Unweit oberhalb des Dorfes Saanenmöser weidet Leon, ein prächtiger Rothirsch mit majestätischem Geweih. Im Gefolge des Königs der Tiere, wie der Hirsch auch genannt wird, befinden sich Schmaltiere (weiblich) und Schmalspiesser (männlich). Christine und Bruno Haldi ...
Unweit oberhalb des Dorfes Saanenmöser weidet Leon, ein prächtiger Rothirsch mit majestätischem Geweih. Im Gefolge des Königs der Tiere, wie der Hirsch auch genannt wird, befinden sich Schmaltiere (weiblich) und Schmalspiesser (männlich). Christine und Bruno Haldi führen ihre Gehege (Hirschwand) sorgfältig und mit viel Verstand für ihre Wildtiere.
EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH
Drei Familien mit insgesamt sechs Kindern buchten den Besuch bei Haldis Rothirschfarm. Schon bald erkannte Christine Haldi, dass sie mit ihrem «Mösnerdialekt» den Feriengästen aus Ungarn, England und Frankreich leidlich wenig anbieten kann. Das brachte jedoch weder Christine Haldi noch ihren Mann Bruno aus der Fassung. Beide, seit Jahr und Tag im internationalen Saanenmöser beheimatet, brillierten mit ihren Informationen in Französisch und Englisch. Chapeau!
Brot und Salatblätter
Bruno Haldi führte die Gäste über die abfallende Weide zum Gehege. Die Hirsche jagten hin und her. Sie schienen aufgeregt zu sein, nicht etwa wegen der Menschen, die auf sie zukamen, sondern weil sie wussten, dass ihnen Bruno Haldi Brot und Salatblätter zuwerfen würde. Als die ersten Brotstücke im Gehege lagen, beruhigten sich die Tiere. Einzelne wurden gar zutraulich. Jedenfalls waren diese sehr nahe bei den Kindern, welche Brotstücke in den Händen hielten.
Die Frau aus London sagte: «I have never seen wild animals so close before. At the zoo, yes, but not in the wild.» Und der Gast aus Frankreich war begeistert von der Führung und dankte mit den Worten: «C’est merveilleux. Et même si leur français n’est pas parfait, nous comprenons très bien leurs explications. C’est très aimable de la part de Christine et Bruno.»
Imposantes Hirschgeweih
Ein Mädchen zeigte sich besorgt, weil ein Hirschkalb von seiner Mutter getrennt war. Offenbar fand dieses den Weg nicht zurück ins angrenzende Gehege. Doch dann, als das «Kleine» wieder bei der Mutter war, freute sich das Mädchen sehr und erzählte das Gesehene eifrig ihrer Mutter. Das prachtvolle, fünf Kilogramm schwere Hirschgeweih imponierte allen Anwesenden. Das Staunen der Kinder war nicht zu übersehen. Alle wollten das Geweih berühren und hochheben. Die Eltern der Kinder holten Informationen bei Christine und Bruno Haldi, um diese ihren neugierigen Kindern weitergeben zu können. Lebendiger Unterricht!
Der Besuch beim Rothirsch Leon und seiner Familie war in zweierlei Hinsicht wertvoll: Zum einen, weil die Gäste die Schönheit frei lebender Wildtiere hautnah erleben konnten und zum zweiten, weil das Angebot von Gstaad Saanenland Tourismus (GST) auch eine Form des kulturellen Austausches ist.