Es ist bereits die sechste Ausstellung von Peter Bergmann, die es im Galerie Restaurant Hüsy zu bewundern gibt. Dass Peter Bergmann einer der beliebtesten und populärsten Künstler aus dem Simmental ist, bestätigte auch der grosse Aufmarsch der zahlreichen Besucherinnen und Besucher an der Vernissage am vergangenen Sonntag. In der Laudatio zitierte Ueli Hauswirth Texte aus dem neuen Lehrplan 21, Themen, die auch in den Bildern von Bergmann zum Ausdruck kommen.

Ueli Hauswirth erläuterte die Werke von Peter Bergmann mit den folgenden Stichworten aus dem Lehrplan 21: die Welt wahrnehmen, sich die Welt erschliessen, sich in der Welt orientieren und in der Welt handeln, Wahrnehmungsfähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Neugier, Farben, Formen, Positionen und räumliche Beziehungen und Details spielerisch entdecken. Dazu sagte Ueli Hauswirth: «Die Eigenschaften wie der Durchblick, die innere Tiefe, die Stärke, die Weisheit und der Weitblick sind an den Wänden des Hüsys vereint.»

Die Werke vom übermütigen Bergbach bis zum ruhig fliessenden Doubs lassen den Gedanken freien Raum. Die mit Moos bedeckten alten Baumstrünke zeigen uns die Vergänglichkeit, oder mit den Worten von Peter Bergmann: «Aus Vergänglichem kann wieder etwas Neues entstehen.» Die vier wunderschönen und eindrucksvollen Bärenporträts in der Ausstellung symbolisieren Stärke und Kraft. Die grossformatigen und prachtvollen Landschaftsbilder aus dem Simmental, dem Jura und aus Frankreich vermitteln uns einen Weitblick und lassen uns auf einmal die Galerie viel grösser und geräumiger erscheinen. Kühe, Schafherden, Camargue-Stiere und prächtige Bäume beleben Weidelandschaften und machen die bodenständige Liebe und Verbundenheit des Künstlers zur Natur sichtbar. Auch die Krähen fehlen nicht. Krähen sind die Vögel mit der grössten Intelligenz. Dazu sagte Peter Bergmann schalkhaft: «Die Krähen habe ich nötig, ihren Beistand brauche ich.»

Ein Simmentaler Künstler
Der gebürtige Oberwiler, Lehrer, Bergbauer und seit über 50 Jahren freischaffender Künstler Peter Bergmann ist einer der beliebtesten und populärsten Maler aus dem Simmental. Er ist ein echter Simmentaler. «Meine Mutter war eine Oberwilerin und mein Vater ist im Fermel aufgewachsen, wo meine Grossmutter fast wie die Kelten ein Leben führte. Jedenfalls war sie den Kelten näher als der Moderne, da mag ich mich noch gut erinnern», bestätigte Peter Bergmann. Bekannt geworden ist Peter Bergmann mit seinen wunderschönen humorvollen Bilderbüchern, mit denen er zugleich das Interesse für die Kunst und die Natur weckt. Er machte in seinem Leben zusammen mit seiner Familie an verschiedenen Stationen Halt. «Wo man hingestellt wird, kann man aus jedem Stück Erde etwas Gutes machen», so der Künstler. Im Jahr 2000 wanderte er mit seiner Frau Vreni nach Frankreich in die Bresse aus. Dort lebten sie bescheiden mit zahlreichen Haus- und Nutztieren. Es war eine der schönsten Zeiten für die beiden und es entstanden Hunderte von grossformatigen, aber auch kleineren Werken. 2012 kehrten sie altershalber zurück in die Schweiz und leben seither im Elternhaus in Oberwil.

Und heute? «Mir wird es nie langweilig, ich habe immer zu tun. Ich bin vor allem auch ‹Spitalarzt› im ‹Spital› meiner Bilder. Da gibt es immer etwas auszubessern oder zu ändern oder auch zu entsorgen», sagt der Künstler humorvoll und zufrieden.

Lassen Sie sich Zeit beim Betrachten der herrlichen Werke. Entdecken Sie wohl die Eigenschaften wie den Durchblick, die innere Tiefe, die Stärke, die Weisheit und den Weitblick?

SOPHIE JAGGI

Die Ausstellung dauert noch bis am 24. März 2019.