Gefeierte Ökumene am Lauenensee

  25.06.2019 Lauenen

Mit dem Geltenschuss im Blick feierten zahlreiche Besucher den diesjährigen ökumenischen Gottesdienst. Im Anschluss referierte Christian Schwizgebel über die nicht ganz einfache Entstehung des Naturschutzgebietes Gelten-Iffigen zu dessen 50-Jahr-Jubiläum.

JENNY STERCHI
Auch Touristen fanden sich neben vielen Einheimischen auf der Matte von Niklaus und Veronika Brand. Ein lebhafter ökumenischer Gottesdienst vereinnahmte die Anwesenden und bereicherte den Sonntag.

Kurzfistiger Ortswechsel
Eigentlich sollte der Freiluftgottesdienst auf dem Bühl stattfinden. Aber eine Doppelbuchung führte dazu, dass er auf die Matte von Niklaus und Veronika Brand verlegt wurde. Speditiv und flexibel sorgten die Helfer für Sitzgelegenheiten, richteten ein reichhaltiges Buffet ein und boten sogar jemanden von der Sanität auf, denn die Sonne heizte gegen Mittag doch unbarmherzig.

Der Posaunenchor Gstaad, der für die musikalische Umrahmung sorgte, war auch an diesem Ort sehr gut zu hören und begleitete die Besucher durch die Lieder.

Ein ökumenisches Fest
Alexander Pasalidi, Pfarrer der römisch-katholischen Kirche in Gstaad, liess den ökumenischen Gottesdienst zu einem echten Fest werden. Besonders freute ihn, wie zahlreich die Besucher erschienen waren und verlieh dieser Freude auch mehrfach Ausdruck. Gemeinsam mit Kornelia Fritz, Pfarrerin der reformierten Kirchgemeinde Lauenen, und Marianne Aegerter, Pfarrerin in der reformierten Kirchgemeinde Saanen-Gsteig, gestaltete er den ökumenischen Gottesdienst. Pasalidi dankte allen dafür, dass die Ökumene im Saanenland so gut funktioniere.

Informatives nach der Mittagspause
Nachdem die Gäste mit feinen Grilladen versorgt worden waren, wusste Christian Schwizgebel in seinem Kurzreferat einiges über die Entstehung des Naturschutzgebietes Gelten-Iffigen zu berichten. Das Schutzgebiet gibt es seit nunmehr 50 Jahren. Vorher allerdings war es keineswegs klar, das Gebiet unter Naturschutz stellen zu können. Die Daten zu den Anfängen der Bemühungen, das Geltengebiet unter Schutz zu stellen, hat der Lauener Ureinwohner Schwizgebel aus dem «Saaner Jahrbuch». Zum Ende der 40er-Jahre des letzten Jahrhunderts wollte man das Wasser des Geltenschuss zur Stromgewinnung nutzen. Schon damals sei den Einheimischen jedoch klar gewesen, dass dies ein gravierender Eingriff in die Natur sei. Nach mehreren Einsprachen und der klaren Ablehnung an den Gemeindeversammlungen wurde im Dezember 1956 das Konzessionsgesuch zum Geltenwasser endgültig abgelehnt. Im Jahr darauf beschloss der Regierungsrat, das Geltental zum Naturschutzgebiet zu erklären. Aus grösster Dankbarkeit habe der Frauenverein organisiert, dass jedem Ratsmitglied ein Sträusslein Alpenrosen überreicht wurde.

Der Lauenensee wurde aus diesem Naturschutzgebiet jedoch ausgeklammert. Zu viele Befindlichkeiten machten den Widerstand so gross, dass der Versuch, den See 1964 in das Schutzgebiet einzugliedern, scheiterte. Von da an entwickelten jedoch verschiedene Initianten die Idee vom Naturschutzgebiet Gelten-Iffigen, in dem sich auch der Lauenensee wiederfand. 1969 fiel schliesslich die Entscheidung, das gesamte Gebiet um Geltental, Iffigen und den Lauenensee unter Naturschutz zu stellen. Stephan Addor, Präsident des Kirchgemeinderates Lauenen, dankte für den kurzen Vortrag. Auch wenn es heute hier und da ein paar Schwierigkeiten bei der Planung von Projekten bereite, danke er den Generationen, die sich für den Erhalt dieser wunderbaren Landschaft und die Errichtung des Naturschutzgebietes stark gemacht hatten.


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