Johann von Grünigen ist Veteran

  13.02.2018 Gstaad, Turbach

Johann von Grünigen wurde anlässlich der Delegiertenversammlung des kantonalen Jodlerverbandes für 25 Jahre aktiver Sänger als Veteran geehrt.

Am Vorabend der Delegiertenversammlung des Bernisch kantonalen Jodlerverbandes (BKJV) finden am gleichen Ort traditionell die Ehrungen statt. Zu diesem Anlass fanden sich vergangenen Samstag rund 1300 Jodler und Jodlerinnen in Frutigen ein.

Formationen, welche ihr 25-, 50-, oder 75-jähriges Bestehen feiern, dürfen ein Lied nach ihrer Wahl vortragen und erhalten eine Wappenscheibe. Die «Emmentaler-Jodler» Konolfingen blicken 2018 sogar auf 100 Jahre Vereinsgeschichte zurück.

Vor einem halben Jahrhundert war Jodeln überwiegend Männersache, wurden nämlich nebst 30 Männern bloss zwei Frauen zu Ehrenveteranen ernannt. Sie alle sind seit 50 Jahren als Jodler, Alphornbläser oder Fahnenschwinger entweder innerhalb eines Vereins oder als Einzelmitglied beim Kantonalverband registriert. Mitglieder des Kantonalvorstandes überreichten ihnen eine Erinnerungstafel, das «Bröscheli» und ein Glas.

Johann von Grünigen aus dem Turbach ist einer der 110 neuen Veteranen. Er erhielt das «kleine Bröscheli» für 25 Jahre Mitgliedschaft. 1993 trat er dem Jodlerklub «Gruss vom Wasserngrat» Gstaad bei. Der 50-Jährige feiert demnächst mit seiner Frau Anita Silberhochzeit. All das war Grund genug, Stall und Kutschenfahrdienst in Gstaad anderen zu überlassen und gemeinsam ein freies Wochenende im Frutigland zu geniessen.

Im breitesten Haslitaler Dialekt führte Ernst Nägeli zügig durch den gut organisierten Abend. «Wie gewohnt, bringe ich eine Geschichte mit», verkündete BKJV-Präsident Stephan Haldemann. Der bodenständige Pfarrer aus dem Emmental bewies, dass er nicht bloss von der Kanzel Tiefgründiges leicht verständlich vortragen kann. Zentralpräsidentin Karin Niederberger, die Walser-Bündnerin mit dem Innerschweizer Namen, überbrachte in ihrer gewohnt direkten Art Grüsse vom eidgenössischen Verband. Abstimmungswerbung zu machen, gehöre zwar nicht zu den Kernaufgaben des EJV, doch für die Jodlerfamilie sei ein Nein bei der No-Billag-Initiative überlebenswichtig. Übergangslos flocht sie romanische Ausdrücke in ihre kurze Rede. Sie dankte den organisierenden Vereinen und den fleissigen Helfern mit den Worten: «Es isch en huere Ghrampf.»

KATHARINA WITTWER


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