen. Auch dieses Jahr war es wieder eine wunderbare Gelegenheit, den Nationalfeiertag mit entspanntem Beisammensein zu beginnen und so unsere Tradition und regionale Spezialitäten in den Vordergrund zu rücken.
JODLERKLUB «GRUSS VOM WASSERNGRAT»/HANSKURT HEFTI