Ohne Sie gäbe es kein uns
29.12.2023 KommentarJOCELYNE PAGE, CHEFREDAKTORIN, FRANK MÜLLER, VERLEGER
«Neues Jahr, neues Glück.» So lautet zumindest das Sprichwort. Doch viele Personen, die in der Medienbranche arbeiten, würden wohl gerne die Augen vor dem neuen Jahr verschliessen. CH Media streicht im ersten ...
JOCELYNE PAGE, CHEFREDAKTORIN, FRANK MÜLLER, VERLEGER
«Neues Jahr, neues Glück.» So lautet zumindest das Sprichwort. Doch viele Personen, die in der Medienbranche arbeiten, würden wohl gerne die Augen vor dem neuen Jahr verschliessen. CH Media streicht im ersten Quartal 2024 150 Stellen in der Deutschschweiz. Grund: Umsatzrückgang, fehlende Werbeeinnahmen. Tamedia baut schweizweit 48 Stellen ab. Grund: Sparmassnahmen von sechs Millionen Franken. Medienminister Albert Rösti will die Radio- und Fernsehgebühren von 335 auf 300 Franken senken, die SRG warnt: Rund 900 Stellen seien bedroht.
Es zieht ein Erdbeben durch die Schweizer Medienlandschaft – und auch durch die Demokratie. Denn weniger Journalisten bedeuten weniger Meinungsvielfalt und damit eine schwierige oder zumindest eintönigere Meinungsbildung in der Gesellschaft. Laut dem Journalisten-Berufsverband Impressum ist schweizweit in den letzten Jahren die Anzahl Journalisten um ein Viertel auf rund 10’000 zurückgegangen.
Aber unsere Berufsgattung steckt den Kopf nicht in den Sand, wie die neuste Studie «Qualität der Medien» der Uni Zürich zeigt. Das Fazit: Angesichts von Krisen, Kriegen und Katastrophen leisten die Schweizer Medien eine bemerkenswert gute und hochstehende Information. «Das ist erfreulich – aber auch erstaunlich angesichts der Tatsache, dass es um die Ressourcen im Journalismus nicht zum Besten steht», ordnet Studienleiter Mark Eiseneggen gegenüber SRF ein.
Wir vom «Anzeiger von Saanen» und der Müller Medien AG beobachten die Entwicklungen mit Sorgen, finden uns aber in einer glücklichen Lage wieder: Wir sind immer noch ein unabhängiges Medium mit einem eigenständigen Verlag, dies dank Ihnen. Jede Abonnentin und jeder Abonnent, jede Inserentin und jeder Inserent schafft für uns die Bedingungen, damit wir regionalen Journalismus betreiben können, der relevante, interessante und spannende Themen behandelt. Wir engagieren uns für eine belebte und ausgewogene Debatte in politischen und gesellschaftlichen Belangen. Und am Ende engagieren wir uns für Sie, liebe Leserinnen und Leser, um Ihnen die nötigen und wichtigen Informationen zu liefern, die unsere Region, unser Saanenland, so einzigartig machen. Dafür möchten wir uns von ganzem Herzen bedanken. Danke, schenken Sie uns und unserer Arbeit Ihr Vertrauen. Denn wie wir eingangs lesen konnten: Unseren Job täglich ausführen zu dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit.
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