Noel Niederberger und Carina Cappellari sind die neuen Schweizermeister im Downhill

  31.07.2018 Sport

Regen und Schlamm, aber auch Staub und eine griffige Strecke bestimmten die Downhill-Schweizermeisterschaft auf dem Rellerli. Noel Niederberger und Carina Cappellari sind die neuen Elite-Schweizermeister.

BLANCA BURRI
Nach einer langen Trockenperiode regnete es am vergangenen Samstag fast den ganzen Tag. Das weichte die bestens präparierte Downhillstrecke auf dem Rellerli auf. Sie verwandelte sich in eine einzige Rutschpartie. Während dem Training und den ersten Läufen am Samstag war ein normales Fahren deshalb fast undenkbar. Das Pneuprofil füllte sich mit Dreck und Schlamm und danach rutschten die Biker auf den zwei Rädern die steile Strecke hinunter. Das wurde der besten Schweizer Downhillerin Emilie Siegenthaler zum Verhängnis. Sie stürzte, ihr Unterarm blieb im Velorahmen stecken und so kugelten sie sich ihre Speiche und Elle aus dem Ellbogen. «Es tat höllisch weh», sagte sie gegenüber dieser Zeitung. Glücklicherweise sei die medizinische Versorgung umgehend eingeleitet worden. Inzwischen ist der Ellbogen wieder eingerenkt und der Arm im Gips. Das heisst aber auch, dass ihre WM-Teilnahme Anfang September in Lenzerheide noch fraglich ist. «Erst muss ich die weiteren medizinischen Befunde abwarten, bevor ich weiter entscheiden kann», sagt die Bielerin.

Sieger mit dem Saanenland verbunden
Auf das Podest der Elite Damen schaffte es Carina Cappellari vor Janine Hübscher und Camille Balanche. Die neue Schweizermeisterin fährt für HIAG Data – NS Bikes Factory Racing Team, dessen Besitzer Hanspeter Tinner im Saanenland ein Ferienhaus hat und sich vor ein paar Jahren im Vorstand von Gstaad Saanenland Tourismus engagierte. «Die Rennen der letzten Jahre im Saanenland waren immer sehr schön und ich habe sie in guter Erinnerung, ebenso wie die gute Stimmung während des Rennens.»

Für dasselbe Team fährt auch der neue Schweizermeister der Elite Männer Noel Niederberger. Zusammen mit Romeo Cairoli bereitete er die Strecke für das Rennen vor. «Mir war es wichtig, dass wir eine gut präparierte Strecke haben», erklärt er. Noel Niederberger betreibt als einziger Schweizer den Downhill-Sport auf Profibasis und wird mitunter vom Bikepark Gstaad gesponsert, um diesen Traum zu ermöglichen. Dadurch ist Noel Niederberger noch einige Male mit Werkzeugen auf der Strecke anzutreffen oder mit dem Bike unterwegs. Für den Aargauer ist deshalb das Saanenland wie zu einer zweiten Heimat geworden.

Herausfordernde Strecke
Die Strecke war während des Rennwochenendes die grösste Herausforderung, wie die beiden Elite-Schweizermeister sagten. «Zwar war die Strecke heute wieder trocken, aber es hatte viele Löcher und deshalb war sie sehr schwierig», sagte Noel Niederberger. «Man hätte nicht gedacht, dass sie bis heute Nachmittag so stark trocknen und wiederum schnell werden würde», ergänzt Carina Cappellari. Man habe nicht abschätzen können, wie schnell man fahren oder wie stark man bremsen dürfe. Noel Niederberger glaubt nicht, dass er von den Fehlern anderer profitiert und es wegen dem schwierigen Terrain für ihn zum Sieg gereicht hat. «Ich machte beim letzten Lauf im oberen Teil ein paar Fehler. Deshalb musste ich im unteren Teil voll auf Risiko fahren, um sie zu kompensieren. Da kam es mir entgegen, dass die Strecke trocken und griffig war.»

Positive Bilanz
Eine positive Bilanz zieht Streckenbauer und Streckenchef Romeo Cairoli. «So ein vielfältiges Rennwochenende hatten wir noch nie. Staub, Regen, Schlamm und viel Sonne sorgten für eine griffige Strecke am Renntag», bilanziert er. Die Strecke habe wegen des Regens zwar gelitten, sei am Sonntag extrem schnell abgetrocknet und habe für alle Fahrer dieselben Bedingungen ermöglicht, somit sei das Rennen für alle fair gewesen. Die Atmosphäre und Stimmung seien trotzdem immer bestens gewesen und am Finaltag habe die Sonne sogar wieder geschienen.

Video: https://tinyurl.com/y8wc54mw


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