Neuer Wanderweg von Gsteig in Richtung Sanetsch

  02.10.2018 Gsteig

Das Projekt für den neuen Wanderweg von Gsteig in Richtung Sanetsch liegt derzeit bei der Gemeinde Gsteig auf und kann eingesehen werden. Eine neue Wegführung, in der eine neue Fussgängerbrücke und eine Stahltreppe integriert sind, wurde notwendig, nachdem ein Felssturz im letzten Oktober den bestehenden Wanderweg zerstört hatte.

JENNY STERCHI
Vor knapp einem Jahr lösten sich bei einem Felssturz 50 000 Kubikmeter Gestein vom Spitzhorn. Auf ihrem Weg ins Tal zerstörten sie teilweise die Wanderwege Gsteig–Sanetsch sowie Rotegrabe– Burg–Längematte, sodass sie auch zukünftig nicht mehr begehbar sein werden. Sie werden ohne Rückbauarbeiten der Natur überlassen und es wird mit dauerhaften Informationstafeln auf das Betretungsverbot hingewiesen.

Alternative gesucht
Nach sofortiger Sperrung des Felssturzgebietes wurde die möglicherweise andauernde Bewegung im Fels durch Fachleute längerfristig beobachtet. Dies war eine Voraussetzung, um mit der Planung einer neuen Wegführung des Teilstücks Burg–Rotegrabe beginnen zu können. Denn da die zwei Wanderwege sowohl bei Einheimischen als auch bei Gästen sehr beliebt waren, mussten Alternativen gefunden werden. Hinzu kommt die Bedeutung der Verbindung als historischer Verkehrsweg der Schweiz.

Fragen der Sicherheit
Ein Geologe der Abteilung Naturgefahren des Kantons Bern hatte nach dem Ereignis die Gefahrenzone definiert. Dies diente im Anschluss als Grundlage für die Auswahl der neuen Streckenführung. Bei einer Begehung im vergangenen Sommer bestimmten Vertreter aller betroffenen kantonalen Ämter, der mit der Planung beauftragte Ingenieur Peter Weissen, Gemeindevertreter sowie der Wegmeister von Gsteig eine neue Wegführung.

Man entschied sich, einen alten, bis dahin nicht mehr unterhaltenen Wanderweg zwischen Burg–Rotegrabe wieder zu aktivieren. Der Aufwand bleibe so überschaubar, da es nur geringfügiger Ausbaumassnahmen bedürfe, wie im Baugesuch zu lesen ist.

Bestehendes mit Neuem ergänzt
Der verschüttete Wanderweg überquerte den Rotegrabe vor dem Felssturz mittels einer Brücke. Auch auf dem Ersatzteilstück ist eine Brücke geplant, um über den Rotegrabe zu gelangen. Eine Steilstufe im Gelände soll via Stahltreppe überwunden werden.

Für den Wanderweg Gsteig–Sanetsch ergibt sich mit der neuen Wegführung ein Umweg von etwa 800 Metern. In der neuen Wegführung werden noch begehbare Wegstücke durch Neuanlagen ergänzt. So wird der Abschnitt zwischen Punkt D und E (siehe Karte) neu angelegt, mündet aber am Ende wieder in das bestehende Wegtrassee.

Wann kann wieder gewandert werden?
Aufgrund laufender Gesuche und Genehmigungsverfahren öffentlicher Behörden wird ein Start der Arbeiten im nächsten Frühling erwartet. Da der Baufortschritt laut Gemeindeschreiber Paul Reichenbach schwer einzuschätzen sei, könne man noch keine konkrete Aussage zur Inbetriebnahme der neuen Wegabschnitte treffen. Die Arbeiten werden zum grössten Teil von der Wanderweg-Equipe der Gemeinde Gsteig ausgeführt. Auf diese Weise sollen die geschätzten Baukosten von 120 000 Franken eingehalten werden.

 

 


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