Bin ich gegen Masern geimpft?

  06.10.2017 Gesundheitswesen

Die Masern breiten sich in der Schweiz immer stärker aus. Deswegen sollte man prüfen, ob man gegen sie geimpft ist oder ob man die Kinderkrankheit schon durchgestanden hat.

BLANCA BURRI
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit Jahresbeginn sind schweizweit 88 Personen an Masern erkrankt, das sind 45 mehr als letztes Jahr und sogar 56 mehr als vor zwei Jahren. Das Bundesamt für Gesundheit möchte die Masern eliminieren. Doch wie kann man herausfinden, ob man gegen Masern geimpft ist oder ob man sie hatte? Marianne Kropf von der Apotheke Kropf in Gstaad rät, mit dem Impfausweis in der Apotheke oder beim Hausarzt vorbeizuschauen. Sie entziffern die Impfungen, welche darin aufgeführt sind. Die Apothekerin warnt aber davor, dies selbst zu übernehmen, weil die Fehlerquote durch verschlüsselte Einträge hoch sein könne. Wenn jemand die Masern als Kind durchgemacht hat, muss er darauf vertrauen, dass ihm das seine Eltern mitgeteilt haben.

In der Apotheke gratis
Aufgrund des Anstiegs der Masernerkrankungen in der Schweiz hat der Apothekerverband des Kantons Bern gehandelt. Alle Mitglieder des Verbands bieten einen gratis Masern-Check an. Wer davon profitieren will, muss all seine Impfausweise einpacken und bei der Apotheke vorbeischauen. Dabei gilt: Der blaue Ausweis ist der aktuelle, der braune wurde vorher benutzt und der gelbe ist der internationale Ausweis. «Da nicht auf jedem Impfausweis alle Impfungen aufgeführt sind, welche verabreicht wurden, müssen alle Impfausweise mitgebracht werden», betont Marianne Kropf. Da die Apotheker die Impfung nicht selber verabreichen dürfen, muss man bei ungenügendem Impfschutz dafür zum Hausarzt.

Hilfe, kein Impfausweis!
Es ist keine Seltenheit, dass man keinen Impfausweis hat. Die Gründe dafür sind mannigfaltig: Der Ausweis ging beim Umziehen verloren, er wurde bei einem Hausschaden zerstört oder Immigration sind nur wenige davon. In diesem Fall rekonstruieren die Fachleute anhand des Jahrgangs der Patienten die damals üblichen Impfungen beim Schularzt oder schlagen serologische Tests vor.

Nicht wegen sich, sondern sich wegen der andern impfen lassen
«Es gibt immer wieder Leute, die sich nicht impfen lassen wollen», bedauert Marianne Kropf. «Das finde ich fahrlässig!» Es gehe bei der Impfung nicht nur um sich selbst, sondern vor allem um die Ansteckung von Menschen, die nicht geimpft werden könnten, zum Beispiel Neugeborene, Kleinkinder oder Menschen mit Immunschwäche. Für sie kann die Krankheit aber lebensgefährlich sein. Deswegen ruft die Apothekerin auf, dass sich alle impfen lassen.


MASERN

Erreger

Die Masern sind vor allem wegen ihrer Komplikationen gefürchtet. Das Masern-Virus ist hoch ansteckend, durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel beim Husten oder Niesen, kommt es zur Ansteckung.

Krankheitsbild
7 bis 18 Tage nach der Ansteckung: Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Entzündung der Schleimhaut im Mund und oft begleitet von Husten. Zwei bis vier Tage später erneuter Fieberanstieg und ausgeprägter Hautausschlag.

Komplikationen

Eine Masernerkrankung bei Erwachsenen kann Immunschwäche, Ohrenentzündung, Lungenentzündung, Fieberkrämpfe, Hirnentzündung hervorrufen und sogar zum Tod führen.

Impfung
Die Impfung (zwei Dosen mit einem Abstand von ein paar Wochen sind nötig) wird vom Arzt vorgenommen.


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