Landschaftsidyllen

  24.04.2019 Kultur

Diejenigen, welche denken, dass das Saanenland oder das Paysd’Enhaut die Wiege des Scherenschnitts sei, können sich derzeit im Museum von Château-d’Oex vom Gegenteil überzeugen: Eine schöne Sonderausstellung zeigt um die fünfzig Papierschnitte, die vor der Blütezeit des Scherenschnitts in unserer Region in Genf entstanden sind. Es sind meist idyllisch-romantische, schwarze oder weisse Landschaftsszenen, aber auch historische und religiöse Motive, die von hoher künstlerischer Qualität zeugen. Die filigranen Werke zählen zur sogenannten Genfer Schule, die ihren Ursprung ab Mitte des 18. Jahrhunderts mit Jean Huber (1721–1786) hatte. Wer weiss, ob der Altmeister des hiesigen traditionellen Scherenschnitts, Hans-Jakob Hauswirth (1809–1871), sich nicht von diesen Vorgängern hat inspirieren lassen. Der Köhler und Taglöhner war auf jeden Fall lange in der Fremde gewesen – wo ist bis heute ein Rätsel –, bevor er plötzlich auftauchte und unglaubliche Kunstwerke hinzauberte.

MARTIN GURTNER-DUPERREX

Die Ausstellung «L’Ecole de Genève» wurde bis zum 19. Mai verlängert. Öffnungszeiten von Dienstag bis Samstag, 14–17 Uhr, Montag geschlossen.


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