Mit Leib und Seele
16.04.2024 Publireportage«Auf effektive Weise Gutes tun!» So würde es eigentlich jedes der rund 50 Mitglieder des Rotary Clubs Gstaad-Saanenland unterschreiben, wenn man sie nach den Beweggründen ihrer Mitgliedschaft fragt. Dieses Jahr feiert der Club sein 50-Jahr-Jubiläum. Die ...
«Auf effektive Weise Gutes tun!» So würde es eigentlich jedes der rund 50 Mitglieder des Rotary Clubs Gstaad-Saanenland unterschreiben, wenn man sie nach den Beweggründen ihrer Mitgliedschaft fragt. Dieses Jahr feiert der Club sein 50-Jahr-Jubiläum. Die Mitglieder planen einige feierliche Extra-Aktivitäten und sind in bester Laune. Wir haben bei einigen von ihnen genauer nachgefragt, wie sie ihr Rotarier-Leben sehen und warum sie so begeistert dabei sind.
Elisabeth Wampfler schätzt es sehr, mit den Einnahmen der Brocante Gutes tun zu können. FOTOS: ZVG
Elisabeth Wampfler, im Moment gibt es nur vier Frauen unter den rund 50 Mitgliedern. Wie fühlen Sie sich unter all den Männern?
Sehr gut, ich werde nicht unterdrückt (lacht)! Im Rotary Club wird absolut kein Unterschied gemacht zwischen Frauen und Männern. Das heisst, die Kriterien, warum man aufgenommen wird, haben nichts mit dem Geschlecht zu tun.
Warum denken Sie, dass es immer noch so wenige Frauen unter den hiesigen Rotariern gibt?
Frauen sind bei Rotary Gstaad-Saanenland erst seit 18 Jahren dabei. Daher gibt es immer noch ein bedeutendes Ungleichgewicht bei den Geschlechtern. Seit Frauen erlaubt sind, fragen wir allerdings etwa gleich viele Frauen und Männer an. Eventuell gibt es aber nicht so viele Frauen, die die Aufnahmekriterien erfüllen.
Was sind diese Aufnahmekriterien?
Man muss nicht unbedingt Chef eines Unternehmens sein. Es könnte zum Beispiel auch eine Hausfrau sein. Aber die Person, die aufgenommen wird, müsste sich in der Gesellschaft engagieren, zum Beispiel im Gemeinderat oder im Vorstand eines gemeinnützigen Vereins.
Was gefällt Ihnen am besten an der Rotary-Idee?
Das Beste für mich ist, dass der Rotary Club eine Struktur hat, die es ihm erlaubt, soziale Projekte effizient aufzugleisen und durchzuführen. Man spendet also nicht wahllos 20 Franken hier und 20 da, sondern man kann an weltweit effizienten Projekten mitarbeiten, so wie zum Beispiel bei «End Polio», der Ausrottung der Kinderlähmung. Eine besondere Rolle spielt dabei die Brocante, wo wir jeweils einen Stand haben. Dabei können wir Geld verdienen und mit diesem Geld Gutes tun!
Rolf Steiger (rechts) ist von Anfang an dabei und konnte alle Meilensteine des RCGS mitfeiern. Hier mit Co-Gründungsmitglied Heinz Stucki beim 45-Jahr-Jubiläum.
Rolf Steiger, Sie sind eines der Gründungsmitglieder. Wie kam es zur Gründung des Rotary Clubs Gstaad-Saanenland?
Anfang der 70er Jahre sind immer wieder Gäste auf uns zugekommen und haben nachgefragt, ob es nicht eine Möglichkeit gebe, einen Rotary Club zu gründen, um der wöchentlichen Anwesenheitspflicht nachzukommen. Es brauchte mehrere Anläufe, bis wir es schafften... Aber schliesslich konnten wir im Jahr 1974 den Club einweihen, neben mir auch Heinz Stucki, Hans-Kurt Hauswirth oder Max Staub, die immer noch mit von der Partie sind.
Sie sagten, Sie brauchten mehrere Anläufe. Warum?
Alle vorherigen Versuche scheiterten an der Mitgliederauswahl, deshalb achten wir jetzt besonders darauf, eine ausgeglichene Mischung von «Ureinheimischen» und «Zugekommenen» zu finden. Heute, so denke ich, haben wir es geschafft. Unser Club ist gewachsen, breitet sich vom Saanenland in die Nachbartäler Obersimmental und Pays-d’Enhaut aus und zählt auch viele regelmässige Gäste.
Sie sind bereits seit der Gründung im Jahr 1974 dabei und bis heute noch aktiver Rotarier. Das sind schon 50 Jahre!
Ja. Ich bin sehr engagiert und war es schon immer. Meine Familie musste mich immer mit dem Rotary Club teilen! (lacht) Nach meiner Pensionierung war ich auch einmal ein Jahr lang Distriktgovernor. Das war 1998/99.
Was bedeutet das? Was macht ein Governor?
