Betriebsgebäude nach 18 Jahren Planung fertiggestellt

  22.07.2016 Saanen

Was lange währt, wird endlich gut: Das neue Gebäude der Datensicherungsgesellschaft Mount 10 wurde nach 18 Jahren Planung und nur 18 Monaten Bauzeit fertiggestellt. Das Gebäude ist multifunktionell und dient vor allem dem geschäftseigenen Betrieb. Zudem wurden Räumlichkeiten an eine grosse Sicherheitsfirma vermietet. Auch ein Teil des Hangars soll vermietet werden.

BLANCA BURRI
Der grösste Schweizer Cloudanbieter Mount 10 sichert digitale Daten von Kunden aus der ganzen Welt. Dies wird vom Kontrollzentrum in Baar (ZG) gesteuert. Die zwei Rechenzentren sind unterirdisch angelegt und befinden sich in der Region Saanen/Zweisimmen. Bisher hatte die Firma im Saanenland aber kein Betriebsgebäude, wo Kunden hätten empfangen werden können. Deswegen fanden die Treffen mit ihnen in den Restaurants von Saanen statt. Angesichts der delikaten Kundengespräche sei das nicht immer überzeugend gewesen, sagt Christoph Oschwald, Delegierter des Verwaltungsrats. Er ist deswegen sehr dankbar, dass das Betriebsgebäude vor kurzem bezogen wurde: «Nach nur 18 Monaten Bauzeit sind wir erleichtert, dass es fertiggestellt ist und alle Abnahmen positiv verlaufen sind.» Das sei nur dank der guten Zusammenarbeit der lokalen Partner, der Gemeinde, der Ingenieure, der Handwerker sowie der Fachspezialisten von Mount 10 möglich gewesen. «Ausserdem sind viele unserer Kunden vom Saanenland begeistert und verlängern gerne ihren technischen Aufenthalt oder kommen als Feriengäste in die Region zurück», meint Oschwald.

Operation Control Center
Der Name des neuen Gebäudes ist Operation Control Center (OCC) von Mount 10. Darin gibt es Arbeitsplätze sowie Aufenthaltsräume für die Kunden. Im Kontrollraum können zudem alle Funktionen des Datenberges gesteuert werden. «Dafür haben wir technische Installationen der neusten Generation eingebaut», betont Oschwald. Zwar sei das Gebäude im Moment etwas gross dimensioniert, da sich Mount 10 in den letzten Jahren stark entwickelt habe, sei dieser Schritt aber verantwortbar gewesen. «Das Gebäude ist zukunftsweisend und die Firma wird in Zukunft froh um die grosszügigen Platzverhältnisse sein», ist Oschwald überzeugt.
Weiter wurden eine Tiefgarage sowie ein Hangar für drei mittelgrosse Flugzeuge oder Helikopter realisiert. Da das Gebäude in der Aviatikzone steht, musste laut Bauauflage ein grosszügiger und moderner Hangar erstellt werden und dies, obwohl Mount 10 nicht in diesem Volumen darauf angewiesen ist. Der Hangar ist deswegen nicht nur für den Eigengebrauch, sondern auch für die teilweise Vermietung gedacht. Auch Christoph Oschwald fliegt selber. Er betont aber, dass er mit der unter Freunden gehaltenen antiken Piper keine Daten zu Kunden fliegt: «Die Daten ‹fliegen› dank der Glasfaserkabel mit Lichtgeschwindigkeit Richtung Nordkap oder Australien, das geht viel schneller.»

Sicherheitsfirma hat neuen Standort
Nicht nur Flugzeugeinstellplätze, sondern auch Büroräumlichkeiten vermietet die Immobilienfirma der Zuger Mount-10-Gruppe: Die lokale und stetig wachsende Spezialtruppe einer grossen Sicherheitsfirma ist der Sicherheitspartner von Mount 10. Deswegen und wegen der guten Lage des OCC hat die Sicherheitsfirma ihre Büros vom Zentrum Saanen in die neuen Räumlichkeiten von Mount 10 verlegt. Dadurch würden die Kommunikationswege kürzer und Mount 10 sei dankbar für die Mieteinnahmen, um die Kosten des Neubaus zu senken.

Kleiner Tower – gute Aussicht
Damit das Gebäude nicht zu mächtig erscheint und gut ins Flughafengelände passt, wurde es verschachtelt mit unterschiedlichen Höhen erstellt. Auf dem Hangar ist eine begehbare Dachterrasse angelegt und zuoberst auf dem Dach steht eine Glasbox, die einem Tower ähnelt. Neben dem Gebäude gibt es einen Fahnenmast mit einem grossen, roten Windsack.

Erst im Oberbort geplant
Das Betriebsgebäude sei ursprünglich in den Bunkeranlagen «Schweizerhof» im Oberbort/Gstaad geplant worden, wie Christoph Oschwald erklärt. Trotz des damaligen Vorkaufsrechtes aber sei dort der historische Militärverein Pro Castellis zum Zuge gekommen und nach Jahren der Planung sei Mount 10 wiederum vor dem Nichts gestanden. Bei der neuen Standortevaluation habe man sich auf das seit 1994 teilweise gemietete alte Militärgebäude beim Flugplatz konzentriert. Auch diese Lösung gestaltete sich schwierig. Mit der neuen lokalen Führung der Flugplatzgenossenschaft und dem entstandenen Masterplan öffnete sich schliesslich die Möglichkeit zur Realisierung. Im Anschluss hätten Verhandlungen mit der Flugplatzgenossenschaft sowie mit der Landeigentümerin, der Armasuisse, stattgefunden. Diese vergab das Baurecht des Terrains an die Flugplatzgenossenschaft, welche es wiederum an Mount 10 weitergab. Vor zwei Jahren schliesslich wurde die Baubewilligung erteilt, was den Baustart für das OCC bedeutete.


MOUNT 10

Mount 10 besteht aus zwei unabhängigen unterirdischen Datasicherungszentren, welche zur sichersten IT-Infrastruktur in Europa zählen. Die zwei modernen Anlagen stehen rund 10 km auseinander und sind über Hochleistungsnetzwerke miteinander, mit dem neuen Betriebsgebäude beim Flugplatz Saanen sowie mit der Welt verbunden. Mount 10 ist gegen zivile, terroristische und militärische Risiken inklusive atomarer, biologischer oder chemischer Kampfstoffe sowie gegen elektromagnetische Einflüsse geschützt. Die Anlage ist in der Tiefe des Alpmassives eingebettet und hermetisch abgeschlossen. Sie ist vor Umweltrisiken wie Erdbeben, Überflutung, Erdrutschen und Flächenbränden geschützt.


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