Philippe Rosat wurde an der Hauptversammlung des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbands (SAV) zum Vizepräsidenten gewählt. Mit der Aufwertung dieses Amts will der SAV die Westschweizer Vertretung verbandsintern stärken. Weiterhin macht sich der Verband stark für ...
Philippe Rosat wurde an der Hauptversammlung des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbands (SAV) zum Vizepräsidenten gewählt. Mit der Aufwertung dieses Amts will der SAV die Westschweizer Vertretung verbandsintern stärken. Weiterhin macht sich der Verband stark für eine entschiedene Regulation der Grossraubtiere. Und mit der Vereinsgründung «Lebendige Alpsaison» soll sich die Anerkennung der Alpsaison als immaterielles UNESCO-Welterbe bald konkretisieren.
Die Mitglieder und Gäste des SAV trafen sich vergangenen Freitag zur jährlichen Hauptversammlung in Châteaud’Oex. Gastgeberin war die Société vaudoise d’économie alpestre, die Waadtländer Sektion des SAV. Deren Präsident und Grossrat, Pierre-François Mottier, zeigte gemäss einer SAV-Medienmitteilung den grossen wirtschaftlichen Stellenwert der Alpwirtschaft im Kanton Waadt auf: Die rund 590 Alpbetriebe sömmern jährlich um die 36’000 Normalstösse. Damit ist Waadt nach Bern und Graubünden der zahlenmässig wichtigste Alpwirtschaftskanton der Schweiz.
Westschweiz erhält mehr Gewicht im Verband
Dem Stellenwert der Westschweizer Alpwirtschaft wurde auch verbandsintern Rechnung getragen: Das Vizepräsidium soll laut Medienmitteilung innerhalb des SAV aufgewertet werden und mehr Sichtbarkeit erhalten. Philippe Rosat wurde von der Versammlung für diese Aufgabe zum Vizepräsidenten gewählt. Der Landwirt und Älpler aus Château-d’Oex hat bereits eine vielseitige Verbandserfahrung.
Gutes Alpjahr – Sorge um Grossraubtiere bleibt
Der SAV-Präsident Ernst Wandfluh freute sich in seinem Jahresrückblick über einen wettermässig guten Alpsommer mit vielerorts idealen Produktionsbedingungen. Weniger positiv falle allerdings die Grossraubtierbilanz aus. Die Risszahlen seien weiterhin zu hoch, und insbesondere im Waadtländer Jura seien die Angriffe der Wölfe auf Rinder nicht mehr handhabbar. Ein weiterer Ausbau des Herdenschutzes sei für die Älplerinnen und Älpler aufwandmässig nicht mehr möglich. «Der SAV wird sich weiterhin engagiert in die Politik einbringen, um eine stärkere und administrativ einfachere Regulation der Wölfe zu erreichen», ist der Medienmitteilung zu entnehmen. Ebenso wolle der SAV bei den Diskussionen rund um die laufende Weiterentwicklung der Schweizer Agrarpolitik (AP 2030+) wichtiger Verhandlungspartner sein. Die Alpwirtschaft brauche dringend gute agrarpolitische Bedingungen, um eine flächendeckende Bewirtschaftung aufrechterhalten zu können.
UNESCO-Anerkennung: Umsetzung nimmt Fahrt auf
Die Gründung des Vereins «Lebendige Alpsaison» am 4. Dezember unter dem Lead des SAV sei ein wichtiger Schritt, um die Umsetzung der Anerkennung der Alpsaison als immaterielles Kulturerbe durch die UNESCO zu konkretisieren. Auch Älplerinnen und Älpler seien herzlich eingeladen, Mitglied dieses neuen Vereins zu werden. In seiner Präsentation zeigte Bruno Clément, Direktor des Naturparks Gruyère Pays-d’Enhaut auf, welcher konkrete Nutzen aus der Anerkennung gezogen werden kann, beispielsweise in den Bereichen der Wasserinfrastrukturen auf den Alpen oder Sensibilisierung der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung.
PD/SWO
SCHWEIZERISCHER ALPWIRTSCHAFTLICHER VERBAND
Der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV) ist die nationale Organisation der Alpwirtschaft. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder im Sinne der nachhaltigen Alpbewirtschaftung in Politik und Gesellschaft. Er fördert die Vernetzung, den Austausch, den Informations- und Wissenstransfer im Bereich der Alpwirtschaft national und international. Er unterstützt die Alpbetriebe bei der Qualitäts- und Absatzsicherung sowie der Erhöhung der Wertschöpfung aus den unter einzigartigen Bedingungen produzierten Alpprodukten.
PD