Zweite Ausgabe des Slopesound-Festivals findet Anklang
18.03.2025 SaanenmöserDas Slopesound-Festival ging in die zweite Runde – trotz herausforderndem Wetter ziehen die Organisatoren eine positive Bilanz. Mit Verbesserungen in der Infrastruktur und einem vielfältigen Musikprogramm konnte das Festival an Attraktivität gewinnen. Dennoch bleibt Luft ...
Das Slopesound-Festival ging in die zweite Runde – trotz herausforderndem Wetter ziehen die Organisatoren eine positive Bilanz. Mit Verbesserungen in der Infrastruktur und einem vielfältigen Musikprogramm konnte das Festival an Attraktivität gewinnen. Dennoch bleibt Luft nach oben, was die Besucherzahlen angeht, wie die Verantwortlichen im Interview verrieten.
ELISA OPPERMANN
Vom 14. bis 16. März 2025 verwandelte sich das Skigebiet Saanenmöser erneut in eine einzigartige Festivalbühne. Insgesamt 17 Live-Acts und verschiedene DJs sorgten für eine breite musikalische Vielfalt. Neben internationalen Old-School-Hip-Hop Acts wie die USamerikanischen «Delinquent Habits» und die schwedischen «Looptroop Rockers» bot das diesjährige Line-up auch Rock- und Reggae-Elemente. Eine der Künstlerinnen, die das Publikum begeisterten, war Samora. Die niederländische Sängerin überzeugte mit einer energiegeladenen Mischung aus Reggae, Dancehall und Afrobeat. Auch das Saint City Orchestra sowie Seraina Telli trugen zur abwechslungsreichen Programmgestaltung bei (siehe Kasten).
Wetterkapriolen und organisatorische Herausforderungen
Die diesjährige Ausgabe des Slopesound-Festivals hatte mit schwierigen Wetterbedingungen zu kämpfen. Regen und Wind stellten das Veranstaltungsteam vor Herausforderungen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden jedoch wichtige Verbesserungen umgesetzt, insbesondere im Bereich der Infrastruktur. So war das Hauptzelt besser gegen die Witterung geschützt, was den Komfort für die Gäste deutlich erhöhte. Trotz des grossen Engagements der Organisatoren, die das Festival mit viel Herzblut und ehrenamtlichem Einsatz auf die Beine stellten, bleibt noch Luft nach oben, was die Besucherzahlen angeht. Laut Festivalsprecher Nicolas Zürcher, der seit diesem Jahr als Medienverantwortlicher fungiert, kamen pro Abend am Wochenende rund 400 bis 500 Gäste: «Ausgebucht waren wir aber nicht», sagt Zürcher im Interview. Genaue Zahlen seien jedoch schwer zu erfassen, da tagsüber kein separates Ticket für das Festival erworben werden muss – Skifahrer mit einer gültigen Liftkarte konnten die Konzerte auf der Piste kostenlos erleben. Erst am Abend wurde ein Eintrittsticket für das Festivalgelände erforderlich.
Ehrenamtlicher Einsatz und der lange Weg zur Umsetzung
Die Organisation eines Festivals in alpiner Umgebung erfordert enorme logistische und planerische Anstrengungen, betont Zürcher. «Die Planung startete bereits im September und insgesamt waren zwischen sechs und sieben Sitzungen nötig, um das Event auf die Beine zu stellen. Wir versuchen, jung und dynamisch zu sein», erzählt Zürcher weiter, der selbst DJ ist und als Act auf dem Pistenbully für Stimmung sorgte. Ein besonderer Blickfang war die riesige Discokugel, die von einer Gondel herabhing. «Sie wiegt beeindruckende 126 Kilogramm», erklärt Nick Krebs, der technische Verantwortliche des Festivals. Ein weiteres Highlight des Wochenendes war die Pistenbully-Party, hier spielten DJs auf einem Pistenfahrzeug während Skifahrende und Snowboardende den Tunes hinterherfahren konnten.
Regionale Verwurzelung und Publikum
Die Mehrzahl der Besuchenden stammte aus der Region, insbesondere aus dem Saanenland, Thun und Bern. «Dies zeigt, dass das Slopesound-Festival vor allem in der näheren Umgebung sehr gut ankommt», weiss Zürcher. Auch Krebs unterstreicht dies : «Die Kombination aus Wintersport und Livemusik schafft ein besonderes Flair, das viele Gäste schätzen.» Ein wichtiger Bestandteil des Festivals sei auch die Unterstützung junger Künstler:innen. Die Veranstalter legen bewusst Wert darauf, Acts zu präsentieren, die abseits des Mainstreams stehen und in der Musikszene ihren eigenen Weg gehen. «Dies verleiht dem Festival eine authentische Note, die sich von anderen Events unterscheidet», so Zürcher. Obwohl das Festival in diesem Jahr nicht ausverkauft war und das Wetter nicht optimal mitspielte, ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz. «Die unterschiedlichen Locations auf dem Berg, die verbesserte Infrastruktur und das vielseitige Musikprogramm wurden gut angenommen. Die ehrenamtlichen Helfer, die das Event mit grossem Einsatz ermöglichten, können stolz auf ihre Leistung sein», erklärt Zürcher abschliessend.
Die afro-karibische Stimme hat sich in die Schweiz verliebt
Die ursprünglich aus Surinam stammende Sängerin Samora verbindet in ihrer Musik afro-karibische Rhythmen mit modernem Dancehall und Reggae. Wie sie nach Bern kam und was sie besonders zur Musik verbindet, erzählte sie im Interview.
ELISA OPPERMANN
Vergangenen Samstagabend trat Samora bei der zweiten Ausgabe des Slopesound-Festivals auf. Hierbei wurde sie von ihrem 15-köpfigen Team begleitet. Mittlerweile lebt die ursprünglich aus Surinam stammende Künstlerin in Bern. Wir haben sie zum Interview getroffen.
Samora, ist es das erste Mal für Sie in Gstaad und am Slopesound-Festival?
Ja, es ist das erste Mal hier in Gstaad für mich. Aber ich lebe tatsächlich mittlerweile seit zwei Jahren in Bern. Manchmal ist mir ein wenig kalt (lacht), aber es ist einfach ein wunderschönes Land.
Wieso sind Sie nach Bern gezogen?
Ich war immer so viel unterwegs und in die Schweiz habe ich mich einfach verliebt, also bin ich vor zwei Jahren hierher gezogen.
Wie würden Sie den Stil Ihrer Musik beschreiben?
Ich würde meine Musik als Reggae-Fusion bezeichnen, da es jedes Genre miteinbezieht, egal ob Afro, Pop oder Hip-Hop.
Was erwarten Sie vom heutigen Auftritt?
Na ja, ich denke die Destination Gstaad an sich verbindet man mit Energie und ich hoffe, dass ich diese Energie in meinem Auftritt an die Zuschauenden vermitteln kann. Ich wünsche mir einfach, dass alle loslassen können und Spass haben!