Zwei Frauen haben beim «Tennis» alles im Griff
25.06.2010 Event, Gstaad, SportVom 24. Juli bis 1. August findet das Allianz Suisse Open Gstaad statt. Caroline Schwenter und Heidi Raaflaub Solenthaler sorgen in Gstaad dafür, dass während des Turniers alles rund läuft.
Es ist eine Mischung aus freudiger Erwartung und nervöser Anspannung. So etwa lässt sich der Gemütszustand von Caroline Schwenter und Heidi Raaflaub beschreiben, die in Gstaad das Büro des Allianz Suisse Open Gstaad «managen». Zusätzlich als Berater fungiert Peter Villiger, der über 25 Jahre Erfahrung in der Turnierorganisation vorweisen kann. Sie sind sozusagen Bindeglied zwischen den Organisatoren, – der Grand Chelem Event AG, der Swiss Open Gstaad AG und der einheimischen Bevölkerung. Dabei dienen sie allerdings nicht nur als direkte Ansprechpartner vor Ort, sondern sie haben ganz bestimmte Aufgaben im Rahmen der Turnierorganisation. Die Grand Chalem Event AG möchte verstärkt Einheimische als Lieferanten und für Dienstleistungen einbeziehen. Caroline Schwenter aus Schönried ist schon seit fünf Jahren dabei. Äusserlich wirkt sie ganz gelassen, doch sie gibt zu, dass vor dem Turnier eine gewisse Anspannung entsteht. «Wenn die nicht wäre, dann wäre das sicherlich der falsche Job für uns», sagt Caroline Schwenter. Das Kribbeln im Bauch braucht es eben, um mit Herzblut bei der Sache zu sein. Doch Caroline Schwenter sagt auch:«Für mich bedeutet der Startschuss des Turniers auch gleichzeitig die Lösung der Probleme. Vor dem Turnier kann man Probleme wälzen und Entscheidungen vertagen. Wenn das Turnier beginnt, muss ich hingegen ganz konkret handeln. Dann gibt es nur noch Lösungen.» Mittlerweile ist sie zum fünften Mal Chefin der freiwilligen Helfer des Allianz Suisse Open Gstaad und so hat sie natürlich auch eine gewisse Routine. Dass sie und Heidi Raaflaub nicht nur im Dienste ihres Arbeitgebers vom Turnier schwärmen, merkt man sofort. Denn tennisbegeistert sind beide von Hause aus. «Hier in Gstaad spielen die zukünftigen Stars gegen die heutigen Champions, so eine Gelegenheit wird sonst nur in Grand Slam-Turnieren geboten», sagt Caroline Schwenter. «Es ist eines von wenigen 250er Turnieren, an dem drei Spieler aus der Top 20 teilnehmen.» Fernando Verdasco, Michael Youzhny und Tommy Robredo sind die drei Top 20-Spieler, die nach Gstaad kommen. Weiterhin sind vier ehemalige Turniersieger gemeldet. Heidi Raaflaub ist zum ersten Mal in dieser verantwortungsvollen Position mit dabei. Sie ist zuständig für das Spezial-Ticketing, das heisst alle Dauerkartenbestellungen oder auch Gruppenbestellungen laufen über sie. «Über 300 Gäste lösen Dauerkarten. Das sind meistens Stammgäste, die seit Jahren schon zu diesem Turnier kommen», berichtet Heidi Raaflaub. Eine anspruchsvolle Klientel? «Schon», sagt sie lachend, «aber auch eine ganz wunderbare. Es sind angenehme Gäste, mit denen ich zu tun habe. Es gibt natürlich welche, die ganz klare Platzvorstellungen haben.» Ausserdem kümmert Heidi Raaflaub sich um über 100 Supporter und viele Donatoren. Wer im Supporters Club ist, bekommt verschiedene Einladungen zu Spezial-Events im Rahmen des Turniers und natürlich auch zwei Tickets auf der VIP-Tribüne für die Spiele. Eine Mitgliedschaft im Club kostet 2500,– Franken. Die Organisation schätzt diese wertvolle Unterstützung sehr. «Wer Supporter oder Donator des Turniers werden will, kann sich gerne bei mir melden», sagt sie sogleich mit einem Augenzwinkern. «Das ist auch kurzfristig möglich.» Caroline Schwenter verpflichtet bis zu 350 Leute, die beim Turnier mithelfen wollen, delegiert, betreut, und teilt sie ein. Es gilt die Arbeiten von 18 verschiedenen Ressorts zu planen. Probleme Leute zu finden, die beim Turnier helfen, hat sie nicht. Hilfreich sei vielleicht, dass es eine Entschädigung für die Helfer gäbe. Alle bekommen ein Sackgeld und dürfen ihre Ausrüstung behalten. Auch das neue Datum des Turniers Ende Juli habe sich bisher als Glücksfall erwiesen. «Mittlerweile muss ich sogar einigen, die gerne mithelfen würden, absagen.» 40 Prozent der freiwilligen Helfer sind Einheimische, der grösste Teil der Helfer kommt aus dem Kanton Bern. Untergebracht sind diejenigen, die nicht aus dem Saanenland kommen, im Ferienlager im Eggli, einem Haus der Privatschule Le Rosey oder in der Jugendherberge Saanen. Auch für ihre Verpflegung muss gesorgt sein. Das Catering für die freiwilligen Helfer kommt in diesem Jahr aus der Küche der Alpine Lodge. Das Essen wird im Kirchgemeindehaus ausgegeben. All dies hat Caroline Schwenter zu koordinieren. Am Ende sollen nämlich alle Helfer zufrieden und motiviert sein.