Ersten Wein degustieren

  17.04.2018 Pays-d'Enhaut, Nachbarschaft

Im Herbst hat Pascal Rittener-Ruf seine erste Traubenernte eingefahren. Vor Kurzem hat er den Wein nun in Flaschen abgefüllt.

BLANCA BURRI
Die erste Ernte der Solaristraube ist besser als gedacht. «Viele Leute haben den Wein degustiert. Darunter waren Amateure wie Profis. Sie alle finden den Solaris sehr gut», sagt Pascal Rittener-Ruf, der Weinbauer, der die Trauben in Château-d’Oex auf 1080 m ü.M. anbaut. Der Wein besteche durch seine Frische und Fruchtigkeit und erinnere ein bisschen an die Rheinweine und an einen Verschnitt zwischen Riesling x Sylvaner sowie Muscat.

Rarität für viele zugänglich machen
Die 300 kg Solaristrauben, die geerntet wurden, hat ein Profi aus dem Oberwallis gekeltert. Daraus sind 280 Flaschen Wein entstanden. «Schon während dem Reifungsprozess habe ich Gruppen mehrmals ermöglicht, den Wein zu degustieren. Hätten wir das nicht gemacht, gäbe es jetzt bestimmt 300 Flaschen Weisswein», schmunzelt Rittener-Ruff. Die Rarität aus dem Pays-d’Enhaut ist begehrt, der Weinbauer hat schon viele Kaufangebote erhalten. Damit möglichst viele Leute davon kosten können, will der Weinbauer verschiedene Anlässe veranstalten. «An einem Spezialitätenabend bei einem befreundeten Restaurateur möchte ich zum Beispiel den Aperitif offerieren», meint er. Zwar schenke er dann jedem Gast nur einen kleinen Schluck aus, dafür könnten möglichst viele davon kosten. Den Verkauf des Weins schliesst er nicht grundsätzlich aus.

Langer Kampf
Während sich die Leute um den Wein reissen, möchte der Kanton laut Rittener-Ruf die Reben per Gerichtsurteil verbieten. Das Pays-d’Enhaut eigne sich nicht für den Weinanbau, argumentiere der Kanton. Mit der aktuellen Ernte beweist er nun das Gegenteil. Das sei ein glücklicher Zufall, weil das Wetter letztes Jahr mitgespielt habe, kontern die Experten. Pascal Rittner-Ruff aber sagt, dass er die Trauben zwei Wochen zu früh geerntet habe, weil sie bereits einen hohen Zuckergehalt gehabt hätten. «Ein anderes Jahr können wir die Trauben länger reifen lassen.» Somit sei auch in einem weniger sonnigen Jahr ein ansprechender Wein möglich.

Wann die Gerichtsverhandlung sein wird, ist noch nicht bekannt, denn die Mühlen in der Waadtländer Kantonsverwaltung mahlten langsam, wie er sagt. «Je später die Verhandlung ist, umso mehr Zeit bleibt mir, einen weiteren guten Wein herzustellen», meint er mit einem Augenzwinkern.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote