† Elsi Reuteler-Raaflaub

  16.10.2018 Familie

Ünsi Mama isch am 19. Juli 1942 als di jüngschti Tächter vo Willi u der Luise Raaflaub-Reuteler im Spital z Saane uf d Wält cho. Zäme mit de sibe Jahr eltere Zwillingsschweschtere Margrit u Erika u der füf Jahr eltere Schweschter Frieda hät sie uf em Heimet em Pfündli im Turbach e schöni Chindheit erläbt. Früei hät d Mama glehrt wärche, u wel ke Bueb isch da gsy, hei d Meitleni rächt müesse apacke. Im Turbach isch sie nün Jahr id Schuel gange. Ihra Lieblingsfach isch Turne gsy. Bsunders gäre hät sie gvölkeret u isch Schi gfahre. Am Karfrytig 1958 isch d Mama konfirmiert worde. Na der Schuel isch sie es Jahr ds Combremont im Wältsche inere Burefamilie gsy. Am Sunntig hät sie vo da us de gäre es Velotürli gmacht, zum Bispel a Nüeburgersee oder sie hät süsch öppis mit Glychaltrige undernoh.

Mit 19-jehrig hät ünsi Mama ihri Mueter verlore. Das isch schwer u yschnydend gsy für sie. Mit der Understützig u Ermuetigung vo ihrer Familie hät sie glychwohl i däm Jahr der Winterkurs er Hushaltigsschuel uf em Schwand chöne bsueche. I där Zyt si Fründschafti entstande, wo sa bis zu ihra Abläbe hei begleitet. Während eim Winter hät sie im Ämmetal imene Hushalt gwärchet. Dervor u dernah hät sie tatchräftig ihra Vater, wo jetz eleinzig isch gsy, im Hus u Betrib understützt.

Mit grosser Fröid hät d Mama mit Hansueli Reuteler em 24. Oktober 1964 ir Saanechilche der Ehebund gschlosse. Zäme si sie i d Gruebe ga wohne. Zum Heimet hei du no der Tubegrabe u d Sitevorschess em Turbach ghört, drum häts für d Mama ging wider gheisse, alls Nötiga ypacke u zügle. Uberglücklich isch d Mama gsy, wo sie 1966 Mueter vo Michael hät dörfe wärde. Es Jahr speter isch d Christa derzuecho u im 1972 no d Sabine.

Näbscht de stränge Arbeitstage ischs ihra wichtig gsy, a de Sunntige es Türli z mache. Geng wider hät sie e gueti Idee gha, was mu chönti undernäh. U so hei wier Glägeheit gha, mängs schöns Plätzli z gseh. Vor Wiehnachte hät sich d Mama geng Zyt gno, mit üns Chind Göttigschänk z baschtle, üns Adväntsgschichti vorzläse u verschideni Sorte Wiehnachtsgüezeni z bache. We sie Zyt hät gfunde, ischs er Mama e Freud gsy, a mängem Kurs teilznäh. Eso hät sie vel gstickt, gflochte u gneit. Zu ihra wytere Hobbys hei Lisme u Büecher läse u der Garte mit de Blueme ghört.

Im AHV-Alter vo Papa bis im Jahr 2006 isch der Burebetrib du uber d Mama gloffe. I där Zyt hät Papa diversi Operatione müesse ha. Mängisch häts Komplikatione gä. Das isch e schwirigi u usaforderndi Zyt gsy für ali. Es hät er Mama vel bedütet, dass sie no hät chöne zu Papa gugge u ne hälfe pflege bis zu sym Abläbe im Jahr 2007.

Zu ihra Entlaschtig hei d Sabine u ihra Ma Beat sa vel understützt im Betrib, wo si dernah im Jahr 2006 hei ubernoh. Es isch nid nume eifach gsy für ünsi Mama, d Burery i ander Händ la z ga. Es isch ira wichtig gsy, dass sie no hät chöne mithälfe.

Wie hät d Mama Fröid gha, wo sie im 1997 isch Grossmueter worde. Im Louf vo de nächschte zwölf Jahr hät sie acht Grosschind gebore. Sie hät si fescht im Härz treit, alli si ihra wichtig gsy u sie isch geng intressiert gsy a däne ihre Läbe.

Us der Sicht vom Grosschind Jana
«Ja, Grossmama, a ünsne Läbe bisch du würkli ging interessiert gsy, bis zläscht häsch ging gfragt, wies ir Schuel, im Gymer, ir Lehr oder bim Studiere geit. U scho, wo wier no chlyn si gsy, besch du nus vel cho hüete ed Louene u id Baslere. I weiss nomal, wo ds Mueti eds Spital hät müesse u du nus besch cho id Schuel schicke, nus häsch kochet, gwäsche u no vel meh. U wi esch es albe schön gsy, we wer a ünsne Geburtstäg si heimcho u dy Roller obem Huus esch gstande. Drü Tafeli Schoggela u e Batze: all Jahr dys glych Gschänk, wo wer ging Fröid hei dra gha! U all di Mal, wo due für Nydeggers vier Buebe öppis Guets häsch kochet, am beschte no grad Chicken Nuggets, wond ne due albe köschtlich «Tschiggi Nagets» häsch gseit. Es het s alwäg nie gäh, dass eis vo üns hungrig bi dier usem Huus esch gange.

