Reduzierter nächtlicher Operationsbetrieb
28.04.2023 NachbarschaftDas Spital Zweisimmen leidet wie die gesamte Branche unter Fachkräftemangel. Um das stark beanspruchte Personal zu entlasten, trifft die Spital Simmental-Thun-Saanenland (STS) AG Massnahmen und reduziert in Zweisimmen vorübergehend den Operationsbetrieb in der Nacht ab 1. Juni ...
Das Spital Zweisimmen leidet wie die gesamte Branche unter Fachkräftemangel. Um das stark beanspruchte Personal zu entlasten, trifft die Spital Simmental-Thun-Saanenland (STS) AG Massnahmen und reduziert in Zweisimmen vorübergehend den Operationsbetrieb in der Nacht ab 1. Juni 2023.
Laut einer Medienmitteilung der Spital STS AG hat sich die Personalsituation im Spital Zweisimmen, insbesondere im Operationsbereich, trotz intensiver Rekrutierungsmassnahmen in den letzten Monaten weiter verschärft. «Dies führt dazu, dass der Operationsbetrieb nicht mehr durchgehend aufrechterhalten werdend kann», heisst es, weshalb die Spital STS AG entschieden habe, per 1. Juni den Operationsbetrieb auf den Tag zwischen 7.30 Uhr und 18.30 Uhr zu beschränken. «Der Nachtbetrieb, welcher durch Bereitschaftsdienst (Dienst auf Abruf) sichergestellt wird und während der Sommersaison nur sehr wenig Fälle abzudecken hat, entfällt», heisst es in der Mitteilung. Diese Einschränkung gelte nur vorübergehend, bis die Lücke im Personalbestand des Operationsbereichs geschlossen werden könne. Die Spital STS AG arbeite weiter «mit Hochdruck» an der entsprechenden Personalrekrutierung.
Notfall an 365 Tagen
Der Notfall in Zweisimmen bleibe nach wie vor an 365 Tagen im Jahr während 24 Stunden Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten aus der Region. Die fachärztliche und pflegerische Beurteilung, Betreuung und Behandlung seien weiterhin jederzeit gewährleistet. Notfallpatient:innen, die in der Nacht einen dringenden operativen Eingriff benötigten, würden mit dem geeigneten Notfalltransport ins entsprechende Zielspital gebracht, verspricht die STS AG in der Mitteilung. Man habe verschiedene Massnahmen, so auch den Personalaustausch für den Operationsbereich zwischen den beiden Spitälern Thun und Zweisimmen, geprüft. Doch «mit Blick auf den Fachkräftemangel in der gesamten Branche – und somit auch im Spital Thun – ist der Austausch von Personal zwischen den beiden Standorten nicht möglich», so die STS AG in ihrer Mitteilung. Die temporäre Massnahme im Spital Zweisimmen sei getroffen worden, um die stark beanspruchten Mitarbeiter:innen – mit Bereitschaftsdienst im OP-Bereich – zu entlasten und die Versorgung weiterhin sicherzustellen. Die Spital STS AG verpflichte sich dem Wohl ihrer Patientinnen und Patienten, genauso wie jenem ihrer Mitarbeitenden.
PD/KEREM MAURER