Hanspeter Grundisch am 83. Frauenfelder Waffenlauf

  24.11.2017 Sport

Die eigentliche Geburtsstunde des Frauenfelder Militärlaufes – des bis heute unbestrittenen Königslaufs der Waffenläufe – schlug 1934 mit der erstmaligen Austragung. Jeweils am Ende der Saison stellt der Frauenfelder das grosse Finale dar. Die Athleten mussten sich schon damals über eine Gesamtstrecke von 42 Kilometern ins Ziel kämpfen. Mitte der Sechzigerjahre bis Ende der Achtzigerjahre starteten jährlich rund 8000 bis 9000 Läufer an den Waffenläufen. Die Teilnehmerfelder lagen zum Teil weit über der 1000er-Grenze. Mit der Zeit verlor der Waffenlauf zunehmend an Bedeutung. Der Grund: das Aufblühen des Marathons, der zivilen Alternative. Heute ist der Frauenfelder der mit Abstand älteste Waffenlauf der Schweiz. An der Ausrüstung selbst hat sich nicht viel geändert. Benötigt wird immer noch ein Tarnanzug der Schweizer Armee und ein Kampfrucksack mit Gewehr.

Etwa 200 militärische Läufer nahmen am vergangenen Sonntag am tratitionellen Frauenfelder Waffenlauf teil. Darunter auch «alte Hasen» wie der Gstaader Hanspeter Grundisch. Er nahm schon zum neunten Mal die Marathon-Strecke unter die Füsse. Von Konkurrenzdenken ist am Waffenlauf nicht viel zu spüren. Vor dem Start frühstückt man gemeinsam in der Stadtkaserne, jeder kennt jeden.Die Atmosphäre ist entspannt, die Läufer witzeln miteinander, von Hektik aber keine Spur. «Am Frauenfelder ist die Stimmung locker, niemand sieht die anderen nur als Konkurrenten, man hilft sich gegenseitig. Und dieses einmalige Ambiente innerhalb der Waffenlauffamilie schätze ich sehr», sagte der inzwischen 69-jährige Hanspeter Grundisch. Auch für ihn wird der Start am letzten Sonntagmorgen auf dem Marktplatz von Frauenfeld nicht der letzte gewesen sein.

Sieger bei den Waffenläufern wurde der 30-jährige Joseph Raphael aus Winterthur, der die Strecke in 2:51.32 Stunden absolvierte. Als Zweiter überquerte Heinz Biedermann aus Gais die Ziellinie. Bei den Waffenläuferinnen siegte die 42-jährige Denise Zimmermann aus Wangs mit einer Zeit von 3:44.22 Stunden und einem Vorsprung von 0,7 Sekunden auf Astrid Müller aus Russikon. Hanspeter Grundisch erreichte das Ziel in Frauenfeld trotz Schneeregens in Wil um fünf Minuten schneller als im Vorjahr. Mit 5:05.51 Stunden klassierte er sich in seiner Kategorie, M60, auf dem 17. Platz.

CHRISTIAN STAEHLI, MARTIGNY


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