I bsinne mi, wind nus no bis Ändi Ougschte häsch grüeft: ‹Uhu, chämet cho zvierne›. Wi hei wer nus albe aller uf dyna Caramelpudding gfröut. Das si so schön Taga gsy, we wier id Gruebe ed Ferie si cho. Wi mängs Mal hei wer ächt aller zäme es Eile mit Weile oder es Memory gspilt?! U jeda Abe häsch mit nus am Bett bättet u wir hei zäme «I ghöre es Glöggli» gsunge. U we de due emal bisch ga reise, hesch für jedes Grosschind es Souvenir mitbrunge u hesch nus voller Stolz Fotos uf dym moderne Fotoapparat zeigt. Aber o met üns häsch du vel schöni Usflüg gmacht, wi opa e Schifffahrt, e Zugfahrt oder e Tag im Ballebärg. D Wiehnachte ir Gruebe, we due uf dym Lehnstuehl bisch gsässe, um diech um e Schar Chind, dyner Päckleni für üns underem Boum u ds Singe mitenand, das isch ging öppis Speziells gsy. Bis am Schluss si vel vo ünsne baschtlete Wiehnachtsgschänk i Gebruch oder uf dym Buffet usgstellt gsy. U i weiss no, wo wier vor Josijas Konfirmation hei gseit, dass du jetze de sträng heigisch. Füf Konfirmationi i vier Jahr! Leider bisch bi de drü letschte Konfirmationi nemie derbi, aber ganz tapfer hät dyni jüngschti Grosstächter gseit: «Weisch, es esch guet, dass d Grossmama hät dörfe gah, sie muess etz nemie weh ha u es geit ira für ging guet!»

Ja, das isch eso u das Wüsse tuet nus i ünsne Härze wohl! Merci vel Mal, Grossmama, für all di schöne Momänt, all di glismete Socke, all di feine Brätzeleni u für all di guete Gspräch met nus. Merci vel Mal für alls, Grossmama!»

Im 2006 isch d Familie vo Christa u Johannes o id Gruebe ids renovierta Hus cho wohne. D Eltere si id Wohnig näbedra züglet, wo für sie isch umbout worde.

Mehreri Mal isch d Mama ide letschte Jahr im Spital gsy. Mängisch wül sie Huft- u Chnöuprotese het ubercho, oder vor drü Jahr wägeme Ufall. Das si usaforderndi Zyte gsy, aber wier hei geng gstunet, wie geduldig u zueversichtlich u mit vel Gottvertrue sie daderdür gange isch. Zuenämend hät si met Rüggeproblem u geng wider intensive Schmärze z kämpfe gha.

Wier si so dankbar u stolz uf d Mama, dass sie sich trotzdäm no mänga Reisewunsch hät chöne erfüle. So hät sie zwo Flussreisi dörfe gniesse, u o Korsika hät sie entdeckt. Öppis Bsunderigs isch sicher d Reis uf Norwege im 2010 gsy. Eso isch für ünsi Mama der Jugendtroum vom Flüge wahr worde. Speziell gfröut hät sa o, dass sie no dä Früehlig uf Mallorca hät chöne ga. Michael, wo grad da äne isch gsy, hät ihra schöni Plätzleni vo dere Insel zeigt.

Mama, es isch guet gsy, met dier am Morge ir Chuchi albe öppis z brichte, bem Jäte oder Beerene zäme z dorfe oder dörfe a deckt Tisch vo dier z sitze. Wie mängischt bini heimcho, u d Wäsch isch abgnoh u zämegleit gsy. Du bisch nit nume zu dyr Familie gaschtfründlich gsy, du häsch gäre für anderi öppis Guets kochet – o grad für dyna Cousin Walter.

Bis am Schluss bisch du trotz schwirige u schmärzhafte Zyte gäre unabhängig gsy, bisch no geng mit em Roller ga ychoufe. Wie mängsmal häsch dyner Stäcke uf e Roller bunde, bisch uf ds Nüweret gfahre u vo da us bis zum Gfellgrabe oder id Büdemlivorschess glüffe. Dyna Wile u dyni Usduur, diech z bewege, hei wier bewunderet.

Wärche isch für diech nie es Müesse gsy. Du bisch dür u dür e Burefrou blibe bis am Schluss u häsch no gäre ds Emd gschmeckt. Es hät diech ging no allz interessiert, was dyner u ander Burelüt eso mache.

Mama, dys Läbe hät so vel Farbi gha, helli u o dunkli. Du bisch diech blibe. U eso bisch du jetz gange, so plötzlich u unerwartet, dass wers no gar nit chöne begriffe. Es tröschtet nus, dass due jetz kener Schmärze meh muesch ha.

Vo Härze danke wier dier für dyni Liebi, Güeti u Fürsorg.

DYNI FAMILIE


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