Clevere Nusssammler

  14.11.2017 Natur

Spätherbst-Winteranfang heisst für Eichhörnchen und Tannenhäher Sammelzeit ...

Um sicher zu sein, dass sie dann auch bei geschlossener Schneedecke und eisigen Temperaturen noch etwas zu fressen haben, sammeln die zwei «Nussknacker» auf dem Foto sowie manchmal auch der Eichelhäher Nüsse jeglicher Art und vergraben diese überall in ihrem Revier.

Da taucht bei jedem Beobachter die Frage auf, ob die denn im Winter ihre Verstecke unter dem Schnee noch ausfindig machen können oder nicht. Ja! Das heisst meistens – man weiss z.B. vom Tannenhäher, dass dieser ein extrem gutes Gedächtnis besitzt, was ihm erlaubt, gut 60 % der vergrabenen Nüsse sogar unter einer Schneedecke von bis zu 70 cm wiederzufinden und auszugraben! Bei Eichhörnchen hat man ähnliche Erfolgsquoten festgestellt.

Was passiert aber mit den nicht wiedergefundenen Nüssen? Diese bleiben im Boden und beginnen – wenn sie nicht von Mäusen gefunden und gefressen werden – im nächsten Jahr zu wachsen und entwickeln sich so wiederum zu neuen späteren Nahrungsquellen. Aus diesem Grund trägt ja der Tannen-Nuss- oder Arvenhäher, wie er auch noch genannt wird, den Übernamen Arvengärtner! In höheren Berglagen, wo Arven-, bzw. Zirbelnüsse seine Hauptnahrung sind, kann man vielerorts geradezu ganze Büschel von jungen Arven beobachten, die vom Arvenhäher «gesetzt» wurden. Dasselbe geschieht auch mit Hasel- und Baumnüssen sowie mit Eicheln, die der Eichelhäher versteckt hat.

In unserem Garten wächst übrigens ein Mandelbaum, der auch auf diese Weise gepflanzt wurde, da ich den Tannenhähern vor drei Jahren selbst gesammelte Mandeln aus dem Mittelmeerraum verfütterte. Bietet man diesen Nussliebhabern jetzt solche Futterquellen an, sind diese sofort «registriert» und werden täglich besucht. Der abgebildete Tannenhäher z.B. hat sein momentanes Revier in unserem Garten, wo er schon am Morgen, bei Tagesanbruch, auf seinem Nussbrett geduldig wartet, bis ich ihm eine Handvoll davon bringe. Sie gewöhnen sich auch erstaunlich schnell an das Lebewesen Mensch. «Meiner» jedenfalls kennt keine Scheu und wartet zwei Meter nebenan im Baum, bis ich ihm den Rücken zukehre – und schon ist er am abräumen … So haben unsere Grosskinder Tag für Tag Gelegenheit, hautnah Naturbeobachtungen zu machen, die ihnen sicher noch Jahre in Erinnerung bleiben werden.

BERT INÄBNIT


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