Der Dachs: weit verbreitet, kaum gesehen

  05.10.2018 Natur

Wer nachts auf einem ruhigen Weg durch Streusiedlungen oder entlang von Waldrändern unterwegs ist, begegnet vielleicht dem «Grimbart». Mit seinem Watschelgang und der schwarz-weissen Gesichtszeichung ist er unverkennbar.

BLANCA BURRI
Dachse sind nur in der Dämmerung und in der Nacht aktiv. Während des Tages ruhen sie sich im Bau aus, selten sieht man sie auch sonnen. Obwohl man sie so nicht oft zu Gesicht bekommt, gibt es im Saanenland sehr viele Dachse.

Natürliche Schädlingsbekämpfer
Dass Dachse auch im Siedlungsraum umherziehen, zeigt sich oft, wenn Rasenplätze umgegraben werden. «Unter den Grasnarben sucht der Dachs nach Köstlichkeiten wie Engerlingen, aus denen die Junikäfer entstehen», erklärt Walter Kunz, Wildhut Obersimmental/ Saanenland. «Wenn dabei der durch den Menschen sorgsam gepflegte Rasen ziemlich im Leidenschaft gezogen wird, stört das den Dachs wenig.» Nach Ansicht des Wildhüters sollten die Menschen dies etwas lockerer nehmen, denn der Dachs frisst alle Engerlinge und dient somit als biologische Vertilgungsmaschine. Er entfernt die Schädlinge, welche sich im Rasen aufhalten auf wenig spektakuläre Art und Weise. Deshalb kann auf den teuren Einsatz von chemischen Giften, welcher bei übermässigem Befall von Rasenflächen oft stattfindet, verzichtet werden. Dachse arbeiten in der Regel gründlich und so bleibt der Rasen meist für Jahre frei von Engerlingen. Der Kollateralschaden, der an die Wühltätigkeit von Wildschweinen erinnert, lässt sich durch das Umdrehen der Grasnarben wiederum leicht reparieren. Danach wächst der Rasen innert kurzer Zeit wieder zu.

Für Menschen gefährlich?
«Dachse sind in aller Regel für den Menschen ungefährlich», versichert Walter Kunz. Wie alle in die Enge getriebenen Wildtiere wird sich jedoch auch ein Dachs gegen Berührung durch den Menschen zur Wehr setzen. «Verletzte oder kranke Tiere lässt man deshalb mit Garantie besser in Ruhe und informiert umgehend den Wildhüter», betont Kunz.

Schutz vor dem Dachs
Maisfelder, Niederstammobstbäume oder Beeren wie auch Rasenplätze lassen sich gegen Dachsschäden relativ einfach durch das Anbringen eines Elektrozaunes schützen. Dabei reicht in der Regel, wenn ein mit einem Viehhütegerät elektrifizierter Draht auf etwa 10 cm Höhe gespannt wird.


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