«Wir löschen auch heute noch mit Wasser»

  23.10.2018 Zweisimmen

Es war ein gelungenes Fest mit viel Publikum, was der Feuerwehrverband Obersimmental-Saanenland anlässlich seines 50-jährigen Bestehens in Zweisimmen veranstaltete.

JENNY STERCHI
Die Simmental Arena in Zweisimmen bot die Kulisse für zahlreiche Aktivitäten für die Besucher und beeindruckende Demonstrationen der Feuerwehrleute. So stand der vergangene Samstag ganz im Zeichen der Feuerwehr.

Besucher beschäftigt
Die kleinen Gäste tummelten sich auf der Hüpfburg – selbst diese hatte die Form eines Feuerwehrautos – und durften unter fachkundiger Anleitung den Schlauch halten, die Spritze betätigen und ein echtes Feuer bekämpfen.

Der Ausflug per Drehleiter über die Dächer von Zweisimmen stand allen Besuchern offen. Ganz und gar abheben konnten Interessierte mit dem Helikopter von Air-Glaciers, um bei einem kurzen Rundflug die Region aus der Vogelperspektive anzusehen. «Ich könnte gleich noch eine Runde machen», sagte eine faszinierte Besucherin beim Verlassen des Hubschraubers und schaute ihm beim Start in die nächste Runde ein bisschen wehmütig hinterher.

An Informationsständen in der und um die Simmental Arena stellten sich die Partner vor, auf deren Unterstützung die Feuerwehren der Region im Ernstfall zählen können. Institutionen wie der Zivilschutz Saanen Plus, Rega, die Samariter, First Responder Kanton Bern sowie das Unternehmen swiss Helicopter stellten sich und ihre bisweilen riesigen Tätigkeitsfelder vor. Auch auf die Unterstützung von Rettungshunden könnten die Feuerwehrleute zurückgreifen. Redog, der schweizerische Verein für Such- und Rettungshunde, war mit zwei Hunden und ihren Führern vor Ort. Die Aufmerksamkeit für die Tiere war gross und sie erhielten bis zum Ende der Veranstaltung vermutlich genug Streicheleinheiten.

Die BLS gehört ebenfalls zu den Partnern des Feuerwehrverbandes. «Auch auf der Schiene kommt es zu Einsätzen», erklärte Stefan Buchs, Verbandspräsident Obersimmental-Saanenland die Notwendigkeit der Zusammenarbeit. Dabei betonte er, dass die Kooperation mit allen Partnern sehr gut funktioniere. Sie seien für diesen Anlass vom Verband eingeladen worden und hätten grosses Interesse bekundet.

Feuer löschen gestern und heute
«Wie man sieht, löschen wir auch heute und trotz des technischen Fortschritts immer noch mit Wasser», kommentierte Stefan Buchs, der auch Vizekommandant der Feuerwehr Zweisimmen ist, die verschiedenen Demonstrationen von Einsätzen. «Natürlich kann mit moderner Löschtechnik der Wasserverbrauch optimiert und Sicherheit für Opfer und Feuerwehrleute gewonnen werden.» Den Besuchern wurde eindrücklich präsentiert, wie schnell ein Zimmer in Brand geraten kann, wie effizient ein Helikopter im Löscheinsatz wirkt, wie eine alpine Rettung vonstattengeht und wie viele helfende Hände und Koordination es bei einem Verkehrsunfall mit Gefahrengut es braucht. Und hier und da hörte man Eltern, die ihren Kindern anschliessend versichern mussten, dass es nur Übungseinsätze waren und ganz sicher niemand zu Schaden kam.
Die ausführliche Besichtigung eines Polizeiwagens sowie eines Rettungswagens der Spital STS AG war sowohl für kleine als auch grosse Besucher attraktiv. «Lieber in Ruhe angeschaut als dringend benötigt», so der Kommentar eines Besucherpärchens, als sie die Einrichtung des Ambulanzfahrzeugs erklärt bekamen.

Perfekte Zusammenarbeit seit 50 Jahren
Die Idee und die Gründung des Feuerwehrverbandes gehen auf das Jahr 1968 zurück. Seit 1969 sind die Feuerwehren der Gemeinden Zweisimmen, St. Stephan, Lenk, Saanen, Gsteig, Lauenen und Boltigen im Feuerwehrverband Obersimmental-Saanenland organisiert, um im Kampf gegen Brände Kräfte bündeln und die Ausbildung auf höchstem STand behalten zu können. «Dieser Zusammenschluss bewährt sich bis heute», erklärte Stefan Buchs am Rande der Veranstaltung. Sowohl bei Einsätzen als auch in der Ausbildung profitiere man als Verband. Mit der GVB (Gebäudeversicherung Bern) als Ausbildungspartner könne man die Aus- und Weiterbildungen optimieren. Im Augenblick sei man laut Buchs damit beschäftigt, eine Jugendfeuerwehr aufzubauen. Das Interesse sei wachsend.

Im Vorstand des Verbandes sind die beteiligten Feuerwehren mit je einem Offizier vertreten. Dieses gut funktionierende, gemeindeübergreifende Miteinander zeigten die Kameraden, als bei den Demonstrationen Feuerwehrmänner verschiedener Equipen zusammenarbeiteten.

Das Jubiläum endete mit einem Feuerwehrball für alle aktiven Feuerwehrmänner und ihre Frauen. Man wolle so der Verbandspräsident ihnen mit diesem Anlass einmal mehr danke sagen. «Keine Sorge, wir haben eine Equipe bereitgestellt, die in Bereitschaft ist, sollte die Feuerwehr heute Nacht gebraucht werden», fügte Buchs schmunzelnd an.

Weitere Fotos unter https://tinyurl.com/ybl3z5s5


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