Eine Entschädigung für schwierige Zeiten

  21.05.2019 Interview

Elisabeth Wampfler (EW), Walter Reichenbach (WR) und Matthias In-Albon (MI) freuen sich sehr über die sieben Auszeichnungen.

Matthias In-Albon, Sie sind als Seilbahner des Jahres vom ganzen Alpenraum ausgezeichnet worden. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?
MI:
Die Rosskur, durch welche die BDG musste, wurde oft kritisiert. Das brauchte eine dicke Haut, viel Engagement und Herzblut. Jetzt, vier Jahre später, stimmen die Zahlen und die Gäste fühlen sich wohl. Der anonyme Test von Skiarea beweist es. Das Schönste ist, dass der Einsatz aller Mitarbeiter Früchte trägt und dass wir alle Ziele erreicht haben. Die Kombination zwischen Seilbahner des Jahres und Aufsteiger des Jahres ist genial. Es bedeutet, dass eine Person alleine wenig bewegen kann. Es muss vom ganzen Team getragen werden.

Sie sind also zufrieden mit Ihren Mitarbeitern?
MI
:Ja! Natürlich dürfen wir uns jetzt nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Wir müssen das unternehmerische Denken im ganzen Betrieb weiterhin schärfen. Je mehr Mitarbeiter mitdenken, desto erfolgreicher sind wir. Je breiter die Verantwortung verteilt ist, desto mehr können wir erreichen.

Eine grosse Verantwortung tragen Sie, Walter Reichenbach, Leiter Pisten- und Ret- tungsdienst. Sie werden mit dem Preis für Ihre langjährige Mitarbeit bei der BDG geehrt. Was bedeutet die Auszeichnung für Sie?
WR:
Es ist sehr schön zu sehen, dass die vielen Investitionen Früchte tragen und dass wir dank einem ganz tollen Team schöne Resultate erzielen konnten. Weitere Herausforderungen werden wir motiviert in Angriff nehmen.

Wie hat sich Ihre Tätigkeit im Laufe der Zeit verändert?
WR:
Das digitale Zeitalter hat auch in unserem Bereich nicht Halt gemacht, heute haben wir zum Beispiel Schneehöhenmessgeräte in allen Pistenmaschinen und wir steuern alle Schneekanonen digital zentral. Dadurch hat sich das Anforderungsprofil an die Mitarbeiter geändert und technisches Verständnis ist mehr und mehr gefordert.

Die BDG hat wegen der Sanierung harte Zeiten hinter sich. Entschädigt der Preis das Geleistete?
MI:
Ja! Es macht mich stolz und rechtfertigt das Tempo, mit dem wir die Destination, insbesondere die Bahn vorwärts- beziehungsweise weiterentwickeln.

Das Unternehmen wurde mit total sieben Auszeichungen gewürdigt. Ist es üblich, dass eine Destination so abräumt?
MI: Es ist vor allem toll, weil in den Jahren vor der Sanierung niemand mehr über Gstaad gesprochen hat. Trotz den Preisen haben wir stets noch Verbesserungspotenzial. Daran arbeiten wir.

Was hat Sie am meisten überrascht?
MI:
Die Testpersonen waren nicht nur im Skigebiet, sondern auch im Dorf. Die Rapporte über die Gespräche mit der Bevölkerung haben mich sehr gefreut: Früher haben die Bergbahnen Sorgen bereitet, heute freut man sich wieder über sie.

Hat die neue Saanerslochbahn auch zu dieser grundsätzlich positiven Haltung beigetragen?
EW:
Das Erscheinungsbild vieler Infrastrukturbauten wurde oft vernachlässigt und es zeigt sich heute, dass gute Architektur als wichtiges Zeichen nach aussen wirkt. Gute Architektur am Berg kann zu einer differenzierten Betrachtung führen und wird von vielen Besuchern geschätzt.

Was bedeutet ein Architekturpreis in der Seilbahnbranche?
EW:
Wir sind sehr stolz, dass wir nach der berühmten Architektin Zaha Hadid nun die Architekturtrophy gewonnen haben. Das Projekt der Saanerslochbahn hat uns ermöglicht, spannende Bereiche wie die Seilbahntechnik kennenzulernen. Wir erhoffen uns natürlich, dass wir weitere Projekte im Infrastrukturbereich entwickeln können.

Welche Bedeutung hat diese Auszeichung für die ganze BDG?
MI:
Die Auszeichnungen motivieren für die Zukunft und lassen die BDG positiv in den kommenden Winter blicken. Der nächste Meilenstein der Vorwärtsstrategie-Phase steht schliesslich bald bevor: Auch die neue Eggli-Bahn soll für viel Freude sorgen.

BLANCA BURRI/PD

 


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