99 Stimmberechtigte, 2,33% der Stimmbevölkerung, entschieden über drei Traktanden der Gemeindeversammlung vom vergangenen Freitag. Sie genehmigten die Änderung des Parkplatzbewirtschaftungsreglements, die Änderung des Gestaltungsplans für die Erneuerung des Personalhauses des Gstaad Palace und die ÜO Hugelimatt- und Sonnenstrasse.

BLANCA BURRI
Das im Vorfeld viel diskutierte Parkplatzbewirtschaftungsreglement gab an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom vergangenen Freitagabend kaum Anlass für Gesprächsstoff. An der Versammlung musste eine Änderung zum im Frühling beschlossenen Reglement genehmigt werden. Die Änderungen wurden von einer breit abgestützten Gruppe ausgearbeitet. Eine gemeinsame Lösung konnte vor allem deswegen gefunden werden, weil auch die Bergbahnen Destination Gstaad AG einen Kompromiss einging. Ab kommendem Winter wird sie auf einzelnen Parkplätzen von einer fixen Tagespauschale absehen und ein abgestuftes Tarifsystem einführen. Gemeinderätin Therese Mösching präsentierte alle Änderungen des überarbeiteten Parkplatzbewirtschaftungssystems der Gemeinde Saanen.

Die Gemeinde mietet den Parkplatz Rellerli von einem privaten Eigentümer. In der Diskussionsrunde wollte jemand wissen, was mit dem Rellerli-Parkplatz passiere, wenn die Bergbahn 2018 schliesse. Die Mieterin werde zu gegebener Zeit auf den Eigentümer zugehen, versprach Therese Mösching. Ebendieser Parkplatz wird der BDG weitervermietet. Dabei komme die Gemeinde für 40 % der Mietkosten auf, wie ein Stimmbürger sagte. Er wollte wissen, ob die Gemeinde jetzt – der Parkplatz wird seit letztem Winter bewirtschaftet – auch 40 % der Einnahmen erhalte. Diese Frage konnte niemand beantworten. Nach wenigen Fragen genehmigte das Stimmvolk mit grossem Mehr zu fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung die Änderungen des Parkplatzbewirtschaftungsreglements.

Der Gemeinderat wird nun über das Einführungsdatum entscheiden. «Voraussichtlich werden die Änderungen mit dem Beginn der Wintersaison eingeführt», sagte Therese Mösching im Anschluss an die Versammlung. Auch der Gewerbeverein, der an der Lösung mitgearbeitet hat, äusserte sich positiv. «Insgesamt sind wir mit dem Resultat der Überarbeitung, den gefundenen Kompromissen und dem Einlenken des abgestuften Tarifsystems der BDG sehr glücklich», sagte Jonas Wanzenried, Präsident des Gewerbevereins Saanenland, auf Anfrage.

Erschliessung Sonnenstrasse gab zu reden
Seit der Einzonung eines Grundstückes an der Sonnenstrasse in Schönried (2009) wird die Erschliessung der Sonnenstrasse neu geplant. Die Gemeinde legte das Projekt zur öffentlichen Mitwirkung auf. Gegen die Auflage gingen neun Einsprachen ein. Die zweite öffentliche Auflage erfolgte 2013. Wiederum gingen drei Einsprachen ein, welche Ende 2013 vom Amt für Gemeinden und Raumordnung AGR abgewiesen wurden. An der Versammlung wurde nun der Kredit zur Genehmigung vorgelegt. Während die Gemeinde 50 % der Kosten von 1 460 000 Franken übernimmt, muss die andere Hälfte von den Weggenossenschaften Sonnenstrasse (80 %) und Hugelimattstrasse (20 %) getragen werden. Der Anteil der Hugelimattstrasse stiess auf Unverständnis. «Die Anwohner der Hugelimattstrasse stellen ihre Strasse zur Verfügung und müssen im Gegenzug noch einen Anteil von rund 146 000 Franken bezahlen», sagte ein Anwesender. Therese Mösching erklärte, dass die Kosten durch eine Absenkung der Strasse bei der Kurve anfielen. Diese müsse wegen eines Neubaus an der Hugelimattstrasse sowieso gemacht werden und diene nicht einzig zur Verbindung der zwei Strassen. Mit 28 Jastimmen zu 13 Neinstimmen und vielen Enthaltungen wurde dem Kredit sowie dem Verteilschlüssel zugestimmt.

Neues Personalhaus für das Gstaad Palace
Das Gstaad Palace plant, das bisherige Personalhaus «Marmite» abzubrechen und neu aufzubauen. Deswegen muss der aktuelle Gestaltungsplan Nr. 4 mit Sonderbauvorschriften angepasst werden. Die Stimmbürger genehmigten die Änderungen einstimmig.

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