Die Alpen – aus der Sicht des Menuhin Festivals

  27.07.2018 Kultur

Unter dem Motto «Les Alpes» fand am Mittwoch im Rahmen des Menuhin Festivals in der Kirche Zweisimmen ein Kammermusikabend besonderer Art statt. Regula Mühlemann, Sopran, Andreas Ottensamer, Klarinette, und der Pianist José Gallardo frönten Volksliedern und Ländlern in verschieden klassischen Stilrichtungen.

LOTTE BRENNER
Es ist eine wahre Freude, der geschmeidigen, klaren, weittragenden Sopranstimme von Regula Mühlemann zu lauschen. Ob Freud’ oder Leid – sie drückt die teils barocke Dichtung des von Richard Strauss vertonten Liedguts erschütternd schön aus. José Gallardo begleitete sie wunderbar musikalisch und ausnehmend einfühlsam. Die Klarinette weiss sich mit ihrer Klangfarbe in den Bergen ebenfalls einzubringen. Andreas Ottensamer liess mal gemütvoll gedämpft, mal tänzerisch, bis hell jauchzend seine Botschaften über Liebe oder Freude in der Natur – eine tiefe Glückseligkeit – über Berg und Tal ertönen. So erlebte es das Publikum in Zweisimmen in der Sonate «Arpeggione» von Franz Schubert (vergleiche Artikel in dieser Zeitung über das Konzert der «Amis des Sommets Musicaux»), die eigentlich üblicherweise von einem Streichinstrument interpretiert wird. In der Bearbeitung für Klarinette kommt die Leidenschaft, die ein Streichinstrument auszudrücken vermag, weniger zum Ausdruck, dafür kann die Klarinette jauchzen, jubeln und leichtfüssig tanzen.

Der absolute Schlusstupfer dieses Konzerts voller musikalisch alpiner Rosinen war «Der Hirt auf dem Felsen» von Franz Schubert, in welchem alle drei Instrumente zum fröhlichen Musizieren kamen und ein Echo hinterliessen, das die Zuhörerschaft mit auf den Weg nahm. So richtig ausgelassen und frei wurde als Zugabe erneut der Schlusssatz dieses Schubert’schen Alpen-Meisterwerks geboten.


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