Man reist im ganzen Distrikt1 zu den einzelnen Rotary Clubs, schaut nach dem Rechten und gibt eventuell ein paar Inputs nach guten Beispielen anderer Rotary Clubs. Da hatte ich etwa 80 Termine in einem Zeitraum von circa sechs Monaten.
1 Der hiesige Rotary Club Gstaad-Saanenland ist im Distrikt 1990 (Kantone Bern, Freiburg, Genf, Jura, Neuenburg, Waadt und Wallis).
Hannes Marmet ist das «Küken» der Gruppe und versteht sich blendend mit allen anderen, auch mit den älteren Mitgliedern wie Gottfried Matti.
Hannes Marmet, Sie sind das aktuell jüngste Mitglied des Clubs. Wie alt sind Sie?
33 Jahre. Als ich 30 war, bin ich dazugestossen.
Wie kam es dazu?
Elisabeth Wampfler hat mich gefragt, ob ich mitmachen möchte. Ich erkundigte mich ein wenig über die Gruppe und ging auch zu einem Apéro «schnuppern», um zu schauen, wer da so dabei ist. Daraufhin habe ich mich recht schnell entschieden mitzumachen. Ich fand die Projekte sehr interessant!
Der Altersdurchschnitt liegt im RCGS eher bei Ü60. Wie kommen Sie damit klar?
Damit habe ich gar keine Probleme. Der Austausch untereinander ist sehr bereichernd. Bei den Lunches sitzen wir immer altersmässig gut durchmischt zusammen. Es entstehen natürlich auch Freundschaften, wenn man so aktiv dabei ist. Einige aus der Gruppe sind zum Spalierstehen an unsere Hochzeit gekommen.
Durch Ihr junges Alter senken Sie nicht nur den Altersdurchschnitt um einiges, sondern können in ganz anderen Kreisen nach neuen Mitgliedern Ausschau halten!
Ja genau, das habe ich auch schon gemacht. Es ist einfach ein längerer Prozess vom Ansprechen der jungen Personen bis hin zu deren Entscheidung, bei uns mitzumachen.
Im Moment sind Sie Programmchef bei Rotary, das heisst Sie organisieren die Lunchreferenten, Anlässe usw. Eine anspruchsvolle Aufgabe. Wie können Sie das mit Ihrem Beruf als Geschäftsleiter der Von Allmen Chaletbau AG vereinbaren?
Eigentlich sehr gut! Die meisten Ämter hat man ja nur ein Jahr lang. Da kann man sich engagieren, seine eigenen Ideen und Themen einbringen. Es ist natürlich eine Herausforderung, aber auch sehr schön. Auch stehe ich ja nicht alleine da, alle helfen sich untereinander.
Ein «Gast» im Saanenland, aber deshalb noch lange nicht untätig bei den hiesigen Rotariern! Johan Lokhorst hilft mit, wo immer er kann, zum Beispiel bei der Brocante in Saanen.
Johan Lokhorst, Sie sind ein regelmässiger Gast beim RCGS. Woher kommen Sie?
Ich komme aus Andelst, einem kleinen Dorf in der Nähe von Arnheim, in den Niederlanden. Dort bin ich im Rotary Club Midden-Betuwe.
Haben Sie von Ihrem niederländischen Rotary Club aus eine strenge Anwesenheitspflicht?
Es geht, es ist eigentlich wie hier: Man sollte wenn möglich schon zum wöchentlichen Meeting kommen. Da bin ich froh, dass ich hier in Gstaad so herzlich aufgenommen wurde.
Seit wann besuchen Sie den hiesigen Rotary Club?
Schon seit der Jahrhundertwende.
Sind Sie denn oft im Saanenland?
Ja. Ich habe ein Chalet in Lauenen und bin mehrmals im Jahr hier, auch für längere Zeitabschnitte.
Als Gast können Sie ja keines der regulären «Ämtli» hier im RCGS bekleiden. Sind Sie also eher ein passives Mitglied?
Das würde ich nicht sagen. Wenn ich mich im Saanenland aufhalte und gerade ein Brocante-Verkauf stattfindet, helfen meine Frau und ich da auch fleissig mit. Und zweimal habe ich auch bei einem Montagslunch einen Vortrag gehalten.
Oh, wunderbar. Was waren da die Themen?
Das erste Mal habe ich eine Art professionelle Rede über meine Lebensbotschaft gehalten, das zweite Mal war das Jahresthema Sport und Medien. Da konnte ich in meiner Funktion als Aufsichtsratspräsident des holländischen Fussballverbandes mit einem Kurzreferat gut zum Thema beitragen.
Sie sprechen ja auch super deutsch, ja sogar ein wenig «Bärndütsch»!
Oh danke! Aber auch wenn Gäste kommen, die kein Deutsch sprechen: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Schweizer Kollegen hier sehr gut anpassen und mit Englisch und Französisch auf uns Gäste zukommen.