Pilotprojekt Wohnraumknappheit in Tourismusgemeinden
29.09.2023 LenkDie Nachfrage nach Wohnraum in Tourismusgemeinden ist stark angestiegen, während die Angebotsseite nicht mithalten kann. Dies hat verschiedene Ursachen, darunter das revidierte Raumplanungsgesetz, die Zweitwohnungsinitiative, die Coronakrise und die neuen Arbeitsformen. Die Folgen der ...
Die Nachfrage nach Wohnraum in Tourismusgemeinden ist stark angestiegen, während die Angebotsseite nicht mithalten kann. Dies hat verschiedene Ursachen, darunter das revidierte Raumplanungsgesetz, die Zweitwohnungsinitiative, die Coronakrise und die neuen Arbeitsformen. Die Folgen der Wohnungsknappheit sind vielfältig. Einheimische finden keinen erschwinglichen und attraktiven Wohnraum mehr und saisonal beschäftigte Arbeitskräfte im Tourismus haben es besonders schwer, eine Bleibe zu finden. Dies verschärft das Problem des Fachkräftemangels. Zahlreiche Berggemeinden und touristische Betriebe suchen nach Lösungen, um die Wohnungsknappheit zu beheben. Bislang gibt es jedoch nur sehr wenige gute Erfahrungen, da sich die Ausgangslage in den letzten Jahren stark verändert hat.
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB hat die Gemeinde Lenk angefragt, als eine von drei Pilotgemeinden – gemeinsam mit Obergoms und Scuol – beim Projekt «Wohnungsknappheit – Lösungsansätze für die Bereitstellung von Angestelltenwohnungen in Tourismusgemeinden im Berggebiet» mitzumachen. Der Gemeinderat befürwortet dieses Vorhaben und hat einer Teilnahme einhellig zugestimmt.
Spitex-Mahlzeitendienst
Die Spitex Saane-Simme versorgt alle Einwohner der Gemeinden in ihrem Versorgungsgebiet mit der Dienstleistung Mahlzeitendienst. An sieben Tagen pro Woche wird mittags eine fertig zubereitete Mahlzeit in einer Thermobox nach Hause geliefert. Für die Erbringung dieser Dienstleistung gibt es weder einen Leistungsvertrag mit dem Kanton noch mit den Gemeinden. Der Mahlzeitendienst hat sich an den beiden Standorten Saanen und Obersimmental parallel entwickelt. Daher gibt es in den beiden Regionen je einen Lieferanten und zwei unterschiedliche Finanzierungen. Eine Vereinheitlichung der Finanzierung ist nach dem Zusammenschluss der Spitex 2020 noch nicht erfolgt. Die Gemeinden aus der Region Obersimmental bezahlen einen Beitrag pro Einwohner, der jährlich berechnet wird (2022: 5 Franken). Grundlage ist Aufwand und Ertrag im Bereich Mahlzeitendienst. In der Region Saanenland bezahlen die Gemeinden einen Beitrag pro Mahlzeit (2022: 3.20 Franken). Die Spitex Saane-Simme beabsichtigt, den Mahlzeitendienst weiterhin anzubieten, sofern eine kostendeckende Finanzierung möglich und die Abrechnung mit den Gemeinden im ganzen Versorgungsgebiet vereinheitlicht wird. Dazu hat die Sozialbehörde Obersimmental zusammen mit der Spitex einen Kostenschlüssel erarbeitet. Dieser sieht ab 2024 eine Verrechnung von 3.75 Franken pro Mahlzeit vor. Der Gemeinderat hat diesem Vorgehen zugestimmt. Die finanzielle Beteiligung der Gemeinden, der Klienten und der Spitex Saane-Simme wird künftig jährlich überprüft und beschlossen.
GEMEINDERAT LENK