Am vergangenen Freitag lud der Dorfverein Saanenmöser zum zweiten Mösner-Stammtisch ein. Zu Gast war Ernst Hodel, der Anekdoten aus seinem Leben im und mit dem Saanenland erzählte. Beim anschliessenden Apéro entstanden angeregte Diskussionen und Gespräche. ...
Am vergangenen Freitag lud der Dorfverein Saanenmöser zum zweiten Mösner-Stammtisch ein. Zu Gast war Ernst Hodel, der Anekdoten aus seinem Leben im und mit dem Saanenland erzählte. Beim anschliessenden Apéro entstanden angeregte Diskussionen und Gespräche.
MARIE-LINE MICHEL
Seit diesem Jahr lädt die Dorforganisation Saanenmöser halbjährlich zum Mösner-Stammtisch ein, der die lokale Bevölkerung zusammenbringen und den Austausch fördern soll. Am Freitag fand der Anlass zum zweiten Mal statt. Zu Gast war Ernst «Aschi» Hodel aus Zweisimmen. Im Petit Relais erzählte er den versammelten Mösner:innen am Stammtisch (schliesslich bestand dieser aus weit mehr als nur einem Tisch) spannende, lustige und überraschende Anekdoten aus seinem Leben.
Hodel erzählte von seiner Kindheit im Stationshäuschen in der Oeschseite mit den sonntäglichen Skiausflügen ins Saanenland – Aschi und seine Geschwister fuhren schon damals die Ronda, mussten jedoch das Funi nehmen und zum Rinderberg hochlaufen, um das Saanersloch zu erreichen. Als Kind begleitete er seinen Vater oftmals zum Honigverkaufen ins Saanenland. Prägend war auch seine Lehrzeit bei Müller Druck in Gstaad, wo er zum Schriftsetzer ausgebildet wurde und Druckaufträge für schillernde Persönlichkeiten aus aller Welt umsetzen durfte. Später wurde er zum Leiter des Verkehrsbüros Zweisimmen sowie in den Gemeinderat gewählt, prägte die touristischen Angebote in der Region und setzte sich insbesondere für die Bergbahn Rinderberg ein.
Die Anwesenden erfuhren nicht nur vieles über Ernst Hodels Leben, sondern auch spannende Details der lokalen Geschichte. Hätten Sie gewusst, dass die alte Strasse zwischen Zweisimmen und Saanenmöser erst 1845 durch die neue Strasse über den Reichenstein ersetzt wurde? Neun Jahre lang wurde diese für total 100’000 Franken gebaut.
Was Hodel von seiner Kindheit in besonderer Erinnerung geblieben ist, war der Tauschhandel von drei Kilo Honig gegen ein Bild von Kunstmaler Gottfried Lanz. Dieses Bild brachte er am Freitag dann auch mit und überreichte es stolz der Enkelin des Malers, Solveig Lanz.
Die Mitglieder der Dorforganisation waren sehr zufrieden mit dem Abend und werden den Stammtisch auch im kommenden Jahr weiterführen.