«Tue deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele darin wohnen will»

  13.04.2018 Gesellschaft

«Lebst du schon oder rennst du noch?» Diese Frage stellte Ursula Mettler anlässlich des Frühstücksmorgens m Kuspo Lenk. Gegen 80 Frauen taten sich etwas Gutes und gönnten sich diese Pause im Alltag. Die musikalische Umrahmung übernahm die Referentin, die sich selber Hobbysängerin nennt, mit sehr passenden Liedern und begleitete sich mit der Gitarre gleich selber.

VRENI MÜLLENER
Die Menschheit hat vieles erfunden, um Zeit zu gewinnen, und doch, so scheint es, haben wir immer weniger davon. Bereits in der Bibel stehe, dass alles unter dem Himmel seine Zeit habe, führte die Rednerin aus. «Dank dem künstlichen Licht haben wir heutzutage die Möglichkeit, die Nacht zum Tag zu machen», so die Pflegefachfrau weiter. «Es heisst nicht mehr, Zeit ist Leben, sondern Zeit ist Geld.» Sie flocht die eigenen Erfahrungen passend in ihren Vortrag. Früher rannte sie immer wieder für die Familie und für ihre Mitmenschen, bis sie überfordert war und sich gesundheitliche Probleme einstellten. Wer so engagiert lebe, müsse sich nicht mit sich selber beschäftigen. «Sich selber begegnen, in sich hineinhorchen und abwarten, was hoch kommt, ist wichtig, um einen ausgeglichenen Stil zu leben», lautet das Fazit der dreifachen Mutter.

Was macht mich wertvoll?
Ist es mein Partner, sind es meine Kinder, das Geld, ein schönes Haus, mein gutes Aussehen? Was ist, wenn ich die Arbeitsstelle verliere, wenn meine Gesundheit ruiniert ist, wenn ich mich verspekuliert habe? «Jeder Mensch bekommt seinen Wert, weil er von Gott gewollt und bejaht ist. Gottes Zusagen sind verlässlich, er hat viele Möglichkeiten zu zeigen, dass er mich liebt», stand die Rednerin zu ihrem Glauben. «Was sinne de d Lüt?» Das sei einer der Gedanken, die uns dazu drängten, uns anzupassen und keine Fehler zu machen. Es gehe darum, gnädig mit sich selber zu sein, eine eigene Meinung zu haben und auch eigene Entscheidungen zu treffen. Seine Grenzen kennenzulernen und zu akzeptieren, sei ein weiterer Schritt, um die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

Wir alle seien Töchter, Schwestern, Ehefrauen, Mütter – das verpflichte. Schnell einmal komme man sich unentbehrlich vor und stelle hohe Erwartungen an sich selber. «Schafft euch Freiraum und überlegt in Ruhe, was wäre, wenn ich nein sagen würde», so die Erfahrung der Zürcherin, die mittlerweile Grossmutter ist. «Du verlierst deinen Wert nicht. Im Gegenteil: Wer gut zu sich selber ist, hat genügend Kraft, um auch zu seinen Mitmenschen gut zu sein und die ihm gestellten Aufgaben zu erledigen.»

Vom Umgang mit der eigenen Zeit
Auch wenn die Agenda lang im voraus voll sei, mache das Planen und Zeiteinteilen Sinn. « Wenn möglich setze ich mehrere Termine auf den gleichen Tag, damit ein bis zwei Tage für Spontanes bleiben», so der Rat der Referentin. Leben im Hier und Jetzt schliesse nicht aus, was nötig sei, im Voraus zu planen, um weniger Stress zu haben. Sehr tröstlich war es, als Ursula Mettler zugab, dass es auch für sie ein lebenslanges Üben bleibe: «Ich falle immer wieder in das alte Muster zurück.» In der Bibel verspreche uns Jesus Leben in Fülle, betonte sie zum Schluss. Diese Fülle sei schon da – wir müssten sie nur im eigenen Leben erkennen.

Kassetten zum Vortrag können bei Therese Beetschen, Tel. 033 744 89 45, bestellt werden.


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