Antonov landete in Saanen

  11.09.2018 Saanen

Für eine Antonov AN 2 war am Samstagvormittag die Landebahn des Gstaad Airports freigegeben. Der Doppeldecker kam auf Initiative des Vereins «Pro Belpmoos» für einen Kurzbesuch ins Saanenland.

JENNY STERCHI
Das Flugzeug war am Samstag kurz nach 10 Uhr gestartet, um nur knapp vierzig Minuten später bei strahlendem Sonnenschein in Saanen sicher zu landen. Dem Geräusch nach vergleichbar mit einem Traktor bewegte sich die Doppeldecker-Maschine gemächlich in ihre endgültige Parkposition. Sie wirkte mächtig und ehrwürdig, aber dennoch irgendwie originell mit ihrem blauen Anstrich.

Ungewohnte Platzverhältnisse
Die Passagiere mussten sich noch einen Moment gedulden, bevor sie das Flugzeug durch eine vergleichsweise kleine Tür und über eine Aluleiter mit drei Sprossen verlassen konnten. Die Sitze, die anders als sonst üblich längs entlang der Fenster montiert sind, erforderten ein geordnetes Verlassen des Fliegers.

Ein Blick ins Cockpit der Maschine verriet, dass man ohne digitale Technik und satellitengesteuerte Navigation fliegt. Für den Laien unüberblickbare Mengen an Knöpfen und Hebeln ermöglichen dem Piloten die Kontrolle über den Flieger. Mit diesem Doppeldecker sind ausschliesslich Sichtflüge möglich.

Wer vernimmt, dass eine Antonov in Saanen landen werde, darf durchaus zweifeln, denn das heute grösste Transportflugzeug ist ebenfalls eine Antonov, allerdings ein weitaus grösseres Modell, als die am Samstag gelandete Maschine. Sie wurde 1990 in Polen gebaut, ist in Grenchen stationiert und gehört dem Antonov Verein Schweiz. Ursprünglich ist die Maschine als Landwirtschaftsflugzeug gebaut worden.

Grenzenlose Begeisterung
Die Passagiere, allesamt Aviatik-Fans, zeigten sich begeistert. Bei bestem Flugwetter hatte der Pilot Christoph Dubler die Maschine in beschaulicher Weise von Bern kommend über das Simmental gesteuert. «Es war toll, wie der Pilot entlang der Waldränder und Berggipfel geradezu geschlichen ist», so beschrieb es einer der Fluggäste. Begleitet von seinem Vater Hansruedi Dubler, der auch als Co-Pilot an Bord ist, fliegt Christoph Dubler die Antonov AN 2 regelmässig, meist für flugbegeisterte Vereine. Als die Passagiere ausgestiegen waren, fotografierten sie die Antonov AN 2 vor herrlicher Bergkulisse, bevor sie auf einem Rundgang durch die neuen Hangare und die übrigen Gebäude des Gstaad Airports geführt wurden. Am Nachmittag hob die Antonov wieder ab, um das Saanenland westwärts zu verlassen.

Weitere Fotos unter https://tinyurl.com/ybubeskp


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