Die Fachkräfte gehen aus und die Jugendlichen sind überfordert mit ihrer Berufswahl. Was hilft dagegen? Richtig, ein Lehrstellenfestival, welches einem die regionalen Betriebe näher bringt und dafür sorgt, dass die Jugendlichen ihre ersten Einblicke in ihre eventuelle ...
Die Fachkräfte gehen aus und die Jugendlichen sind überfordert mit ihrer Berufswahl. Was hilft dagegen? Richtig, ein Lehrstellenfestival, welches einem die regionalen Betriebe näher bringt und dafür sorgt, dass die Jugendlichen ihre ersten Einblicke in ihre eventuelle Zukunft nehmen können.
PAULA H. MITTAG
Letztes Wochenende fand die erste Ausgabe des Job Palooza Festivals (eine grosse, extravagante Feier oder ein festliches Ereignis, das oft mit einer grossen Menschenmenge und vielen Aktivitäten verbunden ist, Anmerkung der Redaktion) in der Simmental Arena, unter der Leitung von Stefan Pfister, OK-Präsident, statt. Das Lehrstellenfestival erstreckte sich über zwei Tage, wobei am Freitag, als 270 Schüler:innen vor Ort waren, nur Schulklassen das Festival besuchten und am Samstag alle Zutritt hatten. Bereits um zehn Uhr morgens öffnete sich die Halle am Samstag. Durch eine Vielzahl von Ständen gab es eine grosse Auswahl für die jungen Menschen und überall sah man Gruppen von Jugendlichen stehen, die sich interessiert mit den Standbetreibenden unterhielten. Am Eingang gab es eine Fotowand, wo die Leute sich Helme, Perücken und verschiedenste Dinge anziehen konnten, um witzige Erinnerungsfotos zu machen.
Die Entstehung der Idee
«Wir sind als Betrieb an der lokalen Lehrstellenbörse immer wieder vertreten gewesen. Ich hatte immer das Gefühl, es wäre gut, wenn man eine regionale Plattform hätte. Die Jugendlichen sollen sehen können, welche Vielfalt innerhalb eines Umkreises von 20 Kilometern geboten wird. Damit wir eine regionale Lösung hätten», erklärte Stefan Pfister, OK-Präsident des Job Palooza Festivals. Das Ziel sei es, die Jugendlichen für das regionale Angebot zu begeistern. Zudem sei es wichtig, solche Veranstaltungen zu organisieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken – insbesondere, da durch die künstliche Intelligenz immer mehr Berufe infrage gestellt oder verändert würden.
«Es hat wirklich eine breite Palette»
«Es sind 51 Stände und 67 Betriebe, die insgesamt über 80 Berufe vorstellen. Wir haben alles, von Metzger bis zur ICT-Fachfrau: Es hat wirklich eine breite Palette und es geben sich alle grosse Mühe», so Stefan Pfister. Man sei darauf angewiesen, dass die Betriebe bereit seien, den Aufwand zu betreiben und sich gut zu präsentieren. Das OK-Team, sowie die Standbetreiber:innen zeigen sich sehr zufrieden. «Wir haben es uns genauso vorgestellt, es ist eine coole Sache», so Stefan Pfister und Nadja Schopfer, Vertreterin der Landi Gstaad am Job Palooza Festival, ergänzt: «Die Jugendlichen sind alle sehr freundlich und fragen viel, ich finde das Interesse so schön. Auch, dass viele einen praktischen Beruf erlernen wollen.»
Die Rückmeldungen
«Ich denke schon, dass das Job Palooza Festival die Jugendlichen interessiert und abholt, denn die Rückmeldungen sind grundsätzlich sehr positiv», sagt Pfister. Beim Festival gehe es darum, die Jugendlichen dazu zu bewegen, sich die Betriebe anzuschauen und sie zu motivieren, eine Lehrstelle anzutreten. Auch Jonas Wanzenried, Präsident des Gewerbevereins Saanenland, zeigt sich auf Anfrage dieser Zeitung begeistert: «Ich finde die jugendliche Sprache, die das Festival spricht, wie beispielsweise bei der Schülerband, die aus aktiven und ehemaligen Schüler:innen besteht, sehr cool. Also die Jugendlichen sind bestmöglich mit einbezogen, ich finde das schön.»