Mäuse im Schulhaus Bissen
18.12.2018 SchulePassend zum Thema des Kindergartens führten die Kindergärteler und Unterschüler Bissen das Weihnachtsmusical «Die Mäuse von Nazareth» auf. Eine nicht nur fröhliche Geschichte, die die Grossen auf humorvolle Weise zum Nachdenken anregte.
DANIELA ROMANG-BIELER
So sind sie halt, die Mäuse. Klein und aufmerksam. Niemand ist sicher vor ihnen. Denn sie schlüpfen überall durch. Und unbemerkt bekommen sie dann wichtige Dinge mit. Aber was tun, wenn man die Menschensprache nicht kann und bei diesen grossen Zweibeinern als lästig und eklig gilt?
Das war auch das Maus-Dilemma der Mäuschen von Nazareth: Die frohe Nachricht, dass Maria einen ganz speziellen Sohn zur Welt bringen soll, konnte den Menschen nicht weitergeben werden: Die Frau am Dorfbrunnen jagte sie weg, der Bettlerin waren die unheimlichen Tierchen zu viel, der König fand es peinlich, dass in seinem Palast überhaupt Mäuse umherhüpfen, und liess sie wegjagen. Nur die Kinder fanden sie niedlich. Aber da war die Sprachbarriere das Problem.
Wenigstens spitzten die aufmerksamen Mäuse auf ihrer Reise weiterhin die Ohren und wussten, wo das besondere Baby nun zur Welt kommen sollte. Der lange Weg nach Bethlehem war den Kurzbeinern nicht zu weit, und die tapferen Kämpfer wurden Zeuge einer Geburt, die in die Weltgeschichte einging.
Humor, der hinterfragt
Die lustig-traurige Geschichte regte zum Nachdenken an. «Wie willkommen oder lästig ist die ursprüngliche Weihnachtsbotschaft für die Menschen unserer Zeit?» Die Kinder fragten mit ihrem Lied weiter: «D Lämpli lüchte i de Gasse und a mängem Boum, i de Läde und Proschpäkt glänzt mänge Chindertroum. Alli heis pressant u jufle nur vo früeh bis schpät, dass underem Boum für jede es Päckli steit. Isch das Wiehnacht oder ischs no meh? Gits no öpis wo mu nid cha gseh? Isch für das ds Chrischtchind uf d Ärde cho? Isches das, wo d Hirte hei vernoh?»
Grosseinsatz von Lehrern und Kindern
«Die Kinder haben alles gegeben», wusste die Kindergärtnerin Debora Reber zu rühmen. Ja, für diesen grossen Schulanlass mussten Lieder geübt und Rollen auswendig gelernt werden. Das hohe musikalische Niveau mit verschiedenen Instrumenten ragte heraus und war ein Augen- und Ohrenschmaus für alle. Und für einen gemütlichen Ausklang des feierlichen Abends hatten die Kinder Dekos gebastelt und Güezeni gebacken. «Mama, heute haben wir im Franz Lebkuchen gebacken mit französischem Rezept!» Schule mal anders, und die Kinder hatten gerne mitgemacht!